vom 19-21.7.2018
Julia hat mich eingeladen, zusammen mit ihr, Tanja und Andi eine Tour am steinernen Meer zu machen. Leider mußte Andi daheim sein krankes Kind hüten. So treffen wir drei uns zu Mittag am Königssee. Es ist ordentlich was los, wir müssen uns lange anstellen und ergattern dann ein Schiff, auf das wir noch eine Stunde warten müssen.
„Glücklicherweise“ besteht die Gegend rund um den Königssee praktisch aus kulinarischen Angeboten, sodaß wir uns die Zeit mit einem Getränk vertreiben. Dann werden wir mit einem der Elektroboote übergesetzt nach St. Bartolomä, natürlich inklusive Informationen des Bootsbegleiters und einem obligatorischen Stop an der Echowand, wo mithilfe einer Trompete das Echo demonstriert wird.
Drüben angekommen, geht es im Sonnenschein los
Zuerst ein Stück den See entlang, dann geht es in Serpentinen bergauf. Immer wieder ergibt sich ein schöner Blick auf den Talschluß und den See
und entlang des Schrainbaches
an der verfallenden Schrainbachalm vorbei. Sehr hübsch hier, es wird kurz flacher, ehe es wieder steiler wird und endlich in die „Saugasse“ raufgeht. Ich habe mir nicht gemerkt, wie viele Serpentinen es sind - es scheint da auch unterschiedliche Angaben zu geben. Es ist auf jeden Fall steil
und am Ende machen wir eine kleine Pause. Ich hatte ja die Befürchtung, daß uns die Sonne grillt, aber der Anstieg liegt am Nachmittag komplett im Schatten, sodaß wir „nur“ vom Anstieg schwitzen. Weiter geht es, im Hintergrund der Watzmann
Dann haben wir es fast geschafft. Hier auf dem dem kleinen Kar kommt man in die Sonne und es ist einfach ein Genuß, die letzten Meter bis zum Kärlingerhaus zurückzulegen, die Sonne wärmt hier eher und die Abendsonne gibt eine wunderschöne Stimmung.
Dort ist was los! Ich habe dann nachgelesen, es gibt 230 Schlafplätze - so groß kommt es einem gar nicht vor. Nachdem hier weder Lastenlift noch Forststraße raufgeht, ist das Abendessen einfach (es gibt 2 Speisen, eine mit, eine ohne Fleisch) aber gut uns sättigend und mit dem Blick auf Funtensee und Schottmalhorn schmeckt es gleich doppelt so gut.
am 20.7.2018
Die Nacht verbringen wir im Schlaflager und ich mache eine Entdeckung. Mein Huawei-Handy alarmiert auch dann, wenn es abgeschaltet ist. Trotz dieses Faux-pas werde ich nicht mit nassen Fetzen aus dem Schlaflager gejagt, sondern kann das durchaus reichhaltige Frühstücksbuffet genießen. Danach packen wir uns zusammen und beginnen die doppelte Überquerung des Steinernen Meeres. Zuerst am Funtensee entlang, wo wir heute die ersten Murmeltiere, die sich gestern noch versteckt haben, sehen und werfen noch einen Rückblick auf das Kärlinger Haus
Wunderschön und heimelig ist das „Baumgartl“ das noch am Aufstieg zu queren ist
Auftragsgemäß schauen wir nun die Schönfeldspitze böse an. Julia war schon mehrfach hier und kam aus unterschiedlichen Gründen nicht rauf - heute geht es sich auch wieder nicht aus, da wir nicht am Riemannhaus übernachten können.
Es ist aber wirklich ein wunderschöner Berg, einer der umbedingt bestiegen werden will. Überwiegend geht es nun weiter bergauf - wir passieren die Wunderquelle, die uns aber nicht auffällt - dann sind wir, gut in der Zeit, am Riemannhaus, das direkt unterhalb des Sommersteins (hier im Bild) liegt. Für die Wanderung ist es gut, für das Bild nicht so: Es ist bewölkt und dunstig, sodaß uns die Sonne nicht so sticht, aber hier hätte man über Saalfelden und Zell am See in die Hohen Tauern sehen können, das geht sich nicht aus
Eine ordentliche Pause mit einer guten Kaspressknödelsuppe und gutem Ausrasten der Füße geht sich hier aus,
dann geht es weiter. Dazu muß man noch ein ordentliches Stück hinauf. Und hinunter. Und wieder hinauf. Und dann runter. Und dann wieder hinauf… das ist für mich extrem anstrengend, Julia hüpft heute voraus, Tanja und ich hängen nach. Wir überqueren Schneefelder
und eine „Welle“ des steinernen Meeres nach der anderen
Hier wird die Landschaft wirklich immer wilder, man überquert nun die „Brecherwellen“ mit Blick auf den Großen Hundstod, den ich letztes Jahr schon besucht habe.
und wir nähern uns, nun gut müde, dem Ingolstädter Haus.
Immerhin haben wir heute, durch viel Auf und Ab auch so um die 1000 Höhenmeter gemacht. Am Ingolstädter Haus gibt es nicht nur einen Grenadiermarsch (wer es nicht kennt - eigentlich ein Reste-Essen: Übriggebliebene Nudeln und Erdäpfel, Zwiebel und anderes ist optional, was man halt so daheim hat) und einen exzellenzen gemischten Salat - nix aus dem Glasl, sondern frische Salate. Herrlich. So und mit Kuchen gestärkt, geht es ins Bett.
am 21.7.2018
soll es wieder bergab gehen. Heute ist das Wetter einiges schlechter. Zuerst hab ich mir noch überlegt, in der Früh auf den kleinen Hundstod raufzuhüpfen, aber es gibt keine Aussicht und müde bin ich auch. Das steinerne Meer schaut nach Nebelmeer aus heute
Heute sind auch die Murmeltiere draußen. Wir können junge Murmeltiere am Weg beobachten. Auch schöne Blumen
Runter vom Meer geht es jetzt wieder auf die Almen
und ein älteres Murmeltier sieht uns aufmerksam, aber eher gelangweilt zu
bevor wir durch wilde Wälder
runter Richtung Funtensee gehen
Beim Kärlingerhaus sind heute alle Murmeltiere draußen. Sie pfeifen um die Wette, man kann kleine Murmeltiere beobachten, wie sie bei den Eltern betteln.. da macht uns auch der erste kleine Schauer nichts aus. Danach geht es wieder hinunter - hier sieht man gut, wie steil die Saugasse ist
Noch eine Pause bei der (ubewirtschafteten, in Verfallen begriffenen) Schrainbachalm
Dann geht es über den Schrainbach
wieder zurück zum See. Noch schnell geräucherten Fisch einkaufen, dann beginnt, quasi pünktlich mit dem borden des Schiffes, der Regen - Glück gehabt.
Es war wirklich eine abwechslungsreiche und angenehme Wanderung, einmal für mich in mehrerer Hinsicht ungewöhnlich - keine Gipfel und dafür Hüttenübernachtungen.