Besser als erwartet, aber gefährlich bergab
am 18.6.2020
Es ist vorhergesagt, daß es den ganzen Vormittag heftig regnen wird. Deswegen gehe ich nicht, sonder mache einen Spaziergang in St. Wolfgang. Doch der Regen bleibt aus bzw. ist bereits in der Nacht vorbei. Naja, ich hatte ja gehofft, daß man noch was kleines machen kann und nachdem es besser wird (die Dunstwolken reißen auf), will ich auf die Bleckwand gehen. Nahezu genauso hoch wie der Sparber und sein Nachbar ist sie viel leichter erreichbar. Man kann zwar natürlich auch von unten, bei der Bundesstraße weggehen, doch ist es bequemer, per Mautstraße weiter raufzufahren. Ich möchte bei der Niedergadenalm starten.
Dort habe ich wieder ein komisches Erlebnis. Ich will nicht direkt am Parkplatz der Niedergadenalm stehenbleiben - ich werde nichts konsumieren, dann bleibe ich auch nicht dort stehen-, deswegen bleibe ich einen Parkplatz unterhalb stehen. Dort bin ich allein. Ich pack mich zusammen - just da stellen sich 2 Autos direkt neben mich. Die Leute steigen aus, schauen mich an und eine Frau fragt „Is des da Parkplatz“ - naja, schon - „Geht man da auf die Bleckwand“ - ja, ich schon, aber man kann auch weiter rauffahren „Naja, soll ma weiter rauf fahren“ - (ja kruzi, bin ich die Auskunft? denk ich mir) - das weiß ich nicht, man kann, man muß nicht. Daraufhin kriege ich ein „angnaschtes“ Gesicht zu sein, so als hätte ich jetzt nicht die Antwort gegeben, die sie hören wollen. Warum fragen mich immer wildfremde Leute, was sie tun sollen und wenn ich dann etwas sage, dann sind die Leute unzufrieden. Wurscht.
Ich geh los und stell fest, daß ich hier offenbar am Rotkäppchen-Weg unterwegs bin.
Überall gurgelt am Weg Wasser raus, dann komme ich an der Bleckwandhütte vorbei, die selbst schon einen sehr schönen Ausblick hat
Sehr schnell ist man in der Nähe des Gipfels, wo es ein natürliches Steintor gibt
Ein wirklich schöner Blick bietet sich hier, das schreit nach einem Panorama
Ein kleines Mädchen mit seinen Eltern staunt auch: „Der See ist soooo groß!“ und die Mutter erklärt noch, daß sie gestern „da drüben über den Felsen gegangen und mit dem Schiff wieder zurückgefahren“ sind - also offenbar über den Falkenstein. Wirklich herzig, wie das kleine Mädchen die Landschaft bewundert. Aber auch ich tu das - Attersee und Mondsee spitzeln raus und man hat wirklich einen schönen Überblick. Aber auch in der Nähe gibt es was Schönes - ein Blumenarrangement.
Nun geht es weiter, zum eigentlichen Gipfel der Bleckwand, aber dort geht kaum wer hin. Ich möchte nun nicht gleich wieder zurück abbiegen, sondern entschließe mich, zur Karalm weiterzugehen und von dort zurück. Dabei sehe ich den Sparber. Man sieht hier sehr schön im Zoom, wie der Kareinschnitt den Sparber in kleinen und großen Sparber zweiteilt. Dort klettert man durch und besteigt dann den linken (großen) Gipfel - das kann ich auch im Fernglas schön erkennen.
Es geht weiter, neben Sparber sieht man den Höhenzug des Rinnkogels
Danach geht es runter zur Karalm. Ich habe nicht geschaut - es ist ein schwarzer Wanderweg. Und was für einer. Steilst durch den Wald, und das, wo es die letzten Tage geregnet hat und alles naß und rutschig ist. Ich stütze mich so sehr auf meine Wanderstöcke, daß mir am Abend die Handballen wehtun. Es sind wohl die anstrengendsten 300 Höhenmeter Abstieg, die ich kenne. In dieser Seite der Bleckwand sieht man dafür wunderschöne Fließfalten im dünn gebankten Kalk
Ich bin echt froh, als ich heil unten ankomme - ich habe es geschafft, daß es mich nicht hingehaut hat - das wäre zwar bei weitem nicht lebensgefährlich gewesen, so steil ist es nicht, aber ca 10, 15m durch steilen Wald kugeln (so weit wäre man sicher gerutscht, bis man sich fängt), dabei Wurzeln, Baumstämme oder Steine mitnehmen, wäre sicher verletzungsträchtig.
Jetzt ist der Weg noch einmal durch den Wald bergauf, hin zum Kar, zuerst durch Wald, dann auf Wiesen
Kurzer Rückblick, das Wetter wird immer besser
Dann geht es zurück bei immer mehr Sonne.