ein halbes Schaf und ein ganzer Kuchen
am 20. und 21.6.2020
Ich wollte eigentlich als Abschluß noch auf den Schafberg raufgehen und dann mit der Schafbergbahn runterfahren. Doch das Wetter will nicht mitspielen. Schnürlregen am Vormittag und bis über Mittag. Dann hört es auf und ich riskiere es. Bis rauf geht es nicht, aber so die erste Etappe bis zur Dorneralm möchte ich gehen. An der Schafbergbahn entlang ein Stück auf Straßen hinauf zum Gehöft Aschenschwand, wo die Jausenstation „Aschinger“ drin ist
Dort höre ich seltsame Geräusche aus einem kleinen Kobel, gehe hin, sehe dort Schweine schlafen - die machen die Geräusche aber nicht, sondern 2 Krähen, die dort herumpicken. Die eine erschreckt sich so, daß sie statt durch's Fenster hinaus an die Holzwand daneben knallt - und erschreckt dadurch wieder mich. Sorry, das wollte ich nicht. Dahinter geht es in den Wald und dann sehr gleichmäßig steil bergauf. Der Blick ist schön, aber die Wolken halt dicht und kühl ist es auch.
Auch einige schöne Bacherl und Mini-Wasserfälle sind dabei
und es braucht nicht lange, bis ich bei der Dorneralm bin.
Die ist nicht bewirtschaftet, aber man kann sich auf die kleine Terrasse setzen und den Blick hinunter genießen.
Runter geht's, wo ich wieder Schifferl mir heranzoome
und komme trockenen Fußes wieder runter. Schade, daß sich da keine große Runde mehr ausging, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
am 21.6.2020
verlasse ich St. Wolfgang und mache mich auf nach Kals am Großglockner. Es regnet. Und regnet. Und regnet. Von St. Wolfgang über Abtenau, St. Johann, Zell am See, über den Felbertauern… endlich, als ich Richtung Osttirol komme, hört es auf. Ich bin noch relativ früh dran, an den Tauern schaut es noch schlecht aus, aber Richtung Süden lichtet es sich. Ich beschließe daher spontan auf das Zettersfeld zu fahren. Als Kind war ich irgendwann zu einem Schulskikurs da, aber ich kann mich nur mehr an Schlaglichter erinnern, nicht aber, wo und wie wir untergebracht waren. Weeeeit fährt man rauf - ich dachte nicht, daß es so weit ist, auf engen Straßen. Es ist eine Mautstraße, man zahlt 2,50€. Ich sage man. Ich nicht. Denn der Schranken ist offen, mit dem Verweis, daß das Ticket bei Ausfahrt vorzuweisen wäre. Naja, zahl ich beim runterfahren - aber auch beim Runterfahren wird niemand da sein. Offenbar wollen die kein Geld. Gut. Ich fahr hinauf und stelle mich auf einen kleinen Parkplatz in der Nähe der Rottmannalm, von wo man gemütlich bergauf gehen kann.
Man ist hier schon hoch oben, oberhalb der Baumgrenze, nur wenige Bäume kämpfen hier
Unspektakulär auf Schotterstraßen über das, was im Winter zur Schipiste wird, kommt man rasch hinauf auf die Bergstation. OH!
Na gut. Man soll ja nichts riskieren, nicht?
Ich bin der einzige, der draußen sitzt, alle anderen haben sich nach innen geflüchtet. Als mich die Kellnerin fragt, ob ich nicht reinwill, sage ich wahrheitsgemäß: Ich bin draußen raufgegangen, kann ich auch draußen sitzen bei Kaffee und Kuchen. So kalt ist es nicht, mit Jacke ist es gut auszuhalten. Der Blick über Lienz im Tal und hinüber auf die „Lienzer Unholde“ die sich dank der Toruismusindustrie in „Lienzer Dolomiten“ umbenannt wurden, ist wirklich schön.
Dann geht es wieder runter, gut gestärkt und froh, auch heute wieder ein bissl Luft geschnappt und was gesehen zu haben
Seltsame Kühe haben die hier, nicht?
Als ich auf meinen Zeltplatz komme (ich hab mich ja nicht angemeldet), werde ich von der Verwalterin mit den Worten „Auf di isch halt Verlaß“ begrüßt. Auch schön.