Vom See in die Waschkuchel
am 16. und 17.6.2020
Den Nationalpark habe ich verlassen, ich gondel gemütlich nach St. Wolfgang und hoffe, daß die Wolken noch etwas aufreißen. Das funktioniert auch, als ich an dem kleinen Campingplatz in Ried ankomme ist es trocken und wolkig - durchaus angenehm.
Schaut wirklich nett aus hier, fast direkt am See
Es ist Nachmittag - ich möchte noch eine Runde gehen und marschiere los Richtung Falkenstein. Rückblick auf den Campingplatz
An feinen Wiesen vorbei
und über diese kleine Brücke mit natürlichem Anti-Rutschbelag
und noch weiteren Bacherln
geht es dann steil hinauf. Eine Frau mit einem Elektro-Fahrrad flucht etwas und schiebt und meint „ist man einmal abgestiegen, hat man verloren“ - naja, ich schwitz auch ganz schön. Dann komme ich zum kleinen Kapellerl, von wo aus der heilige Wolfgang angeblich sein „Hackl“ geworfen hat, das dann dort aufschlug, wo heute die Kirche in St. Wolfgang steht. Muß einen guten Wurfarm gehabt haben, der Knabe
Ich geh zum „Aberseeblick“. Ja, der Blick ist gut, sowohl in die Ferne/Breite
als auch hinunter in die Tiefe, wo das Schifferl fahrt (gezoomt)
Dann geht es wieder zurück. Am Abend will ich mein (wohlverdientes) Urlaubsschnitzel essen. Es ist nicht einfach. Beim Gasthof Falkenstein gibt es keinen Platz mehr. In St. Wolfgang haben nur Pizza und Asiate offen - das weiße Rössl hat keine a la carte mehr, der Gasthof Seeterrasse hat nur drinnen offen- die namensgebende Terrasse kann man nicht benutzen. Endlich dann, im weißen Bär bin ich erfolgreich. Puh. Das gab am Abend noch einmal Kilometer.
am nächsten Tag gehe ich auf den Sparber
Dazu fährt man zuerst bis zum Wirtshaus Kleefeld. Der ist gleichzeitig auch Ausgangspunkt eines Wildgeheges. Man geht gleich einmal unter einer kleinen Brücke durch, die 2 Ziegengatter miteinander verbindet und bei diesen sehr beliebt ist
BÄÄÄÄÄH!
Alles dampft. Die Berge - und vor allem ich. Die Luftfeuchtigkeit ist tropisch. Beim Abstieg werde ich eine mir entgegenkommende Frau das Wort „Waschkuchlwetter“ fallen lassen hören - genau das ist es. Mir klebt gleich einmal das Gewand nach wenigen Metern Anstieg am Körper
Sehr viel Damwild, wie in so vielen dieser Wildgehege - die sind pflegeleicht.
Von Fortstraßen geht es jetzt, entlang eines Baches, sehr rutschig bergauf
An der kleinen, nicht bewirtschafteten Dürntalalm vorbei, unten liegt Strobl
Durch den Wald hinauf. Wie gesagt -anstrengend und rutschig
Dann beginnt es noch steiler und rutschiger zu werden. Hier muß man schon aufpassen, aber dann kommt man in den kleinen Sattel zwischen kleinem und großem Sparber und man muß ein Stück hinunter. Eine rutschige Rinne rückwärts abkraxeln… nicht angenehm - Blick zurück hinauf zum Sattel
Dann umdrehen, über eine kleine, senkrechte Leiter, einen abdrängenden Felsen passieren, dann eine leichtere Leiter und dann leichtes Kraxelgelände. Noch einmal eine lange, aber einfache Leiter bergauf
dann bin ich oben. Und ganz schön fertig. Komplett durchgeschwitzt. Auch wenn es sehr bewölkt ist, ist es doch ein toller Blick hinunter, 1000m oberhalb des Wolfgangsees.
Ich genieße die Pause. Dann mache ich mich an den Abstieg. Ich habe heute die Schneeketten dabei - nicht wegen Schnee, sondern wegen des Gatsches. Eine Frau, die das sieht, meint „Grödel, des warat ka blede Idee gwesn“ - ja. Ich muß wirklich sagen - bei den rutschigen, matschigen, schrofigen, grasigen Hängen ist das auch wirklich gut verwendbar. Und selbst mein Intimfeind, abschüssige, nasse Wurzeln verlieren da ihren Schrecken. Ich mache mich also an den Abstieg, rein in die Sparberscharte (der Blick täuscht nicht, es ist fast senkrecht da runter)
So komme ich mit den Ketten ganz gut runter, ein Blick zurück
komme noch am Steinbockgehege vorbei
und dann zurück. Nicht nur tut es gut, was geschafft zu haben - zur Belohnung gibt es dann auch noch besseres Wetter und ich kann mich, frisch geduscht, in die Sonne flätzen.
Der Sparber ist ein toller Aussichtberg. Der Klettersteig recht leicht, aber bei Nässe auf jeden Fall aufpassen, aufpassen, aufpassen.