am 1.3.2014
Am ersten (meteorologischen) Frühlingstag will ich einen Berg besteigen, der nicht oft begangen wird. Den Sonnstein. Er liegt in der Nähe der Jochart und liegt zwischen zwei Wanderwegen, die Kleinzell mit Rohr im Gebirge verbinden. Zuerst schaut es noch nebelig aus, aber grade rechtzeitig, als ich nach Kleinzell einbiege, strahlt mich die Sonne an. In der Nähe vom „Traisenbeck“ geht es los.
Zuerst ärgere ich mich fast - denn ich habe einen Weg vom Norden her gewählt, in der irrigen Annahme, daß es ohnehin nebeln würde und jetzt scheint die Sonne. Aber Glück was ich habe: Das Tal ist nach Nordwesten ausgerichtet und die Berge südlich von mir nicht so hoch - so gehe ich genau in der Sonne
Zuerst geht es auf Forststraßen dahin, dann aber gibt es einen Weg - dieser wird aber offenbar nicht häufig begangen, denn es wachsen schon mehrjährige Fichten auf dem Weg. In der Nähe des recht ausgeprägten Quellhorizonts gibt es sogar richtige kleine Schluchten, dann ist mein Ziel in Sicht.
Auf Schutthalden wagen sich Blümchen heraus - dank der Seite http://www.landschaftsfotos.at, die ich mit ein paar Suchbegriffen gefunden habe weiß ich nun: so schaut Huflattich aus, wenn er blüht. Toll.
Blick hinüber zu Reisalpe, Kleinzeller Hinteralm und Hochstaff
Wie gesagt - der Weg ist zwar noch gut markiert, aber viel begangen ist der nicht. Vermutlich, weil es eben ein Sattel zwischen zwei Tälern ist und keine Hütte in der Nähe ist, aber auch kein markierter Weg zum Gipfel.
dann rechts wild hinauf, es ist nicht schwierig, etwas steiler und oben am Gipfelgrat sollte man (grad jetzt, mit ein paar letzten Restschneeflecken) ein bissl aufpassen, aber dann kann ich das Panorama genießen, die Sonne scheint mir warm auf den Rücken. Beim Weiterweg auf dem Grat, einmal auf und einmal unter den steilen Felsen des Grats. Links die Jochart hinter dem Bäumchen, tief im Hintergrund der Ötscher und dann der spitze Aufbau des Tirolerkogels
Richtung Süden, auf Schneeberg und Rax hat sich wieder ein „Hauberl“ gebildet vom Südwind
Obwohl ich noch nicht müde bin, mache ich eine lange Genießerrast am Hammerleck. Ich habe bis jetzt keinen Menschen unterwegs getroffen und das bleibt bis fast zum Schluß so, trotz guten Wetters. Eine einsame und erholsame Gegend.
Ich bin auf einer Querung in weglosem Terrain auf einer Wurzel, die unter Laub versteckt war, ausgerutscht und genau mit dem Oberschenkel zwischen den Muskeln auf einen Wurzelknoten gelandet. Das nennt man Eisenbahner und ich hoffe, daß der Regentanz, den ich dann aufgeführt habe, nicht wirkt…
Jetzt wieder gemütlich der Forstraße folgend hinunter zum Fensterbach
und diesem entlang. Einfach nur froh sein, daß man blauen Himmel sieht und die Sonne warm auf den Rücken scheint
und dann wieder zurück beim Traisenbeck
Wunderschön - besser kann ein Frühling nicht anfangen
01.03.2014 9:29 auf einer größeren Karte anzeigen