am 8.6.2014
So, schnell Frühstück runterhauen, ich will gleich weg - heute wird ein langer Tag, denn der Aufstieg auf den Grimming von meinem Quartier aus sind etwa 1550 Höhenmeter. Es ist bereits jetzt sehr warm
Über den Kulm bzw. neben ihm her auf Waldwegen. Hier ist 1920 einer erschossen worden - das Bild ist seeehr dramatisch
Der Wald wird wilder
und ich kann zurückblicken auf Krungl. Da unten ist mein Quartier.
In Serpentinen durch den Stübinggraben
Die ersten Versicherungen. Nun geht es ziemlich lang und angenehm auf mehr oder weniger gesichertem Klettersteig nach oben, anstrengend, aber immer gut machbar.
Am Ausstieg steht man quasi am Anfang eines Schneefelds, wo ich einmal Pause brauche. Das Schneefeld hat jedoch durch die Temperaturen gut aufgefirnt, sodaß man keine Steigeisen oder ähnliches braucht. Es ist nur etwas mühsam. Cirka dort, wo das Schuttfeld links aufhört (es schaut hier übrigens irgendwie flacher aus) macht man einen Knick nach links
und dann beginnen knapp 4-500 Höhenmeter, wo man die Hände fast durchgehend irgendwie am Fels hat, manchmal zum Klettern, viel zum Abstützen zur Sicherheit. Blick zum Dachstein
Müder und müder bin ich, ein paar kleinere Schneefelder als Herausforderung dazwischen. Ich brauch schon meine zweite Pause (immerhin bin ich 4 Stunden unterwegs), da sehe ich das Gipfelkreuz- na jetzt brauche ich auch keine Pause mehr
Oben genieße ich die Pause. Die Dohlen spekulieren hier darauf, daß etwas für sie abfällt. Und diese Dohle - also entweder hat die kurz bevor ich geknipst habe, genießt, oder die hat das Auslösergeräusch schon vor dem Knips nachgemacht Im Hintergrund das Tote Gebirge.
Tiefblick ins Ennstal nach Niederöblarn, wo ich früher öfter war. Am dortigen Flugplatz muß heute Verkehr sein wie am Flughafen Frankfurt. Motorflieger, Segelflieger, soweit das Auge reicht. Einer macht sogar Kunstflugübungen, ein perfekter Immelmann war zum Beispeil zu erkennen. Ganz viele Paragleiter kurbeln am Grimming hinauf und steigen weiter rauf, bis auf geschätzt 3000m. Toll!
Gipfelkreuz mit Dachsteinmassiv im Hintergrund
Runter ist es nicht einfacher als rauf
Am langen Schneefeld nutze ich dafür die Gleitfähigkeit von Schuh und Hinterteil - auch wenn das dann naß ist, das macht bei der Temperatur nichts. Eher im Gegenteil ist es angenehm kühl. Ist mir übrigens bei Aufstieg nicht aufgefallen, hier ist am Ende des Kessel ein Hubschrauberlandeplatz - der muß aber schon gut zielen, wenn er hier landen muß.
Ich möchte nicht dabei gewesen sein, als dieser hausgroße Block bis hierher abging und einen natürlichen Unterstand und Abschluß des Grabens bildete. Das hat sicher mächtig gerumpelt.
Materialmordend geht es weiter runter. Ich schaffe es, meinen neu erworbenen Stock gleich wieder zu verbiegen, mir meine Lieblingswanderhose zu zerreißen und mein Handy zu löschen während des Abstieges.
Obwohl ich über 3 Liter Wasser mithatte, leere ich den letzten Rest am Stübinggraben. Was für eine Freude, als ich eine Dreiviertelstunde später wieder an dieser Quellfassung vorbeikomme. Kaltes, klares Wasser. Eiskalt. Und sooooooo gut.
Unten im Tal noch ein Blick rüber, Richtung Gwendlingstein und Hechlstein
Müde, aber äußerst zufrieden bin ich zurück, und beschließe, zur Sicherheit morgen einen Ruhetag einzulegen.
08.06.2014 8:10 auf einer größeren Karte anzeigen