am 30.4.2016
Zweimal bin ich diesen Weg schon gegangen und ich kann gleich eines sagen: Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Der Start ist beim Forsthaus Griesleiten. Ich bin überrascht, denn es ist schon später und ich bin der -und ich sag es bewußt- der Allereinzigste. Normalerweise ist der Parkplatz hier gut besucht, denn es ist der Startpunkt für Klettersteige und Klettertouren an der Preinerwand.
Den Forstweg unten kann man auf dem Wanderweg abkürzen und man kommt flott bergan. So stehe ich schon in dem Bereich, der „Sulzwiese“ heißt. Voraus die Gipfel der Rax schon durch die Bäume ersichtlich
Der Anstieg ist herrlich, die Luft frisch, aber nicht kalt, der Wald duftet schon harzig
Schneller als gedacht stehe ich beim Bachinger Bründl, fülle meine Wasserreserven auf und steige erfrischt weiter
Hier, im Wald liegt noch etwas Schnee. Das Gipfelkreuz der Preinerwand blitzt bereits herunter
Der Predigtstuhl und die Heukuppe dahinter haben beide noch eine Schneehaube auf
Nach dem Wald kommt kurz der einzige unangenehme Teil: Man muß ein Stück an einem Schuttkegel entlang bzw. diesen queren. Dabei hüpft mir wieder einmal eine Gams ein paar Meter weit entfernt über den Weg. Dann jedoch beginnt die Kraxelei am Rand des Schuttkegels und bis zu seinem Ende hinauf. Hier kreuzt man dann unter der Wand (dort muß ich noch durch ein bißchen Schnee durch). Der Herr, der am linken Bildrand steht und hier runterkommt, verwundert mich. Sieht ja nicht so fit aus und normalerweise machen richtige Klettermaxen, die den weitaus schwierigeren Haidsteig oder Königsschusswandsteig im Aufstieg gehen, dann noch den Preinerwandsteig im Abstieg.
Es stellt sich aber raus, daß er umgedreht hat, weil er im oberen Teil den Weiterweg nicht gefunden hat. Außerdem erzählt er mir, daß er sich schon beim Anziehen des Klettersteigsets den Kopf angehaut hat. Er ist daher wieder umgedreht. Gute Entscheidung. Wenn es nicht gut läuft, dann einfach Aussicht genießen und lieber einmal umdrehen, wenn es einem schon komisch geht als auf Muß was riskieren und sich dann verletzen.
Dahinter beginnt der noch reizvollere Teil
Das Seil mag ich allerdings nicht, den Stein daneben zu greifen ist oft besser. Schöne Blümchen am Fels
An dieser Querung bin ich aber froh über das Seil und die Sicherungen. Man muß sich zuerst hochziehen und einen Fußtritt in dem Block nutzen und dann am Block um diesen herüberschwingen. Da hier auch, wenn nur ein paar Brösel, Schnee liegt, heißt es konzentriert am Seil anhalten.
Ja, dahinter ist einfach schrofiges Gelände, das man quert, immer unter der Wand bleibend, bis man auf eine Schrofenrinne bergauf stößt. Die Markierung ist aber ok, ich finde, daß man dem Weg ganz gut folgen kann. Dann stehe ich oben. Heukuppe und Predigstuhl sowie Dreimarkstein und das schöne Kreuz.
Blick hinunter. In der Mitte die Wiesen sind die rund um die Griesleiten, dort wo ich herkomme. Dann links zum Grat und den Grat herauf, das ist der Preinerwandsteig.
Bei der Seehütte vorbei (wo es nach dem Zeichen ja eine Bushaltestelle zu geben scheint)
Über den Göbl-Kühn-Steig geht es jetzt bergab. Ich mache hier noch einmal Pause. Am Gipfel ging doch ziemlich der Wind, hier ist es windstill, sonnig und ich schaue den Kletterern an der Preinerwand lange Zeit zu. Mit dem Fernglas ist das richtig schön verfolgbar, wie der Aufstieg aussieht, auch die Haidsteig-Madonna (das Kreuz) ist von hier aus gut zu sehen. Wie Ameisen an einem Ameisenhügel sieht man die kleinen Klettergruppen. Also nicht am Foto, da muß man schon ein Fernglas haben
Und weil es so schön ist, lege ich mich im Griesleitengraben noch kurz in die Sonne
dann geht es wieder zurück