am 21.9.2013
Heute ist das Wetter nicht allzu gut, also strebe ich keinen hohen Gipfel an. Da kommt es mir grade recht, daß ich den Fleischersteig (der offenbar nirgends mehr so heißt, aber dazu gleich) noch nicht gegangen bin, der auf den Kuhschneeberg führt. Der Schneeberg ist nämlich ein gar sonderbares Ding. Während Nachbarn wie die Rax oder die Schneealpe auch eine Hochebene haben, schaut diese am Schneeberg anders aus. Bei Rax oder Schneealpe hat man ein „eingesunkenes“ Hochplateau, wo rundherum die Gipfel sind, wohingegen der Schneeberg das sozusagen neudeutsch „outgesourced“ hat - die Alm befindet sich einfach etwas nördlich.
Start ist in Vois bei der Kirche, die nicht am Hauptplatz oder sowas steht, denn sowas hat Vois nicht.
Der Weg hieß oder heißt noch? Fleischersteig nach einem Bergsteiger namens Fleischer, der auch einen eigenen Gedenkstein hat (den habe ich heute nicht besucht, der ist dann schon im Aufstieg zum Klosterwappen) und nach dem auch die Fleischer-Biwakschachtel auf dem Hochschwab benannt ist. Der Weg hat aber zuerst gar keinen Namen und ist Grün markiert, die Markierungen sind teilweise nicht mehr nachgezogen und vielbegangen ist der Weg offenbar auch nicht. Dann nennt sich der Weg „Steinlehgraben“ und dann auf einmal „Grüner Steig“. Auf jeden Fall geht es durch Wald hinauf, damit man zum Aufschwung durch die Steilwände kommt
Der Ausblick Richtung Klostertal ist nicht so besonders, wie überhaupt heute die Wanderung eher nicht der Aussicht dient
Trotzdem kann ich ein bissl ins Land schauen, vor allem als ich schon die Serpentinen durch die Wände mache. Hier ist mittig zumindest der Obersberg erkennbar
Dann bin ich schon an der Kante - zuerst ein kurzer Schreck - nein, das ist doch kein Schnee, das sind nur Flechten, die den Fichten den hellen Teint verleihen
Still ist es heute. Lange begegnen mir keine Leute und selbst die Tiere sind heute leise. Fast unheimlich ist es hier am Sauboden
Der Weg ist speziell hier oben manchmal schwer zu finden. Mehrere Markierungen hintereinander, dann scheint sich der Weg wieder fast zu verlieren. Ich zumindest verliere ihn und gehe fast einmal im Kreis. Gut, daß mein Taschentelefon mir mit GPS und Karte aushilft, heute kann man sich auch nicht an Sonne oder Berggipfeln orientieren
Weiter hinunter und hinüber, im Hintergrund sind die Fadenwände - glaube ich - zu sehen. Heute läßt sich das schwer sagen
Dafür könnte ich mich heute mit Naturrauschmitteln betäuben. Zuerst einmal mit Fliegenpilz
Über die Abzweigung Richtung Kaiserstein und Almgatterl geht es hinunter, ich gehe aber quasi eine Abkürzung, weil eigentlich wollte ich bis zur Edelweißhütte. Ich biege angesichts dessen, daß es doch einige Male ordentlich zu regnen beginnt, vorher ab. Blick auf den Abstiegsweg, da oben komme ich her
An der wunderschön sanften Tränkwiese vorbei, das wäre sicher ein toller Lagerplatz bei Sonnenlicht. Der Bach rinnt ganz sanft an der Wiese entlang, bevor er sich über diese Steilstufe stürzt.
Yeah, Rauschmittel die Zweite … aber ich muß noch fahren…
Es kommt jetzt sogar kurz die Sonne hervor. Übrigens: Was wirklich gemein ist: Wenn man selbst durch Regen geht und am gegenüberliegenden Berghang die Sonne hinleuchten sieht.
Ab ca. hier muß ich auf der Straße ein Stück zurück bis zu meinem Ausgangspunkt
Ein sehr angenehmer Rundweg, die Markierung vom Fleischersteig könnte besser sein und bei Sonne ist das sicher ein Traum. So war hauptsächlich Ruhe und Einsamkeit sowie frische Luft und die Waldgerüche zu genießen
L134 21-22 auf einer größeren Karte anzeigen