Grüß hinüber zum Höchsten
am 26.6.2018, den 10. Tag meines Urlaubs
Heute ist halbwegs gutes Wetter angesagt - das gehört ausgenutzt und daher will ich auf's Schönleiteneck ein langer, sanfter Rücken, der eine wirklich gute Rundumsicht ermöglichen soll. In Beschreibungen wird davon gesprochen, daß man bis zum Bauern rauffahren kann, in Lesach ist dann aber oben bei einem Gehöft, etwas eine Kehre unterhalb des beschriebenen Bauern, Schluß. Hier steht eine Fahrverbotstafel, daneben ein kleiner privater Parkplatz. Dort nimmt man sich aus einer Lade einen Briefumschlag, legt 2 Euro rein, schreibt das Kennzeichen drauf und wirft es in den Briefschlitz einer alten Milchkanne. Los geht's, links oben ist mein Gipfelziel (das Ding, was kein Schnee draufhat )
Die Forstraße geht es nun gemütlich bergauf, immer dieser folgend komme ich höher und kann nach Kals runtersehen und auch mein gestriges Ziel ist zu sehen
Herrliches Wetter - ich gehe durch eine Kuhherde, wo auch der Stier dabei ist. Was mir auffällt - die Herden mit Stier und Kälbern sind, so scheint mir, wesentlich entspannter. Die Sonne glüht heute, relativ kühl ist es trotzdem, ich bin ja auch schon auf 2000m oben.
Bei der Lesachriegelhütte habe ich die Hälfte geschafft, es gibt Pause und frisches Wasser von der Quellfassung der Hütte
Ein herrliches Platzerl mit beeindruckendem Hintergrund - der Schobergruppe. Es sieht nicht mehr so weit aus, aber noch sind es 700hm
Ich geh so vor mich hin, schau in die Gegend, genieße die tollen, schneebedeckten Berge. So auch den links von mir. Wirklich hübsch, toller Gletscher, eindrucksvolle Spitze… bis ich draufkomme - das ist er! Der Großglockner! Ich konnte es nicht glauben, er sieht so nah aus.
Ich freu mich wie ein Schneekönig. Auch der Rückblick zur Lesachalmhütte und damit das Kalsertal hinaus nach Süden schaut super aus.
Der Giipfel rückt näher, die Luft wird dünner
Ein paar kleine Kraxeleien, aber wirklich nur über ein paar Blöcke, knapp vor dem Gipfel
dann bin ich oben - 2809m und ein herrliches Panorama, das sich leider von den Hohen Tauern her wieder ein bissl zuzieht. Ich hätte gerne geschaut, ob ich von hier aus mit dem Fernglas das Gipfelkreuz des Großglockners sehen kann. Auf der linken Seite: Das „Böse Weibele“ Roter Knopf, Glödisspitze und Hochschober, wenn ich das richtig sehe. und dann über den Süden und mein gestriges Ziel bis zum Großglockner auf der rechten Seite, direkt neben dem Steinhaufen mit Gipfelbuch im Vordergrund
Super! Nach ausreichender Pause und vielen Blicken, mit einem letzten zum Großglockner
geht es runter über Wiesen. Der Weg ist fast nicht zu sehen, hier auf den SChutt - und Wiesenhängen, aber er ist einmal wirklich exzellent markiert
und es geht nun steil hinunter zur Lesachalm
Hier haben sich Schäfer (?) die Arbeit gemacht, aus den Steinen einen kleinen gepflasterten Weg und einen Durchgang zu machen
Ich komme wieder in den Lärchenwald, die Almreserln leuchten
Ich mach an einem Bankerl noch eine kleine Rast, dann geht es hinunter zur Lesachalm
wo es ein paar nette Hütten gibt. Nun den Lesachalmbach runter, über Brücken
und über die Überreste einer Lawine
Dieses Bankerl (wie auch andere Sessel, die es hier gibt) ist liebevoll gemacht und schaut bequem aus, aber ich bin so gut wie unten
und beim Auto wartet noch eine kleine Überraschung: Unter dem Scheibenwischer klemmt was - nein, kein Strafzettel, sondern eine Postkarte mit einem Dankesgruß des Parkplatzbesitzers.