Von finsterer Burg zu gefährlichen Quellen
vom 27.7-29.7.2017
Mein erstes verlängertes Wochenende. Ich habe mir den Hochgolling vorgenommen, bei der Anfahrt aber bleibe ich in Ramingstein stehen und gehe auf die Gstoßhöhe. Zuerst zur Burg Finstergrün, die wirklich herrlich aussieht. Sie ist aber, wie die Burg Kreuzenstein, ein Nachbau am Ende des 19. Jht. auf einer Ruine aufbauend
Dahinter geht es in den Wald, wo sich zwei Bäume sehr gerne haben
an Erzstollen vorbei und dann gemütlich hinauf auf Forstraßen bis zur Klementi-Bergkapelle - eine seltsame Kapelle. Eigentlich eine überbaute Quelle in Blockbohlen-Bauweise. Ungewöhnlich!
Jetzt auf Waldwegen hinauf an der Mühlhauserhütte vorbei
zum Gipfel. Wo es entgegen der Karte kein Gipfelkreuz gibt, nur einen Gipfelstein (auf dem ich sitze) und eine Gipfel-Zeder
Schon wieder spiele ich hier Auskunft und weise zwei Wanderern den Weiterweg. Dann steige ich wieder ab. Es ist zwar bewölkt, aber es hält schön aus
Wieder bei der Mühlhauserhütte vorbei, die Schladminger Tauern im Hintergrund
An diesem Gehöft vorbei, wo mich der Bauer mitten ins Kuhgehege lotst - eigentlich wollte ich drumherum, damit ich die Kühe nicht störe, aber er schickt mich direkt durch die (leicht panische) Kuhherde durch.
Na, das hat ja gut geklappt.
Daher geht es am nächsten Tag auf den Hochgolling
Zuerst bin ich noch vorsichtig. Die Wettervorhersage ist durchwachsen und während ich die laaaange Anfahrt auf Forstraßen ins Görichatal, tröpfelt es auch ein bissl. Beim Parkplatz hat es aber aufgehört. Aber was soll denn dieses Schild? Heißt das, daß das Wasser gefährlich ist? Was soll der Quatsch? Natürlich ist das Wasser da trinkbar, und ich mach das auch.
Los geht es, das Hüttendorf ist nahe, und blauer Himmel speanzelt durch. Das Hüttendorf ist eine Besonderheit. Die Almbesitzer haben hier, wo es keine Lawinen gibt, wo es aber andererseits nahe genug zu den Almen ist, alle ihre Hütten beieinander gebaut. Und hierher führe auch hin und wieder ein Bus
Ein kleiner Absatz, an einem Wasserfall vorbei, kommt man noch zu ein paar Hütten, das Wetter ist nicht so toll, wie man an den tiefliegenden Wolken sehen kann. Ich zweifle etwas, ob ich wirklich den Gipfel machen kann.
Noch geht es ein gutes Stück auf Forstraßen dahin, aber hinten beim Göriachbach geht es jetzt hinauf Richtung Gollingscharte
Dort noch hinauf, dann habe ich mir eine Pause verdient. Immerhin bin ich da schon drei Stunden unterwegs. Leute, die mir entgegenkommen, meinen, sie würden sich nicht auf den Gipfel trauen. Immerhin hat es drei Tage vorher durch einen Kaltlufteinbruch bis auf 2000m runter geschneit. Und angeblich liegt hinauf noch Schnee und es ist rutschig. Hm. Na gut, wenn ich umdrehen muß, muß ich umdrehen, aber jetzt war es auch drei Tage warm und es hat ja höchstens so 10cm geschneit. Letzter Blick hinüber zum Kessel, wo die Landawirseehütte liegt (wäre ein mögliches Ersatzziel bei Wetterverschlechterung gewesen)
dann packe ich es. Immer schräg am Hang dahin, hin und wieder auch ein kurzer spannender Aufschwung
dann trennen sich die Wege - der Normalanstieg scheint mir heute auch für den Anstieg genug - ich spüre die Höhe und die Entfernung, und sollte es doch rutschig sein, ist die 2-er Kletterei am Grat nichts für mich
Bis auf noch 2 Aufschwünge gestaltet sich der Weiterweg unschwierig und die Schneefleckerln sind nicht der Rede wert. So stehe ich das glücklich, zufrieden und vor allem froh über das gute Wetter oben. Ein prachtvoller Blick, nur nach Norden (das ist ganz links und rechts am Bild) die berühmte Nordwand des Golling kann ich nicht anschauen, hier ziehen Wolken/Hangnebel auf
Nach gebührender Pause mit dem Tiefblick ins knapp 1500m tiefer liegende Göriachtal
Beim Abstieg wieder einen kleinen Abstieg fotografieren. Hier muß man, auch wenn es nicht sehr hoch ist, doch ordentlich hangeln, da es senkrecht ist (und man somit von der Wand weggezogen wird)
dann geht es auf bekanntem Weg hinunter - auch über diese Brücke, die viel fester ist, als sie aussieht
und als ich fast unten bin, beginnt es, zu tröpfeln.
Am letzten Tag mache ich mich auf den Heimweg. Das Wetter ist traumhaft, ich trotz der anstrengenden Wanderungen durchaus noch wanderlustig, daher mache ich eine Grenzwanderung auf den Gstoder
Im ehemaligen Grenzbereich bei Klausen parke ich mein Auto
Grenze - welche Grenze? Naja, die zwischen dem „Gottesstaat“ Salzburg und dem Herzogtum Steiermark. Ja, hier gab es nicht nur eine Grenzstation, sondern auch eine lange Mauer, die das Tal absperrte
und eine dazupassende Burg
wo ganz viele Einbeeren wachsen - ich wollte schon einmal lange welche sehen
dann durch Wald bergan, sanft und gemütlich
und an der Dorfer Hütte vorbei
noch einen Stück durch lichten Lärchenwald und dann ist das Ziel im Blick
Ein Stück hinauf, dann kann ich den Gipfelblick genießen
Nach ein bissl Genußblicken, dann geht es wieder runter und heim.
Das erste Wander-Wochenende… ein voller Erfolg