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Hoch obirnt
am 19.6.2024
Der Hochobir steht schon lange auf meiner Liste. Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie war mir der im Kopf geblieben, als ich vor 30 Jahren hier zu einer Kartierung im Studium war. Das größte Abenteuer ist, zum Parkplatz zu kommen. Es ist nämlich kein so weiter Weg auf den Hochobir, man kann über eine Mautstraße relativ weit rauf bis zur Eisenkappler Hütte. Zuerst muß man schon ein gutes Weg auf Güterwegen fahren, dann biegt man ab und muß möglichst passendes Kleingeld haben (8€ zur Zeit der Wanderung) - ein Wechselautomat steht zwar daneben aber… - und es geht auch einfach nur der Schranken auf - kein Ticket oder sowas. Und dann geht es hinauf. Lang, Eng, am Abgrund… bis ich dann am (großzügigen) Parkplatz angekommen bin.
Man startet also bei der Hütte
Auch das Pärchen geht rauf, die gehen fast parallel mit mir. Sie fragt mich auch gleich, ob ich da schon einmal war und wie ich die Straße finde - sie findet sie offenbar mindestens so wild wie ich
Ich dachte, daß ich viel in der prallen Sonne gehen müßte, aber der erste Teil geht angenehmerweise durch den Wald, der Weg ist großteils sehr gut hergerichtet, bis auf ein paar Stellen, wo Bäume drüberliegen
Der Ausblick dazwischen ist hübsch, aber durch Saharastaub nicht ungetrübt
Eine kleine Fluchthütte steht noch im Wald
dann geht es beim Kraguljše raus auf die Wiesen
und ein bissl ins steinige. Ich kann auf den Anstieg zurückblicken
und passiere das ehemalige Rainer-Schutzhaus
Ursrpünglich kein Schutzhaus, sondern ein Knappenhaus für den Bleibergbau. Nachdem sich dieser nicht mehr rentierte, wurde es um 1880 dem aufblühenden Tourismus geschenkt. Bereits vorher (seit 1846) gab es eine meteorologische Station im Knappenhaus, die bis zur Erbauung des Zittel-Hauses am Sonnblick (da war ich auch schon oben: Mehr als erwartet) auf über 2000m die höchstgelegene Station war.
Dann bin ich am Gipfel, wie gesagt - durch den Saharastaub ist der Ausblick nicht der Beste, dennoch hat man einen Blick auf die Drau
und auch Richtung Süden
Die Dohlen hier sind exzellent trainiert. Sie schauen sofort her und landen vor einem, wenn man den Rucksack aufmacht. So gibt es auch von mir ein Stück Reindling-Brösel. Ist man fertig, packt sein Plastiksackerl wieder in den Rucksack, dann fliegen sie ab - die wissen genau, wann es nix mehr zu holen gibt. Lustig auch: Ich höre ein Pärchen, wo sie zu ihm sagt „Komm hier rüber, hier sind die Raben“… es brannte mir zwar auf der Zunge, aber ich wollte nicht über den Gipfel quer rüberschreien, daß das Dohlen sind.
Nach einer angenehmen Pause geht es wieder runter, wo ich noch Enzian
und andere Blümchen
bewundere. Als ich so runtergehe, fühle ich mich schon halbwegs beschwingt, was mich prompt unten im Wald eine Wurzel übersehen läßt, über die ich stolpere. Die Beuele am Knie ist instant riesig, aber in Wirklichkeit ist es nur ein bissl „angehaut“ und abgeschürft. Ich setzt mich jetzt noch zur Eisenkappler Hütte und laß mir eine Jause schmecken und bleib lang sitzen. Hier ist es angenehm, sonnig, aber weil es auf über 1500m ist, ist es nicht so heiß wie unten und es geht immer wieder der Wind - dann geht es wieder die wilde Straße runter.