am 9.9.2018, der zweite Tag meiner Herbstwanderwoche
Wenn ich direkt, ohne noch irgendwo hinfahren zu müssen, meine Wanderung beginnen kann, ist das für mich immer besonders schön. So mache ich mir beim Zelt gemütlich mein Frühstück, tanke mein Wasser noch einmal am Zeltplatz-eigenen Brunnen auf und mache mich auf Richtung Tamischbachturm. Trotz seines Namens ist es ein Berg, der sehr gemütlich erwandert werden kann. Direkt vom Zeltplatz weg, beim Naturparkmuseum Gstatterboden vorbei und zuerst an Forstraßen entlang. Es ist noch nebelig
und die Wiesen sind noch entrisch
In der Nähe der Niederscheibalm will sich die Sonne durchkämpfen
und im Wald dahinter wird es jetzt immer heller
bis nicht nur der Nebel weg ist, sondern auch durch Lücken im dichten Wald ein Blick hinaus, hinüber zum Buchstein möglich ist.
Ich bin jetzt schon begeistert, der Weg zum Gipfel ist aber noch laaang.
Das Butterbründl, eine kleine Quelle ist nur mehr feucht - gut daß ich genug Wasser mitgenommen habe. Eine kleine Pause in der Nähe, ich bin ja doch schon einiges unterwegs. Zuerst geht es aber noch über einen kleinen Damm - das ist irgendwie wie Märchenwald hier
Beim Rückblick über das Ennstal sieht man, daß unten noch Nebel liegt
Ich komme an der äußerst einladenden Ennstaler Hütte vorbei - ich bin zwar schon 1000 Höhenmeter gegangen, aber noch ist nicht die Zeit, mich hinzuknotzen - ich möchte zuerst auf den Gipfel, also weiter, Rückblick auf die Hütte
Wie schon erwähnt: Er heißt zwar „Turm“, aber von Süden ist auch der Gipfelanstieg ein sanfter, sehr gemütlich begehbarer Wiesenhang
Der Blick nach Norden zeigt die Hügellandschaft der Steirischen Eisenwurzen. Ein sehr feiner, grüner, beruhigender Ausblick. Einfach schöne, einladende Landschaft
Dann ist es geschafft. Wunderschön der Tag, wunderschön der Ausblick. Richtung Süden, also auf der linken Seite des Bildes, der steile Einschnitt des Hartelsgrabens, wo ich am Tag genau vor einem Jahr vom Zinödl runterging. Links davon das „steirische Matterhorn, der Lugauer. Der Zinödl rechts daneben, dann der Einschnitt und das Hochtor. Im Hintergrund, südwestlich, die Gruppe um den Admonter Reichenstein. Davor, näher dran, der „Backenzahn“ des Buchstein. Der Kerl steht noch auf meiner Liste. Links vom Buchstein, der kleine weiße Fleck, ist der Gletscher des Dachsteins.
Wow! Ich bin happy. Es ist warm, auch wenn hier der Wind geht, der Ausblick ist fantastisch, der Aufstieg war angenehm. Doch irgendwann geht es wieder bergab, das Ennstal vor mir
Entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten nehme ich mir vor, mir etwas bei der Ennstaler Hütte zu genehmigen und mir an diesem heißen Tag was kühles zu genehmigen. Am liebsten hätte ich einen Eiskaffee, aber das ist eine Hütte, also wird es wohl nur sowas wie Fruchtmilch geben. oder so. Dann komme ich zur Hütte, es riecht gut und ich sehe, was es alles gibt - auch Eiskaffee! Es ist schade, daß ich kein „Foody“ bin - ich habe ihn nicht fotografiert, aber er wäre es wert gewesen. Super gemacht, fein dekoriert, jedes feinen Eisgeschäfts würdig und an diesem Ort, mit dem Blick in das Gesäuse. Ein wahrer Gipfel der Genüsse.
Auf dem Jägersteig geht es hinunter. Wirklich fein und sanft den Hang querend. Hier hat sich ein Ameisenhügel ausgebreitet… und der Wanderweg hat eine kleine Ausbuchtung gemacht - die Ameisen waren stärker (oder die Wanderer rücksichtsvoll)
Die Felswände unter dem Kesselkögerl sind steil
aber der Weg bis auf 2 steilere Stellen (ohne Kraxeln) sanft und gut begehbar. Einfach fein, hier auszuschreiten, es macht so richtig Spaß. Ich komme auf die Hochscheibenalm runter
Wirklich hübsch
Ich komme am Kaltenbründl, das seinem Namen gerecht wird, vorbei und genieße das kühle Naß. Auf der Forstraße komme ich an einem Auto vorbei (Wiener Kennzeichen) die Leute trauen sich nicht bei einer Kuhherde weiterfahren - ich gehe gemütlich durch diese durch, zur Kroissenalm, wo wieder eines von diesen comic-artigen Bildern eines vergangenen Unglücks ist
Mit Blick auf die Planspitze kehre ich zurück. Wenn es nicht so altmodisch klänge, würde ich sagen: Beglückt.