am 28.1.2017
Es liegt Schnee und es nebelt. Hm. Ein alter Bekannter sollte am Gipfel Nebelfrei sein, ich hoffe es stark. Das Kieneck sollte außerdem auch bei Schnee halbwegs begehbar sein.
Ich fahre Richtung Unterberg, wo heute echt was los ist. Zuerst wundere ich mich, dann wird mir klar: Der Unterberg ist ja Schigebiet! Und es liegt Schnee, und zwar so richtig in Niederösterreich und auch so, daß er liegenbleibt, also nutzen so einige die kurze Anreise. Ich jedoch gehe am Enziansteig hinauf. Unten angekommen reißt der Nebel grade ein bissl auf, ich hoffe, daß er nicht hinaufzieht.
Nach den letzten Wochen hatte ich mir das ärger vorgestellt, aber es ist hier richtig gut gespurt, was den Anstieg erleichtert. Mit den Schneeketten geht das sogar fast wie im Sommer bergan, die Spur ist gut hart durch die Kälte.
Den Bäumen ist noch kalt, sie haben den Raureif, der durch den Nebel der Nacht entstand, noch nicht abgelegt
Der Unterberg zwischen den Bäumen, darunter kann man noch zarte Nebelschleier ausmachen
Jetzt geht es auf dem Rücken dahin. Nein, nicht auf meinem. Ich hab ja die Schneeketten an und bin nicht ausgerutscht. Am Rücken des Berges natürlich.
Ein Tourengeher fragt mich, wo jetzt die Enzianhütte wäre, er kommt nämlich vom Unterberg - tja, da ist er falsch abgebogen. Man muß nämlich auf den kleinen Sattel hinunter - ich jetzt auch, d.h. zuerst Abstieg, dann wieder Aufstieg, am Kreuz vorbei
bis ich bei der Enzianhütte bin. Abfahrende Tourengeher rufen mir zu, daß die Hütte geschlossen wäre - weiß ich doch, deswegen bin ja nicht da. Sondern deswegen:
Ah, so ein Panorama, der Schneeberg vor mir, der Ötscher tief im Westen, unter mir ein Nebelteich, hinter mir die wärmende Hüttenwand - Herz was willst du mehr?
Aber irgendwann geht es dann doch wieder an den Abstieg -der ist nicht gespurt, nur ein einsamer Wanderer war hier vor mir unterwegs.
Noch genieße ich die wärmenden Strahlen der Sonne, doch bald tauche ich in den Graben ein und habe noch ein gutes Stück vor mir, um meine Runde zu schließen
Wie immer eine schöne Runde und durch die Spuren nicht so anstrengend wie gedacht.