Drei Täler

am 23.9.2020

Es regnet. Ich wollte mir sowieso heute Schluchten anschauen. So führt mich mein Weg heute zur Barbarossaschlucht, der Raggaschlucht und dann noch ins Seebachtal.

Die Barbarossaschlucht ist recht nett beschrieben - es soll sich hier der Sage nach Barbarossa aufgehalten haben und um diese Sage scheint auch ein Kindererlebnisweg gestaltet. So weit, so gut. Ich erkundige mich vorher auf einschlägigen Homepages (es kann ja sein, daß die geschlossen ist, ich bin nach Saison) - nein, ist offen, gibt auch keinen Eintritt, einfach durch. So fahre ich hin. Auch unten an der Straße ist ein Rie-sen-schild mit Hinweis. Dann fährt man rauf und dort steht, direkt neben dem Parkplatz, ein dürres Schildchen „Barbarossaschlucht wegen Bauarbeiten gesperrt, der Bürgermeister“ - Amtssiegel drauf, wie wenn das wichtig wäre. Wanderdorf? Nationalparkgemeinde? Werbung machen können sie, informieren nicht.

Im Internet kein Vermerk - nein, wäre ja wohl zuviel Aufwand, das in der Gemeinde-Homepage zu vermerken. Unten an der Straße, vielleicht ein Zusatzschild? Nein, wozu? Ich kann daher nicht empfehlen, daß man dorthin fährt. Wahrscheinlich hat es sich dann auch ohnehin mit „Gratis“, weil offenbar wird dort was gebaut direkt am Eingang - ich kann mir nur vorstellen, daß das Bezahlparkplatz und Besucherzentrum ist. Ob es sich lohnt? Wer weiß. Ich geh, weil ich schon da bin, den eigentlichen Abstiegsweg hinauf.

Irgendwas soll hier passiert sein - habe ich vor lauter Zorn vergessen, ist aber trotzdem ein schöner Baum (der kann ja nichts dafür)

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und ganz oben rauscht das Wasser hübsch.

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Aber insgesamt war es doch ein Schlag in das selbe…

Weiter, in die andere Richtung, zur Raggaschlucht. Diese ist bezahlt, aber offen. Und ich bin überrascht. Inzwischen regnet es doch ganz gut Schnürl, aber es sind die Parkplätze voll, die Leute unterwegs. Ein kleines Stück am Bach entlang und dann beginnen die Stege. Und man will kaum glauben, daß da vorne, in dem Spalt, was heißt Spalt, Schlitz! der ganze Bach durchpaßt

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und hier ist es wirklich eng. Ich versuche es mit dem Weitwinkel halbwegs digital zu bannen, aber es ist in der Natur trotzdem beeindruckender. Der Fels da oben… ich hab ihn ganz fest im Blick - der schaut nicht koscher aus

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Beeindruckende Gletschermühlen

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Was ich grade draufkomme, gar nicht fotografiert habe: Dort gibt es so kleine Erklärungstaferln, die sehr nett gestaltet sind - nämlich mit Cartoon-artigen Zechnungen so in einfacherer „Strichmännchen-Manier“ - aber sehr liebevoll, weil es immer Details gibt, die jetzt nichts mit dem Geschehen zu tun haben, aber einfach so, wie bei einem guten Cartoon gestaltet sind. So wird die fortschreitende Zeit auch dadurch verdeutlicht, nicht nur wie sich der Bach eingräbt, sondern man sieht am Anfang kleine Schößlinge, dann große Bäume und zum Schluß sind diese umgehackt.

Es ist wirklich eng hier und es tost heftig und links und rechts die senkrechten Wände - sehr beeindruckend

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Oben, zum Abschluß des Weges, ist noch einmal ein mächtiger Wasserfall zu sehen.

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Sehr schön. Die Raggaschlucht ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Man sollte allerdings trittsicher sein - die Holzstege sind rutschig und zum Teil sehr steil. Für mich kein Problem, ich gehe ja viel und setze meinen Schritt mit guten Schuhen halbwegs selbstbewußt. Aber ich überhole ein Pärchen, wo sie sich halb an die Geländer, halb an ihn klammert und zum Teil Schritt für Schritt sich vorsichtig fortbewegt. Ich glaube, die haben den Weg nicht wirklich genossen.

Nachdem anscheinend das Wetter nun aufreißt und es erst früher Nachmittag ist, beschließe ich, heute auch gleich das Seebachtal zu erkunden. Hinter der Talstation der Ankogelbahn geht es los, gemütlich auf einer Schotterstraße. Und bald quert man den Bach. Und was für ein Bach. Ich möchte da trotz des Wetters reinspringen, drin pritscheln und einfach ein Mundvoll Wasser nehmen - das schaut so herrlich aus

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Und dann komme ich zum kleinen Stappitzer See - das ist alles Naturschutzgebiet

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Wunderbar. „Köpfchen unter Wasser, Schwänzchen in die Höh-höh-höh“

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Auch den Enten gefällt es. Jetzt geht man durch Moorgelände

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Und dann am Lehrweg immer mehr oder weniger am Bach entlang. Einmal am Rand durch den Wald, dann wieder über schwingende Moorwiesen, an Quelltöpfen vorbei (habe ich schon gesagt, daß das zum Reinlegen ist)

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am betenden Wald vorbei und durch schöne weitere Bachwälder

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In der Nähe der Hütte gibt es „Pebble beach“

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Die Hütte hat die Sonnenschirme aufgespannt - hier kann man auch jetzt, bei leichtem Regen, drunter sitzen

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und sich am Kaffee (und Kuchen) wärmen. Dann gehe ich auf der Schotterstraße zurück. Dabei fällt mir noch dieser Wasserfall ins Auge. Nicht groß, aber er fällt komplett frei über diese Geländekante, wie ein Schleier

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und zum Schluß besuche ich noch das hier - das sieht nicht nur von außen aus wie eine nette Hütte, nein, auch innen ist das gestaltet wie eine nette Blockhütte mit kleinem Blumensträußchen neben dem Waschbecken.

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Das Seebachtal ist auf jeden Fall einen Besuch wert, man sollte umbedingt dem etwas mühsameren, aber wesentlich lohnenderen Lehrpfad folgen.