Technicolor

am 29.10.2016

Einmal was neues. Ich möchte auf den Wechsel, aber von Süden. Zu diesem Behufe starte ich in Bruck an der Lafnitz bei prächtigem Wetter

Das Haus war einmal eine vermischte Warenhandlung - leider heute natürlich nicht mehr

Ich möchte Richtung Feichtern hinauf, verliere aber gleich den Weg. Es sollte laut Kompaß-Karte eingezeichnet sein. Bei der ersten Wiese verliere ich ihn, gehe aber genau dort, wo ich hingehöre, dann auf einer kleinen Straße, dort dann einem Pfeil nach, der in eine Hauseinfahrt zeigt - aus. Na gut, ein bissl durch Wald querfeldein, dann finde ich den Weg wieder. Mir ist so warm, daß ich nur mit dem langen T-Shirt unterwegs bin

Ich kann mich kaum sattsehen an den schönen Farben

Beim Radlmacher bin ich dann wieder ein bissl kreuz und quer unterwegs - immer mit hübschen Blicken

Man sollte hier nicht allzuviel auf Schilder oder Markierungen geben. Es gibt viele Wege und Forstraßen, ich gehe einem Pfeil nach, der mich zur Vorauer Schwaig weist, aber eigentlich jagt er mich einmal um eine kleine Anhöhe herum. Darum gehe ich irgendwann dann eine Abkürzung und folge ein paar Karrenwegen, bin dann eine Weile auf einem unterwegs und mittendrin, scheinbar ohne Anlaß

Hm. Also wenn man hier ist, dann ist es sowieso irgendwie egal, weil das eine geht bergan, das andere bergab und das sind höchsten grobe Richtungen… naja. Leider zieht es sich etwas zu und ich sehe hier (ich bin schon über 3 Stunden unterwegs), daß der Wechsel noch weit ist - ich werde wohl abkürzen.

Im Prinzip wollte ich bis zur Vorauer Schwaig, aber auch das wird schon lang. Ich gehe weiter durch Wald, sehe Bäume, wo ich gerne einmal hören würde, was die zu erzählen haben

und denk mir dann - gut, schon über 3,5h unterwegs, jetzt kehr ich um und bräuchte nur ein schönes Pausenplatzerl. Also sage ich zum Wald „Zeig mir einen schönen Platz“ und grade, als ich mir denke - jetzt is mir wurscht, ich bin müde, komme ich an eine Wegkreuzung mit einer Vernässungszone, Baumstümpfen zum Sitzen und einem kleinen gluckernden Bächlein, das zwischen den Grassoden entspringt

Jetzt längere Zeit durch den Wald hinunter komme ich bei der Festenburg raus. Nein, nicht nur eine Feste oder eine Burg, es ist eine fest Burg und darum Festenburg. Noch ein bissl dösen in der Nachmittagssonne, die sich wieder zeigt

Die Burg war Zufluchtsort in den Kriegen gegen die Kuruzen, auch für die Bewohner des Stifts Vorau. Heute ist es eine Kirche und eine Schule

Dann hinunter und wieder zum Ausgangspunkt zurück, wo es schön langsam finster wird, als ich hinunterkomme.