am 5.5.2018
Niederösterreichs - also nicht Österreichs oder der Welt, aber Niederösterreich hat auch Almen und das hier ist die größte mit 97ha. Ich bin ja sonst oft im Winter auf der Gahns, aber eigentlich will ich auch einmal im Sommer. Na gut, jetzt im Frühjahr geht auch. Ich gehe beim Bahnhofsparkplatz los, es ist nebelig und verhangen
Alles tropft. Ein kleines Stück bergauf zum Schneedörfl, die Wiesen sind saftig-grün
wieder durch tropfnassen Wald, still und nebelig ist es. Der Geruch des nassen, mitten im Aufblühen befindlichen Waldes ist einfach herrlich. Auf die Forstraße und dann wieder an dieser mächtigen Kiefer vorbei
Im Wald erzählt dieser Baum seine Geschiche, warum er so krumm wächst - man kann nämlich noch die Wurzeln sehen. Das heißt, dieser Baum wurde entwurzelt, aber die verbleibenden Wurzeln waren stark genug, den Baum zu versorgen, und so hat er sich wieder nach er Sonne gestreckt
Zur Schedwiese
und weil es nicht ganz ohne Gipfel geht, gehe ich zum Saurüssel hinauf. Dort steht, quasi genau am Gipfel, ein Hochstand - ein bequemer Rastplatz
mit Übersicht. Wahnsinn. Hier hat der Jäger Schußschneisen in den Wald schlagen lassen, damit man die Tiere leichter abschießen kann.
Nach einer ausreichenden Pause geht es weiter, manchmal blitzt der Waxriegel raus
dann komme ich im Bogen hinüber, endlich zur Bodenwiese, noch ist es eher zartes Grün und der Löwenzahn
Ich gehe so dahin, als ich fast auf einen schwarzen Stock trete - während ich weitergehe, bilde ich mir ein, daß der Stock sich bewegt. Und tatsächlich - eine etwa 40-50cm lange Höllenotter hat halb den Weg überquert, den ich beschreite. Ich schaue zurück- was die Schlange zu sehen scheint, denn sie dreht um und verzieht sich ins Gras, wo noch eine zweite dahinschlängelt. Haben Kreuzottern auch im Frühjahr ihr Liebesspiel? Wie immer ist es schade, daß sie schneller ins Gras verschwinden, als ich das Handy zücken kann, das sind so elegante und schmucke Tiere.
Ich gehe weiter und mache noch einen Blick zurück
wirklich schön - und einfach entspannend. Vorbei an der Waldburgangerhütte
und durch Nebelwald wieder hinunter. Gerne habe ich auf diesem Weg das Kreuz, das eben nicht für einen Verstorbenen aufgestellt wurde, sondern für jemanden, der hier seinem „Glücksengel“ dankt, der ihm das Leben gerettet hat. Finde ich viel schöner.
Ganz unten, fast wieder im Tal, noch einmal saftige Wiesen
Ich hatte vor der Runde noch ziemlichen Streß, Sachen aus der Firma gehen einem im Kopf herum usw. Aber der Nebelwald, die Stille, die Vögel, das Sattgrün - ich war wirklich schon im Aufstieg entspannt und hatte guten Abstand zum Alltag.