am 19.7.2014
Endlich. Endlich ist es so weit, heute ist ein Supertag, kein Gewitter angesagt und Schnee kann auch keiner liegen, bei meinem dritten Anlauf möchte ich den Hochschwab übers „G'Hackte“ raufgehen. Einmal von Seewiesen über die Voisthaler Gasse und die Dullwitzen, letztes Jahr bin ich abgebogen und habe den langen Weg über den Trawiessattel genommen, aber diesmal paßt alles.
Ich bin schon um knapp nach 7 Uhr beim Bodenbauer, wo nahezu der gesamte Parkplatz bereits gut gefüllt ist. Da, hinterm Stadl beginnt der Weg
Ich geb ein bißchen Gas. Die Luft ist kühl, es hat 13 Grad, angenehm feucht und ich habe wirklich das Gefühl, daß ich die Luft mehr trinke als einatme. Da geht ganz locker die schlechte Luft der ganzen Woche raus. Steile Wände begrenzen den Hochschwab, das ist auch das, was ihn gefährlich macht
Hier im Bachbett sehe ich eine Gams, sie sieht mich, wir beobachten einander eine Weile und schauen, wer sich zuerst bewegt und dann verpfeift sie mich Komisch. Ich dachte, das wäre ein Gamsen-Suchbild… aber jetzt finde ich sie selbst nimmer
Teilweise strahlt die Sonne schon hell die Berge an
aber auf der Trawiesalm ist es noch angenehm kühl und dunkel. Der Weg schaut aus wie gemäht
Danach geht es in den Schotter Richtung Trawiessattel, kleiner Rückblick
und das G'hackte wird sichtbar. Das links ist der zugehörige G'hacktstein, in Bildmitte die Rinne geht der Klettersteig rauf
Aber zuerst habe ich mir nach 2 Stunden und knapp 1000 Höhenmetern Anstieg beim G'hacktbrunn in der Nähe des Vogauer Kreuzes eine Pause verdient. In der Sonne wird es jetzt schon wärmer, aber nicht unangenehm.
Blick hinüber auf den Trawiessattel
dann geht es in den Klettersteig. Zuerst eine kleine Kette, dann eine lange Eisentreppe, die den Aufstieg erleichtert, man könnte aber (wenn auch mühsamer) ohne diese Hilfe die Rinne aufsteigen, hier der Rückblick bei Ausstieg aus der Rinne
dann geht es in leichter Kletterei immer mit kleinen Geländern bergauf, das ist hübscher als auf der Treppe
Sehr angenehm und man erreicht mit guter Schnauferei rasch den Ausstieg, noch ein kleines Kar runter und da rechts oben ist schon der Gipfel im Blick
Das kenne ich sonst von nirgendwo, daß hier im Umkreis um die Fleischer-Biwakschachtel Tafeln mit einer Schrittanzahl (140 Schritte) stehen
Na ein Mini-Schneefeld ist sich grade noch ausgegangen, das man überqueren muß
dann ist der Gipfel erreicht - auch wenn andere ungefähr mein Tempo mitgehen, finde ich unter 3,5h nicht schlecht.
Angenehm kühl, leichter Wind, Sonne - herrlich! Ich mache es mir gemütlich und genieße einfach alles rund um mich.
Nach einer guten halben Stunde mache ich mich auf den Weg über das Plateau, der Weiterweg ist gut sichtbar
In sanftem Auf und Ab hinüber
über den Rauchtalsattel, wo man noch einmal ein paar Höhenmeter macht, am Hundsboden liegt noch dick Schnee in der Doline
und am Hirschboden gönne ich mir noch einmal Pause an der Latschengrenze
Am Häusltrog entlang hinunter, die Almrosen blühen
und auch andere Blumen bilden natürliche, bunte Blumensträuße. So eine Pracht!
An der Häuslalm mit Blick hinunter ins Tal
Auf der Alm selbst ist ordentlich was los
und dann geht es wieder in den Wald hinunter
mit letzten Blicken hinüber - manchmal bin ich selbst davon beeindruckt, wenn ich so sehe, wo ich noch vor wenigen Stunden war.
Eine wunderschöne Runde, unten wird davor gewarnt
aber wenn man halbwegs ordentliche Kondition hat und so ein stabiler Tag wie heute ist, dann ist das als Tagestour herrlich zu machen. Vorsicht ist geboten, wenn man nicht so fit ist, dann sollte man sowas vielleicht als gemütliche 2-Tages-Tour mit Übernachtung im Schiestlhaus machen oder wenn das Wetter nicht so gut ist, dann sollte man es vielleicht besser lassen.