'Im März und April 2020'
Die ganze Welt beginnt in der Coronakrise den „Lockdown“ - man möge möglichst wenig physischen Kontakt haben, um Ansteckungen zu vermeiden. Es gibt nur wenige Aushnahmen, warum man sein Zuhause verlassen kann - eines davon ist ein Spaziergang. Mir fällt es schwer, auf meine Wanderungen zu verzichten, aber ich sehe schon ein, daß man möglichst jedes Risiko vermeiden und Kapazitäten im Gesundheitswesen freihalten soll. Ich habe ja zumindest den Bisamberg vorm bzw. hinterm Haus. Da kann man auch tolle Sachen finden.
Zum Beispiel vom Anfang, als noch so gut wie nichts wuchs, kann man von manchen Platzerln der Sonne beim Untergehen zusehen
Die geschützte Zwergschwertlilie ist eine wunderschöne und seltene Pflanze.
Ich mache kleine Abenteuerausflüge am Berg, wo ich mich durch Dornengestrüpp kämpfe, geheimnisvolle Schienen entdecke
und an dessen Ende einen Bagger, durch den ein Baum wächst
Ich sehe Sonnenuntergänge, wo die Sonne wie ein Spiegelei in Paradeissauce aussieht
Bei wechselhaftem Wetter (das da hinten wird kurz danach ein Graupelschauer) gibt es die großartigsten Lichtstimmungen
Nachdem die Maßnahmen aber greifen und ich auch doch ein bißchen mehr gehen muß als nur immer meinen Hausberg mache ich Trainingsrunden auf den Seekopf, wo ich sehe, daß die Warte abgebaut wird (lange gab es ja Aufrufe zu spenden - wird sie also nun wieder aufgebaut? Oder wird sie ersatzlos abgebaut?)
und letzten Samstag war ich nun wieder auf einen „besseren“ Spaziergang auf das Hocheck. Durch den Wald hinauf geht es mit Blick über die sanften Hügel des Wienerwalds
Ich bin ja sehr früh dran. So kann ich mich noch besser von Leuten fernhalten (besser übrigens als am Bisamberg, der doch gerade in diesen Zeiten von den nahewohnenden Wienern wie alle Möglichkeiten im Umland stark frequentiert wird). So bin ich quasi mit Sonnenaufgang hier
Wenn man schon nicht ins „Gebirg“ kommt, muß ein bissl Drama ins Bild
Die Meyringer Warte (hier steht, als ich gehe, eine Frau oben, ich unten - also auch viel Abstand. Ich bin etwas überrascht, daß noch jemand auch so früh dran ist)
Der Blick ist heute wirklich schön. Das Hocheck, gerade vom Forellenhof, ist ja so eher sonst eine „Verzweiflungsrunde“ bei schlechtem Wetter oder zu wenig Zeit - heute ist aber gutes Wetter und es liegt noch ein bissl Schnee auf den Berggipfeln
Die Sonne über dem Schutzhaus - ich genieße die Wärme
und im Hinuntergehen sehe ich noch die Araburg im Zoom
Daheim kann ich doch wieder am Bisamberg die Natur beobachten. Öfter habe ich schon den Bussard gesehen - und manchmal auch gehört. Doch heute sehe ich mehrere Vögel dahinflitzen, einer davon eindeutig der Bussard (gezoomt, daher keine gute Qualität)
und dann bekomme ich erst mit, was hier passiert. Zwei Krähen, vermutlich ein Pärchen, das hier brütet, versucht den Greifvogel zu vertreiben. So gibt es echte Luftkämpfe zu bestaunen (die kann ich leider nicht fotografieren, das ging zu schnell) aber die Verfolgungsjagd Krähe hinter Bussard sehe ich noch
Jetzt freue ich mich schon auf ein bissl mehr.