Ein Supifant auf Wanderschaft

Wilde Welt am Mittagsstein

am 20.2.2016

Eigentlich wollte ich, nachdem es jetzt zwei Tage geregnet (ganz unten) und geschneit (weiter oben) hat, in Erwartung nicht so schönen Wetters nach Langenwang und von dort Richtung Hauereckhütte gehen. Das Wetter stellt sich aber überraschend als prachtvoll heraus.

Da muß sich was ausgehen, was Aussicht hat, im Süden liegt (weil ich schon dorthin unterwegs bin) und nicht ganz so hoch raufgeht, sodaß ich mich nicht nur durch Schnee durchkämpfen muß. Ich biege daher ab und fahre nach Hirschwang, um dort den Weg auf den Mittagsstein zu gehen.

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Der Weg ist kein offizieller Wanderweg und er ist nicht ganz einfach. Wer also unsicher ist, sollten den Weg nicht begehen.

Zuerst geht es noch einmal um die Bäckerei und um die Papierfabrik herum und ein Stück eine Forststraße hinauf mit Blick auf die Rax

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dann jedoch hinter einem kleinen Aufschluß einen Weg hinauf und dann wild und steil in Serpentinen bergan. Dabei kreuzt man die Forstraße noch einmal und dann hat man nur die Steigspur und hin und wieder gelbe Punkte an Bäumen zur Orientierung. An einer Stelle muß man die Abzweigung nach oben nehmen, da die deutliche Steigspur querab unter den Felsen zur Siedling Haaberg geht. Ab hier hat man auch wieder schöne Ausblicke, da sich der Wald lichtet.

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Es ist glücklicherweise nicht viel Schnee hier auf der Südseite, aber trotzdem ist es zum Teil schon mühsam, da man auf dem tauenden Schnee in der Sonne leicht ab- oder zurückrutscht. Außerdem ist ein Teil des Weges durch umgestürzte Bäume verlegt, hier scheint es etwas Windwurf gegeben zu haben. Danach geht es in die Felsen

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Ab hier heißt es aufpassen. Auch wenn der Weg sogar im Schnee ganz gut ersichtlich ist, wäre ein Versteigen schlecht, denn schnell könnte man sich in einer Wand finden, wo es dann kaum vorwärts oder zurück geht. Ein paar leichte Kraxeleinlagen, die noch ganz gut gehen, dann komme ich auf diese Ries hinaus (geht nach links rauf).

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was ohne Schnee ein zwar mühsamer, aber doch gangbarer Aufstieg ist, ist heute schier unmöglich, weil man einen komplett verschneiten Steilhang hinaufgehen müßte. Ich bräuchte dazu Steigeisen. Ich entscheide mich, wild links von der Ries die aperen Felsen raufzuklettern. Das ist aber äußerst kräftezehrend, denn ich muß mich immer dreimal vergewissern, daß ich auf dem tauenden Schnee ausreichend Stand habe.

Geschafft schaue ich zum Schneeberg hinüber, als ich endlich am Grat bin

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und hinunter nach Hirschwang. Rechts ist noch die Preinerwand am Rand zu sehen. Man sieht gar nicht, wo die Ries Schnee trägt, oben ist er schon wieder abgetaut, weiter hinunter sieht man nicht, ist zu steil ;-)

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Die eigentlich Kraxelpassage ist jetzt direkt einfach, da fast schneefrei

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Ich schnauf noch am Kamm entlang bis zum Gipfelkreuz

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*ÄCHZ* Ich hab heute ein Stückl Nussschnecke mit. So nötig habe ich noch selten eine Nussschnecke gehabt. ;-) Ich schau das Höllental hinauf, rechts der Schneeberg, links die Rax. Ich schau mit meinem Fernglas hinüber zur von Schneewechten verdeckten Radarstation am Schneeberg und zur Rax, wo ich die Bergstation, die Heukuppe, das Habsburghaus und das Preinerwandkreuz heute in der klaren Luft gut erkennen kann.

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An der Nordseite geht es nun weiter. Dadurch ist der Schnee natürlich tiefer und bis zum Feuchterberg muß ich ja auch noch ein Stück aufwärts. An Lichtungen türmt sich der Schnee hüfthoch und es ist auch hier kein einfaches Fortkommen.

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Ich möchte eigentlich weitergehen bis zum Knofelebenhaus - ich bilde mir ein, daß es auf den Forstraßen leichter gehen müsste. Falsch gedacht, auf den Forststraßen hat es den Schnee eher zusammengeweht. Daher entscheide ich mich, einfach wild durch den Wald abzuschneiden

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Mit dem Schlachtruf „eine Linie, unsere Linie“ haben wir damals in meiner Schulzeit die Diretissima beim Schifahren angekündigt. Das denke ich mir jetzt auch. Steil runter, teils rutschend, auf einem steilen Stück einfach einmal 30, 40m auf dem Hosenboden (absichtlich) geht es flott bergab. Aber es ist halt doch anstrengend, weil man ständig ausgleichen muß. Das zeigt sich an einer Querung eines Holzziehwegs. Dort habe ich plötzlich einen Krampf im linken Beinbizeps. Das tut ganz schön gemein weh. Ein guter Schluck Wasser und ein bißchen dehnen, dann geht es weiter. Auch an dieser alten Lärche vorbei in deren unterster Verzweigung es sich eine kleine Fichte gemütlich gemacht hat.

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Dann bin ich endlich wieder auf bekanntem Wanderweg im Mitterberggraben. Der und auch die folgende „Eng“ sind einfach wunderschöne Klammen, die aber kein Wasser führen.

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In der Eng treffe ich eine Gams. Mit dem (leider nur digitalen) Zoom ziehe ich sie mir etwas heran. Aber sie ist auch in Wirklichkeit nicht weiter entfernt als etwa 10 Meter. Vermutlich ist sie Wanderer gewohnt und weiß, daß sie von ihnen nichts zu befürchten hat.

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Über den Mariensteig und den Scheiterplatz hinunter wende ich mich nach Thalhof, wo einige alte Villen stehen (Rückblick auf diese und auf die Eng)

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In Reichenau hinter dem Schloß an der Schwarza entlang gehe ich auf der Uferpromenade zurück nach Hirschwang

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Es zieht sich wieder zu- wie vorhergesagt- aber bis dahin hat es wunderbar ausgehalten. Der Weg ist empfehlenswert, allerdings muß man dazu wirklich trittsicher sein und auch Erfahrung im Folgen eines Weges haben, der fast nur durch Steigspuren ersichtlich ist. Speziell im Winter eine Herausforderung. Aber eine schöne.

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