Nicht zum Gipfel, aber zu den Sternen
am 18.4.2015
Bei sehr duchwachsenem Wetter will ich heute den Planetenweg von Rettenegg hinauf Richtung Stuhleck beschreiten. Start ist in Rettenegg, den „Beginn“ des Weges spare ich mir für den Schluß auf.
Ein paar Meter auf dem Asphalt, dann bin ich schon beim Asteroidengürtel vorbei und noch ein Stückerl weiter und ich bin beim Jupiter
Alles ist im Maßstab 1:1 Milliarde. Das bedeutet, daß die Gasplaneten nett klein sind und anhand der Aufschriften der Lichtminuten-Entfernung, die den Gehminuten-Entfernungen gegenübergestellt werden, kann man sich ausrechnen, daß man mit gut doppelter Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist. HUIII!
Blick über Rettenegg
Das ist das feine hier - die Wege hier sind sanfter, gleichmäßiger als im kalkalpinen Bereich
Und überall sprudeln munter Bäche - die kommen einfach so aus dem Waldboden heraus
Hin und wieder kommt ganz leicht die Sonne raus, ich sehe zweimal meinen Schatten (nein, ich bin nicht „Punxatawney Phil“) aber überwiegend ist es bewölkt
Der Weg wird durch heftigere Schneeflecken bedeckt
und ab hier, das ist sowas am 1400m Höhe, wird es dann doch mühsam
und an diesem Bach kann man sehen, daß die Gischt noch gefriert - es hat etwa 0 Grad
Speziell nach dem Uranus wird es jetzt wirklich anstrengend. Zum Teil liegen hier noch Schneehaufen und das Blöde ist: Zum Teil hält der Schnee, zum Teil bricht man bis zum Knie in den Harsch ein. Und als ich an einem Bankerl raste, beginnt es richtig mit dem Schneetreiben
Naja, man muß ja nicht immer rauf. Ich beschließe, hier umzukehren. Schneestapfen kann lustig sein, aber nicht, wenn man eigentlich schon auf Frühling eingestellt ist. An einem wilden Baum vorbei
dann mach ich noch einen kleinen Schwenk durch ein andere Tal. Mühlen, obwohl eingezeichnet, gibt es dort keine mehr. Von einer ist gar nicht mehr übrig, die andere hat kein Mühlrad mehr. Aber es geht durch hübschen Wald bergab
und an fast verzauberten Bachlauf vorbei
dann auf einem netten Steig zurück, wo ich noch die inneren Planeten abgehe
Auch wenn es heute zu keinem Gipfel gereicht hat, war es doch ein netter Weg. Da komme ich sicher noch einmal her, wenn's schöner ist.