am 13. und 14.9.2020
Ich mache mich auf in meinen Urlaub. Ich habe mir Mallnitz als Ziel ausgesucht. Dort gibt es einen recht neu errichteten Campingplatz. Dieser ist nicht billig und eher auf Wohnmobile ausgerichtet, denn auf Zelte. Aber er ist neu, die Sanitäranlagen sehr schön und die Lage ist natürlich auch prima. Etwas stark hört man in ganz Mallnitz die Bahn - hier ist die „Tauernschleuse“, damit man ins Salzburgische wechselt. Aber hauptsächlich habe ich Hirsche röhren hören. Warum Mallnitz? Na, die Hohen Tauern mag ich und ich möchte nicht immer nach Kals, obwohl es mir dort auch wirklich taugt, außerdem habe ich mit Mallnitz eine Rechnung offen. Ich darf bereits vorwegnehmen: Das bleibt auch irgendwie so. Ich war vor 28 Jahren, auch schon einmal mit einem Zelt und dem Ziel, Mineralien zu sammeln, hier. Damals war ich sicher auf dem Höhepunkt meiner Kondition, und dennoch: Als ich Richtung Romatespitze rauf bin, hat mir die Höhe zugesetzt, und ich mußte aufgeben.
Nun gut, aber zuerst, auf dem Weg in den Süden, komme ich an Friesach vorbei. Das wollte ich mir schon länger ansehen. Das Städtchen ist wirklich sehr hübsch
und ich gehe gleich einmal hinauf und schaue mir den Turm an
und mit einem schönen Blick über den Ort
aber weshalb ich eigentlich hier bin: Nachdem es in der Umgebung nur 3 oder 4 Burgen gibt, hat man gesagt: Da muß noch eine weitere her - und deswegen hat man, im Sinne eines reenactment bzw. teilweise experimentelle Archäologie begonnen, eine Burg zu bauen. Dazu geht man auch vor wie früher, hat sich Handwerksmeister geholt, dazu Zuarbeiter und Werkzeuge und Material wie damals.
Hier die Bauhütten (Schmiede, rechts die Holzverarbeitung)
und es wird noch immer am Burgfried gebaut, man arbeitet gerade an der zweiten Ebene
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, sich das anzusehen und sich von den Handwerkern ein bissl was von ihrer Arbeit erzählen zu lassen.
Ich fahre weiter und quartiere mich ein mit meinem neuen Zelt.
Am nächsten Tag mache ich mich direkt von meinem Zeltplatz auf, den Auernig zu besteigen, der als Hausberg von Mallnitz gilt, auch wenn er nur die erste Erhebung ist, die sich dann in den Törlköpfen und der Maresenspitze bis auf knapp 3000m hinaufschwingt.
Quer durch den Ort, unter der Bahn durch und dann hinauf - doch was ist das? Der Weg ist gesperrt? Ich müßte jetzt zurück und mir einen ganz anderen Weg suchen, das mache ich nicht, sondern ich riskiere es. Es geht auch ganz gut, doch dann ist klar, warum es gesperrt ist - es liegen Bäume kreuz und quer. So muß ich obendrüber und untendurch. Das führt dazu, daß ich Löcher in T-Shirt und Hose mache. Somit ein bissl materialmordend…
Auf dem Weg gibt es gaanz viele Pilze. Ist das ein Parasol?
und ich gehe mehr oder weniger im rutschigen, weichen Waldboden in der Falllinie. Und im Wald sind nicht nur Bäume umgefallen, sondern es gibt in einem Graben eine Lawinen(? oder Muren?)Verbauung
Am Grat ist das „Köpfl“ hier geht es noch einmal steil bergauf
dann kommt man auf eine sehr hübsche Hochalm
Ich schnaufe weiter und bin schon ziemlich geschafft, als ich hierherkomme. Der Blick das Dösner-Tal hinauf, links die Törlköpfe, die den Grat wie oben beschrieben weiterführen, in der Ferne sieht das Säuleck sehr wild aus, dabei ist es ein gut begehbarer 3000er (und wird in vielen Literaturen als „Damendreitausender“ bezeichnet)
Fantastisches Wetter, das Ziel ist nah
Am Gipfel zuerst ein schneller Blick ins Tal, ob Zelt und Auto noch stehen - dank Zoom kein Problem (links oben im Bild mein Auto und das grüne Zelt daneben)
es ist einfach fantastisch, knapp 1000m über dem Talgrund zu stehen und so runterschauen zu können. Ich setzt mich hin, mach dabei auch noch eine Minilücke in mein Sitzpolsterl, aber der Blick hinunter ist wunderbar.
Nach langer Pause entscheide ich mich nun, nicht wieder „vorne“ abzusteigen, sondern hinten über das Dösner Tal, über den Herzogsteig
Das ist ein wunderbarer Abstieg und ich kann soviel verraten, daß ich den zum Abschluß noch einmal gehen werden. Ein wunderbarer kleiner Kessel
An der verfallenen (so steht es zumindest in der Karte, es scheint aber zumindest als Unterstandshütte erhalten zu bleiben), aber noch immer sehr pittoresken Roßkopfalm
Zuerst noch auf schönen Wiesen
muß ich dann aufgrund von weiteren Sperren des Wanderwegs noch länger auf Asphaltstraßen zurückwandern. Ein sehr schöner Einstieg in den Urlaub.