Höchste Genüsse
am 4.7.2015
Das gute Wetter, die lange Tageszeit - das gehört natürlich genutzt. Da bietet sich wieder einmal Niederösterreichs Höchster an, der Schneeberg
Ich bin früh dran, auf den Wänden der Rax liegt aber schon die Sonne
Ich geh von dem Kletterparkplatz weg, den Stadelwandgraben rauf. Die Stadelwand schaut durch
Den Graben hinauf, dann wird es steil, um aus dem Graben gegenüber der Wand auszusteigen- anstregend steil- dann in Serpentinen durch den Wald. Bald ist man an dem kleinen Kamm und kann zur Rax rüberschauen, das Große Höllental ist der Einschnitt in Bildmitte
Nachdem ich im Südwesten wegging, war ich bis jetzt im Schatten, jetzt kommt die Sonne durch die Bäume durch
Dann geht es flach, sogar leicht fallend entlang, so lange bis der Kamm mit den Ausläufern der Stadelwand verschneidet - da wird es kurz steiler und es ist ein kleiner Felsen zu überwinden (die Hände braucht man noch nicht, aber man weiß - hier ist die Stadelwand zu Ende ) danach noch in Kehren bis zur Märchenwiese mit der Forsthütte
Aufstieg zum südlichen Grafensteig, ab dort ist der Weg auf der Stadelwandleiten wieder markiert. Der Weg von unten bis zur Forsthütte ist aber leicht zu finden. Der Weg von der Forsthütte zum Grafensteig ist aber, so scheint es, jedes Jahr ein bissl anders. Der ist nicht markiert, es gibt nur Steigspuren.
Hier schon auf der Höhe der Latschen, wieder Blick zur Rax. Dunstig ist es unten und im Mürztal scheinen sich sogar Wolken zu türmen.
Blick über die Schönleitenschneid nach Nordwesten
Es geht auf den Grat, der bald in die sanfte Gipfelregion ausstreicht. Ein paar Gemsen schauen mir zu. Die Radarstation ist hier schon zu sehen, es sind aber noch 250 Höhenmeter - und das da links ist tatsächlich noch Schnee.
Schöne Blümchen überall
Uff. Geschafft. Es ist 10 Uhr und es gibt ein paar Wölkchen. Das ist heute gar nicht unangenehm, weil die Sonne ziemlich herglüht. Heute ist „zu gutes“ Wetter für schöne Sicht. Der aufsteigende Dunst der Nacht aus den Ebenen und Tälern verhindert den Fernblick.
Die Touristen kommen jetzt erst mit der Schneebergbahn in Massen herauf und ziehen wie Ameisen auf ihren Straßen links und rechts über den Ochsenboden. Noch ist aber Stille am Gipfel, nur wenige Leute sind schon oben.
Hier am Schneegraben liegt aber nix mehr vom namensgebenden Material. Vor mir der Kuhschneeberg. Erstmals fällt mir auch auf - nicht nur der Name deutet darauf hin, daß das eigentlich eine große Alm wäre, die heute fast nicht mehr genutzt wird und daher die Fichten die ehemaligen Almen überwuchern.
Grüne Wiesen, blanke Felsen, blauer Himmel - das ist das, was man sich vorstellt, wenn man so auf den Berg geht
Rechts der Turmstein. Das täuscht etwas von der Perspektive im Bild. Der Turmstein ist keine Verlängerung des Felsens, auf dem ich stehe, sondern dazwischen geht es steil runter. Auf dem Turmstein sind auch Kletterer (es geht ein C-Klettersteig rauf) zu sehen
Das Gerippe dieses alten Baumes wurde zum „Stoamandl“ umfunktioniert. Fast schon künstlerisch
Ich habe 3 Liter Wasser bereits verbraucht, also alles, was ich hatte. Ich überlege kurz, bei der Kienthaler Hütte einzukehren, um nachzutanken,
kehre dann aber nicht ein, denn es sind nur mehr etwa 20 Minuten durch kühlen Wald
bis zu meinem Liebling, der Jakobsquelle, aber was ist das?
Die Quelle ist versiegt… und mir hängt die Zunge raus. Aber es geht jetzt größtenteils durch den Wald am Ferdinand-Mayr-Weg bis hinunter, da ist es nicht so schlimm, unten steht das Weichtalhaus.
Eine kleine Kreuzotter kreuzt (heißt die deswegen so? ) meinen Weg. Und weil sie noch jung und unerfahren ist, findet sie nicht so schnell Deckung, sodaß ich sie einmal fotografieren kann. Zur Abwechslung eine ganz helle, wo man das Zackenmuster nur wenig sieht. Sie ist etwa 20cm lang
Weiter unten öffnet sich der Blick noch einmal
dann komme ich zum (neuen, schön, daß es wieder aufgebaut wurde, schade, daß der nette Stil des alten nicht beibehalten wurde, das sah immer so kuschelig aus) Weichtalhaus - das wird erst am 17. Juli eröffnet… und ich bin duuuuurstig. Und grade den letzten Kilometer zum Auto muß man auf der glühenden Asphaltstraße dahin.
Ich habe aber in weiser Voraussicht noch Getränke in meinem Kühlkoffer im Auto, der dank Kühlakkus auch entsprechende Temperatur hielt und kann mich erfrischen.
Eine wundervolle Runde, die ich schon in der oder leicht anderer Form (durch die Weichtalklamm rauf und im Stadelwandgraben runter ist auch schön) öfter gegangen bin. Aber nicht zu unterschätzen, es sind 1550 Höhenmeter und man sollte sich genug zum Trinken mitnehmen oder die Hütten nutzen (Gipfel mit der Fischerhütte, Kienthalerhütte, Weichtalhaus)