am 9.11.2014
Südlich zieht es mich heute -einmal an einem Sonntag, weil es am Samstag ziemlich grauslich war. Was ich nicht ganz durchdacht habe bei „Berge im Süden sollen in der Sonne sein“ (Wetterbericht), daß natürlich bei Südfön das Mürztal alles einnebelt beim Aufsteigen der Feuchtigkeit. Wechsel/Semmering sind dann sozusagen die „Luvseite“. So ist es auch im Ort Semmering noch nebelig, als ich zum Sonnwendstein aufbreche.
Ich entscheide mich für den „Erzherzog-Johann-Steig“, der zum Hirschenkogel hinauf neben oder quer über die Piste führt
Der Wald ist mir lieber als die glattgebügelte Piste
Magische Lichtstimmung
Oben am Hirschenkogel steht die mächtige „Erwin-Pröll-Milleniumwarte“. Erwin Pröll. Wirklich? Peinlich ist das, wenn man schon alles nach sich benennen läßt. Nordkorea läßt grüßen. Oben gibt's auch wenig, was man sehen kann, grade der Sonnwendstein ist auszumachen, sonst ist alles in Neblfetzen
Ein Stück hinunter und dann rauf gemütlich auf der Forstraße Richtung Sonnwendstein. Jetzt paßt auch die Aussicht zu Rax und Schneeberg
Der letzte Aufstieg
dann bin ich oben. Panorama - links im Vordergrund fällt der Nebel über den Semmeringpaß, dahinter die Reihe von Schneealpe, Rax, Schneeberg, die Hohe Wand spitzelt dahinter in Bildmitte noch raus, das Wiener Becken über Neunkirchen hinaus, rechts im Vodergrund der Große Otter und ganz rechts noch ein Rest vom Wechselland, Kirchberg und St. Corona sind auch im Nebel.
Ich genieße Sonne, die Windstille (nur zur Erinnerung, es ist Südfön, hier oben aber windgeschützt) und das Panorama. Dann geht's weiter an der Hütte vorbei, wo einige Wege aufgeschrieben sind… auch zu Himmel und Hölle
zum Erzkogel (nicht zu verwechseln mit dem Erzkogel , der nur etwa 4km weiter zu finden ist) wo schon wieder Nebelfetzen jagen
dann geht es auf einem einigermaßen begangenen, nicht eingezeichneten Wegerl hinunter zum Sattel zwischen Erz- und Alpkogel. Von dort geht's weiter auf dem Weg Nr. 17 laut Kompaßkarte - das ist aber kein Weg mehr, sondern eine veritable Forstraße. Die Markierungen sind nicht mehr vorhanden. Folgt man dieser, kommt man an eine Y-Kreuzung - spechtelt man dort in den Wald hinunter kann man einen kleinen Ziehweg erkennen- auf diesen begebe ich mich, und dort, wo die erste Kehre eingezeichnet ist, kann ich auch eine blau-weiße Markierung erkennen. Jetzt kann man dieser recht problemlos durch den Wald bergab folgen. Die Markierungen verblassen aber etwas und viel begangen scheint der Weg auch nicht
und man kommt an einem abgestorbenen Baum mit heftigen Verwachsungen vorbei
Ich helfe einem älteren Herren auf die Böschung bei einer Forstraße - er ist unten im Bach einer „Markierung“ nachgegangen. Das sieht man immer wieder: schwarzweiße Pflöcke: das sind keine Wegmarkierungen, das sind wahrscheinlich Zeichen für Forstarbeiten. Runter geht's ins Tal
und dann folge ich der „Johannesloipe“ oder dem „Johannesweg“ -der komplett eben Richtung Ort geht
Inzwischen hat sich auch der Nebel im Mürztal gelichtet- Blick Richtung Spital am Semmering
Ich bin zurück - eine sehr nette Runde, war ganz ok, aber Siegertreppchen habe ich mir dafür noch keins verdient