am 25.9.2020
Der letzte Wandertag meines Urlaubs ist angebrochen - dieser soll noch schön werden, ab Morgen Schlechtwettereinbruch. Also noch einmal rauf. Der Auernig hat mir wirklich gut gefallen, ich mag mich aber diesmal nicht durch umgefallene Bäume kämpfen, deswegen wähle ich den Weg von hinten - den ich runtergegangen bin. Schlußendlich werde ich bis in die Gegende der Törlköpfe gehen.
Ich fahre ins Dösnertal, biege aber dann links rauf bis zum Gehöft Döllnig, weil ich gelesen habe, daß man hier sein Auto hinstellen kann - aber hier stehen überall Parkverbotstafel. Kurz bin ich irritiert, dann kapier ich - direkt beim Hof darf man nicht parken - man soll noch ein paar Meter die Forstraße rauffahren, dann gibt es eine Erweiterung, dort kann man sein Auto hinstellen. Hier schon ein Stück oberhalb des Gehöfts Döllnig
Hier wohnen Jungstierl. Echt hübsch. Einer ist draußen aus dem Gatter und ich frage, ob er das darf - aber er ist auch ganz scheu und geht gleich auf die Seite und flüchtet. Hm. Ich kann mich erinnern, als ich vor 20 Jahren immer wieder auf Jungstierweiden war, daß die mich entweder neugierig beschnofelt haben (und abgeschleckt, wenn ich vom Schweiß salzig war) oder spielen wollten. Heute sind die alle immer so gschreckt. Die Wolligerhütte ist übrigens privat und nicht bewirtschaftet. Wußte ich nicht. Aber man könnte, so man sein Auto entsprechend quält, sogar hier rauf fahren. Auch ein Wanderbus fährt hier rauf - das ist dann aber sicher kein großer Autobus…
Der Weg ist einfach ein schöner, wenn er dann von der Forstraße abbiegt. Und hier röhrt es. Von links, von rechts. Ich habe es ja auch öfter am Zeltplatz vernommen. An Hirschen scheint es hier nicht zu mangeln. An der Roßkopfalm vorbei
mit schönen Rückblicken
Der Herzogsteig ist wirklich wunderschön, er schraubt sich hier in dem freundlichen Talkessel langsam hinauf, bis man knapp unterhalb des Auernig auf den Grat wechselt.
Dann bin ich beim Auernig und kann auf Mallnitz hinunter und ins Mallnitzer Tauerntal hineinschauen.
Ich wollte eigentlich nur bis hierher. Aber das ist für heute doch zu wenig. Das Wetter hält aus und endlich (ja, natürlich heute) beginne ich so richtig den Aufwind des besseren Trainings zu spüren. Also weiter am bzw. neben dem Grat entlang
dann stehe ich zwischen den Törlköpfen. Je nach Karte ist das nur ein Gipfel, 2 Gipfel, oder gar keiner. Rechts der ist offensichtlich (zumindest nicht ohne irgendeine Route zu kennen) für mich nicht besteigbar, aber auch der links hat keine ersichtliche Aufstiegsroute.
Ich will heute, am letzten Tag, echt nix mehr riskieren, so gehe ich noch ein bissl hinauf, entdecke zur Belohnung ein Edelweiß
und lasse es mir hier gut gehen. Die Sonne scheint jetzt, der Wind ist nicht stark und der Ausblick hervorragend
Dann geht es wieder bergab. Am Ende des kleinen Kammes kann man das Gipfelkreuz des Auernig erkennen
So schnell kann es auch gehen - gerade in Kammlagen. Grade noch Sonnenschein und auf einmal dichtester Nebel am Gratweg
Dann geht es am Anstiegsweg wieder runter. Ein schöner Weg. Gut ausgenutzt.
Am Freitag beginnt es zu regnen.Ich mache eine Runde nach Spittal an der Drau, ins Römermuseum (ist durchaus einen Besuch wert, etwas seltsam ist, daß man für's Außengelände Schlüssel mitbekommt zum Selber auf- und zusperren) und dann noch Lienz und fahre über Winklern zurück, wo man im Mautturm wirklich beeindruckende Bergkristall -und Amethyststufen ausstellt. Vor allem wird eindrücklich erklärt, wie mühsam es ist, zu „strahlen“ - oft über mehrere Jahre werden in mühsamer Kleinarbeit Klüfte freigelegt. Die Ausstellungsstücke sind beeindruckend, die Ausstellung etwas in den 70er/80ern steckengeblieben. Ich schöpfe schon Hoffnung, daß wie angesagt das Wetter besser wird und der Regen aufhört (ich kann in Winklern sogar kurz den Großglockner sehen) doch bei meiner Rückkehr regnet es wieder. Und es beginnt der Wind sich zu heben. Ich genieße es, mich im Campingplatz-eigenen Restaurant aufzuwärmen und dort noch einmal zu tafeln. Dann muß ich zum zelt zurück.
Bereits in der Früh bin ich in einer formidablen Lacke gestanden und am Footprint des Vorzelts habe ich mich wie auf einem Wasserbett bewegt. Glücklicherweise hielt alles dicht. Jetzt kommt noch mehr Regen und auch noch ein ziemlicher Wind mit Spitzen bis 70 km/h dazu, an Regen gab es gute 60 Liter am Quadratmeter. Ich mache „alle Schotten dicht“ und hoffe das beste. Tatsächlich hört der Regen dann auf - es geht in Schneefall über. So hat mein Zelt echt die Feuertaufe überstanden - in der Früh hat es 2 Grad und das rechts neben meinem Zelt, da ist die Wasserlacke sichtbar.
War ein wirklich schöner Urlaub und Mallnitz wird mich wohl wiedersehen.