Unfreundlicher Zeitgenosse und freundliches Platzerl
am 16. und 23.12
Ich möchte schauen, ob ich die Ruine Scheuchenstein finde, aber ich finde sie wieder nicht, auf meinem Anstieg zum Geländberg. Ich gehe weg bei dem Ort Scheuchenstein, das sind nur ein paar Häuser rund um eine Kirche mit Blick hin zum Schneeberg
Eine kleine Klamm hinauf, wo sich mächtige Sinterlagen aufgetürmt haben
an der unsichtbaren Burgruine vorbei und nach ein bissl auf einer Forstraße entlang geht es dann auf einem wunderbaren Waldweg bergan
Oben am recht langweiligen Wanddörfl vorbei (das ist ja eigentlich eine Schrebergartensiedlung) zur noch langweiligeren Plackles, die die höchste Erhebung ist, aber absolut nichts zu bieten hat schnell vorbei, wieder hinunter zum Rastkreuz und auf der anderen Seite wieder hinauf, bis ich die Geländhütte sehe
Hier der Blick hinunter, an der Wand entlang, im Mittelgrund ringen noch immer Höhlenbär und Höhlenmensch im Sinne der Freiluft-Ausstellung „Vom Urknall nach Grünbach“, das hier immer wieder auch lehrreiche Schilder zu bieten hat
und ich mache es mir in der Nähe der (natürlich jetzt geschlossenen) Hütte gemütlich und sehe zu, wie der Schnee auf den Schneeberg fällt
Dann geht es wieder bergab. Hier treffe ich auf einen sehr unfreundlichen Zeitgenossen, dem ich aus seiner Sicht nicht schnell genug von der Straße zur Seite gesprungen bin, denn als Fußgänger darf ich seiner Ansicht nach nicht damit rechnen, daß er vor einer Kreuzung auch abbremst. Meine Laune ist viel zu gut, als daß ich den ernst nehme. Nach einigem hin und her, wo er mir auch zu drohen versucht, lache ich ihn einfach aus und er zieht ab. Muß sich wohl ein anderes Ziel für seine schlechte Laune suchen.
Ich strebe wieder dem Ausgangspunkt zu.
Am 23.12
geht es auf eine recht laaange Reise auf den Kogel, ein Hügel in der Nähe des Wechsels. Start ist in Aspang-Markt, ein Stück hinauf und ich kann drüberschauen
Überraschend blauer Himmel auch wenn ich ein gutes Stück noch auf der Straße „hatsche“ macht das Spaß
So hab ich gehofft, daß die in der Karte eingezeichnete „1000jährige Eiche“ noch steht und nicht nur eine Gedenkstelle ist. Ja, es gibt sie. Aber man darf nicht hin, weil ein großes „Verboten/Privat“-Schild davor steht. Echt schade. So gibt es nur einen Blick von der Ferne, wo sie hier mitten im Bild steht
Und dann komme ich an einem Bankerl vorbei. Nein. Ein Hütterl. Eigentlich eine offene Wohnung. Es gibt hier alles. Eine Uhr, Sinnspruch an der Wand, einen Regenschirm, Decken, damit man die Beine warmhalten kann, wenn man sitzt, und sogar in einem kleinen Körbchen für Dinge des täglichen Bedarfs, wie Kleenex. Wer immer das so hergerichtet hat: Eine Augenweide, man schaut fast ehrfürchtig hinein, so als würde man das Wohnzimmer von jemand Fremden betreten.
Mich aber zieht es weiter, an einer Limousin-zucht vorbei. Ich wußte nicht, daß man Autos züchen kann
(wer es nicht weiß: Das ist eine Rinderrasse)
dann hinein in den Wald (endlich)
und weiter oben dann überraschend freier Ausblick
bevor dann er Gipfel… naja, ein Gipfel ist, aber im dunklen Tann und nicht einmal ein Gifelkreuz
Hinunter geht es gemütlich nach Mönichkirchen
wo ich in einem Ortsteil Rehe aufschrecke, und dann über gemütliche Wege
wieder zurück.