Zugabe am Gwendlingstein
am 26.11.2018
War es gestern noch grün, hat es in der Nacht angefangen zu schneien. Ich möchte heute dorthin, wo ich letztes Jahr meine Abenteuertour rauf hatte -und auch runter… auf den Gwendling..Gwenli..Gwöhnli..stein - ja, man ist sich hier nicht einig. Es wurde wieder einmal ein dialektgefärbter Ausdruck versucht in hochdeutsche Schreibschrift zu verwandeln. In Tauplitz beginne ich bei Schneefall den Aufstieg
Ein Stück hinauf, dann muß ich noch einmal hinunter zum Grimmingbach und diesen auf einer kleinen Brücke (rutschig im Schnee, huiui!) überqueren, dann einem kleinen Seitenbacherl entlang hinauf
und über die Gehöfte Gasteiger und Lurger hinauf, da ein gutes Stück auf einer (heute verschneiten) Asphaltstraße entlang zum Gehöft Geweßler, der mit lauter guten Sachen (wie Schnaps und sowas) wirbt. Dahinter geht es auf der Forstraße in Serpentinen hinauf, an einer Quelle vorbei, an der ich mich labe, komme ich dann zum steilen Südanstieg. Heute kann ich dem Weg gut folgen, wo ich mich letztes Jahr mühsam durchgekämpft habe, wobei es trotzdem ordentlich steil dahingeht und man nicht ausrutschen sollte
Wilde Felstürme am Grat
den man dann an einer kleinen Rinne ersteigt
und ihm ein kurzes Stück folgt, dann biegt man nach Osten ab, quert, um die nächste Rinne zurück zu nehmen und dann wieder an dem Grat entlang aufzusteigen. Letzte herausfordernde Stücke sind noch zu nehmen
dann steh ich am Gipfel - das ging diesmal einfacher.
Leider gibt es halt keine Aussicht, aber diese bissl arktische Abenteuerstimmung im Schnee am Berg gefällt mir auch immer ganz gut. Nach einer Pause, in der ich meine im Herbst erworbene Ab-nach-draußen-Decke (von Carinthia) nun so richtig einsetzen kann. Ich setz mich auf mein Isolierpolster, habe die Dicke Jacke an und die Decke um die Beine - mir ist richtig kuschelig. Dann geht es
am Kamm wunderbar einfach zurück. Da habe ich das letzte Jahr gekämpft, weil ich den Weg nicht gefunden habe und zu weit nördlich runterkam, heuer habe ich das Problem nicht, der Schnee liegt nur etwa 10cm hoch und ich kann dem Weg problemlos folgen. Dann geht es durch ein Wäldchen
wieder zurück, an der Quelle vorbei, die Serpentinen hinunter, aber… nach einer kleinen Pause entscheide ich mich, vom Lurger quer hinüberzugehen und dort noch die in der Karte eingezeichnete Draxlmühle und den Wasserfall zu besuchen. Es geht auf quasi einer Höhenschichtline doch ein gutes Stück dahin, dann komme ich endlich zur Draxlmühle, die einfach einen „OOOHHH!“ Platz hat
Die Mühle ist nicht mehr funktionstüchtig
Ein wunderschönes Platzerl, der kleine mäandrierende Gluckerbach, der sanft fallende Schnee… einfach entspannend. Weiter geht es zum Wasserfall, zuerst oben auf das Aussichtsplatzerl
faszinieren, wie das Wasser hier über den schrägen, plattigen Stein rieselt, aber von unten, ja von unten ist es noch viel schöner, denn wenn man weitergeht, das Bacherl überquert
kommt man zu diesem Platz - links rieselt das Wasser über die Wand und vor einem fällt klares Wasser in einen grünen Topf
Herrlich! Ich freue mich, daß ich den Umweg gemacht habe, der hat wirklich noch absolute Highlights gebracht.