A fescha Kampl

am 4.12.2013

Heute soll es noch richtig schön werden. Deswegen möchte ich den Kampl besteigen. Start ist in Knoppen bei einem ehemaligen Wirtshaus

Wie man sieht, leuchtet mir schon die Sonne. Steil geht es bergauf Richtung „Knödelalm“, an dieser aber vorbei und dann in den Wald, wo den Bächen so kalt ist, daß sie lieber stillstehen

Das ist ja praktisch! Hier hat man einen altertümlichen Kühlschrank im Wald: Dort, wo die kleine Höhlung in den Felsen ist, hat man früher die Produkte von der Alm zwischengelagert, sodaß es sich die Leute im Tal holen konnten, so mußte niemand den ganzen Weg bis hinauf zur Alm.

Sonne, blauer Himmel, frische Luft.. und da es eine Inversionswetterlage gibt, hat es im Tal unten klirrend kalte -10 Grad, aber hier, auf ca. 1200m ziehe ich mich bis auf's T-Shirt aus. Und das bleibt bis zum Gipfel so

Der Dachstein ganz nah- ich kann mit dem kleinen Glas die Simonyhütte am Fuß des Gletschers sehen

und natürlich der Grimming mit dem Talblick auf Bad Mitterndorf und Umgebung

Ich folge den Spuren von jemand, der in dieser Richtung abgestiegen ist, was sowohl den Aufstieg leichter macht, als auch einen kleinen Abkürzer erlaubt. Oben am Gipfel habe ich dann ein absolut fantastisches Panorama vom Toten Gebirge über den Grimming bis zum Dachstein - ich kann mich kaum sattsehen. Ich sitze auf meinem kleinen Thermarest-Polster warm und trocken und genieße die warmen Sonnenstrahlen. Wieder einmal ein Panorama, das gibt es zwar nur unzureichend wieder, aber reinklicken und vergrößern lohnt sich.

Auch wenn es noch so schön ist, irgendwann muß ich absteigen. Das tu ich über den Norden. Beim Anstieg bin ich ja schon ein paarmal bis zur Hüfte in Löchern versunken, da war das noch spaßig. Im Abstieg auf der Nordseite liegt natürlich mehr Schnee und ich sinke bei jedem Schritt bis zum Knie, oft auch bis zur Hüfte im Schnee ein. Schweißtreibend Rückblick

Ein Tourengeher, der mir begegnet sieht mich und meint leicht mitleidig „mühsam“… aber geh… Es wird ein rechter Kampf, aber ich gewinne, dank überlegener Kondition ich bin dennoch froh, als ich auf die Forstraße komme, da kann ich endlich wieder meinen Schritt gehen

Es ist erst halb vier, aber die Sonne verschwindet schon hinter dem Berg. Das ist ein echter Nachteil, wenn man in einem Gebirgstal ist- in der Früh schaut die Sonne erst nach 9 Uhr über den Grimming, am Nachmittag versinkt die Sonne schon vor vier über dem Stoderzinken (?)

Uiuiui. Was ist denn da los? Ich begegne aber glücklicherweise keinen

Idylle im Abendlicht

und die Natur treibt seltsame Blüten

Durch Obersdorf durch vollende ich meine Runde - anstrengend, aber schööööööön.

04.12.2013 9:43 auf einer größeren Karte anzeigen