am 19.9.2020
…komme ich wieder und pack ihn doch. So reime ich. Schon bei meinem ersten Besuch von Mallnitz vor knapp 30 Jahren bin ich gescheitert, diesmal scheitere ich am Ankogel - und beides aufgrund der Höhe. Ich krieg einfach die Luft nicht, obwohl ich dann nicht müde bin. Und ich scheitere, obwohl ich mich ja hinaufführen lasse! Bis zur Bergstation auf jenseits von 2600m fährt die Ankogelbahn
und los geht es unten im Nebel. Es ist gut was los an der Talstation, obwohl ich pünktlich um 08:30 da bin, also zu Beginn der Betriebszeit. Aber es ist die Bahn im September nur an Wochenenden geöffnet.
Oben sind wir oberhalb des Nebels in den Tälern - und das ist immer ein ganz besonderer Blick. Hier bin ich schon ein Stück weg, rechts oben die Bergstation, links das Hannoverhaus
Welche Kräfte waren hier am Werk… dieses Gestein wurde nicht nur gefaltet, sondern die Falten noch gefältelt
Am „Lassacher Kees“ lege ich meine Chainsens-Schneeketten an. Die sind da absolut grandios. Nachdem das alles ein Rest von Gletscherchen ist und das den ganzen Sommer abschmolz ist, das fast das blanke Eis. Und dort habe ich perfekten Grip. Dennoch wird es mühsam - ich krieg hier einfach zu wenig Luft.
Geplant hätte ich den „kleinen Ankogel“ - den Überstieg zum Großen Ankogel wollte ich mir eh sparen. Das ginge sich auch theoretisch aus - ich habe genug Zeit, daß mir die Bahn nicht „davonfährt“ - aber es hat wenig Sinn, mich noch die 100 Höhenmeter hinaufzuquälen. Also setze ich mich hier auf die Kante und habe traumhaften Blick ins Mallnitzer Tal, aber viel wichtiger - hinüber zum Großglockner und seinen Nachbarn und rechts ins Gasteiner Tal.
Super, oder? Und ich entdecke mit meinem Fernglas sogar einen Berg davor, wo ein ziemlich großes Haus mitten auf einem Gipfel steht - bis ich die Erleuchtung habe: Das ist der Sonnblick mit dem Observatorium. Hier kann man den Großglockner gezoomt sehen und eben auch den Sonnblick. Trotz Zoom ist es natürlich durch die Wackelei nicht so ein gutes Bild und man kann es eher erahnen.
Der Sonnblick stünde auch noch auf meiner „da müßte ich einmal rauf“- Liste. Ich genieße noch eine Weile diesen herrlichen Blick, nicht nur über die Berge, auch ins, teilweise noch immer nebelige, Tal.
Dann macht es auf einmal KRAWUMM - aber ich sehe nicht, daß ein Berg ins Tal stürzt oder eine Lawine abgeht - wie ich später erfahre, hat ein Flugzeug sich im österreichischen Luftraum nicht angemeldet und die Eurofighter haben einen Alarmstart mit Überschallflug hingelegt. Na gut, dann kann ich ja sicher und beruhigt absteigen. Jemand hat hier am unteren Teil des Lassacher Kees den untersten Stand des jeweiligen Jahres vermerkt
Die Schafe hier oben… viel kriegen die nicht zu knabbern…
Trotzdem ich luftmäßig so eingegangen bin, war es dennoch schön.