Wohlfühlen im Schnee und keine Wölfe
am 16.1.2016
Endlich ist es so richtig winterlich. Weihnachten ist zwar vorbei, aber so richtig Schnee ist trotzdem schee. Die Hohe Mandling kenne ich schon. Von Süden her, vom Piestingtal, ist das ein mittelsteiler Anstieg. Heute gehe ich aber vom Norden, von Berndorf her. Bei Wien war noch die Sonne zu sehen, aber in Richtung Alpen kommt eine dunkle, schneeschwangere Wolkenfront auf mich zu. Zum Teil heftige Schneeschauer während der Anfahrt. Doch kaum bin ich aus meinem Ausgangsort, Grillenberg draußen, lichtet sich die Bewölkung
Die Markierung hier ist wieder nicht gerade berauschend. Im Ort waren es wie üblich farbige Banderolen rund um Lichtmasten, die meisten Markierungen wurden wohl in den letzen Jahren nicht aufgefrischt, der Weg ist aber trotzdem gut zu finden
Frischgefallener Schnee hüllt alles in ein dünnes weißes Leintuch
Zum Teil Schneeschauer, zum Teil reißt es wieder auf
Heute geht es ein gutes Stück dahin, immer sanft bergan bis zu einem Sattel, dann leicht bergab an den Rosenkogeln vorbei, bevor dann der Anstieg zur Hohen Mandling kommt
Es beginnt wieder stärker zu schneien und sogar kleine Mini-Wirbelstürme ziehen über die Gipfelwiesen hinweg
aber in der Nähe des Gipfels ist man etwas windgeschützt beim Gedenkkreuz. Es gab hier auch einmal eine Schutzhütte, die vor einiger Zeit bis auf die Grundmauern abbrannte. ich mache es mir auf der Sitzgelegenheit gemütlich. Und das meine ich bei -5 Grad auch so. Mein Sitzpolster hält den Hintern warm, ich mummel mich in eine kleine Decke ein, genieße mein Obst. Nur mein Wasser macht etwas Zicken - der Verschluß ist eingefroren, allerdings nur so, daß es etwas schwerer aufgeht, ich muß nicht dursten. Vielleicht sollte ich mir bei der Kälte doch einen Tee in der Thermoskanne mitnehmen.
Weiter geht's, steil durch den Wald. Ich breakdance so dahin, denn ich rutsch ganz schön herum Ich geb auch ein bissl Gas, weil auf der Seite ist es sehr windig, daher schaue ich, daß ich flott tiefer in den Wald und daher auch wieder in den Windschatten reinkomme
150 Jahre ist es her, daß der letzte niederösterreichische Wolf geschossen wurde. Heute freut man sich, daß er sich teilweise wieder zu uns „verirrt“. Wie sehr würde ich mich freuen, einmal einen Luchs, einen Wolf oder gar einen Bär beobachten zu können.
Hier gibt es sogar eine Skihütte! Ich geh zwar ein Stück an der Fozeben-Skihütte vorbei und sehe sie daher nicht, aber heute könnte man schon Ski-Rutschen probieren. Die Beschilderung hier… ich mag diese alten Schilder
Ich seh voraus das Berndorfer Becken
Das Foto bzw. die Landschaft hier erinnert mich an ein gemaltes Bild, ich weiß nur nicht an welches
Selten blitzt ein bißchen Blau am Himmel durch
Ich passiere die Marthaquelle. Wohl ein lauschiges Platzerl im Sommer, heute ist es nicht so einladend
Auch das weiße Kreuz passiere ich und komme wieder nach Grillenberg zurück. Ein Wanderparkplatz (den ich nicht benutzt habe) weist mit einem liebevollen Schild einerseits am „Wanderer-Parkplatz“ darauf hin, daß man hier parken dürfe und seinen Müll nach Hause mitnehmen soll, daneben steht ein Schild „Parken Verboten“. Nachdem das ein Privatplatz ist, würde ich es zumindest nicht machen, wenn schon der Besitzer nicht weiß, ob er Wanderer hier parken lassen will oder nicht.
Zurück bei meinem Auto. Ich habe bei einer alten „Manufaktur“ geparkt. Ich mag diese alte Industriearchitektur. Eigentlich nur eine Halle mit beeindruckenden Fenstern und sonst fast wie ein Schlössl gebaut.
Eine ideale Schneerunde