Kaum zu glauben - die Sonne!
am 6.2.2021
Die südliche Seite des Hengst und des Schneebergs ist immer eine nette Sache im Frühjahr. Heute möchte ein bissl was neues gehen. Bei Marias Land im Rohrbachgraben parke ich mein Auto. Das ist nur für Gäste, aber irgendwie bin ich Gast - und werde bei meiner Abreise ja auch noch etwas von den guten Sachen mitnehmen, die hier verkauft werden. Nebelig ist es, als ich weggehe
und zuerst muß man noch durch die Fischteiche und an den Kellern von Marias Land auf einer Asphaltstraße gehen. Dabei gehe ich an einem Bach vorbei, der über einen Bach geht und sich mit einem Bach vereinigt
Es wird hier jeder Meter des Rohrbaches genutzt. Und unten gibt es ja, auf der Teichwiese, nach jahrhunderten wieder einen Fischteich. Irgendwie scheint fast ganz Rohrbach inzwischen Marias Land zu gehören. An den letzten Häusern vorbei geht es nun in den Wald hinauf
Ein Stück weiter rauf gibt es eine Quelle, die dann quer über den Weg in einen Graben fließen soll. Aber es fließt inzwischen den Weg hinunter. Hmmm. Ich grabe ein bissl mit der Fußspitze, damit das Wasser wieder eher in Richtung Graben fließt, dann kann ich mich nicht zurückhalten. Dämme und Gräben bauen und das Wasser umlenken macht noch immer Spaß - und ich habe dem Bauern ein bissl Arbeit erspart
Ein Stück weiter gibt es sogar einmal eine Unterstandshütte- ein seltener Anblick auf Österreichs Wanderwegen
In Deutschland, habe ich gesehen, ist das in allen Größen, Formen und Farben entlang der Weitwanderwege offenbar ein häufiges Bild. Bei uns gibt es eigentlich nur Bankerl oder eben ganz selten so einen Unterstand. Viel Schnee ist schon geschmolzen, doch da, wo der Schnee über Gräben gepfiffen ist, da ist viel liegen geblieben
Ich passiere das Himberger Haus
und ab hier scheint auch die Sonne durchbrechen zu wollen. Ein Stück weiter komme ich zu diesem wirklich heimeligen und wunderschönen Talschluß des Rohrbaches
und einmal durch den Talkessel durch geht es nun Richtung Hengst, da vorn scheint er schon durch
An der Ternitzer Hütte (links) und Bilek-Hütte (rechts) vorbei auf sonnigen Hängen
komme ich zu der kleinen Hütte am Kaltwassersattel, im Hintergrund der Hang des Waxriegel mit dem Bergbahnhof (rechts) und dem Elisabeth-Kirchlein (links, etwas versteckt hinter dem Baumwipfel)
und kann mich gemütlich hinknotzen, der Platz direkt an der Hütte mit dem Tisch ist frei, in der Sonne und nun meiner. Kaum sitze ich, kommt eine ganze Partie und schaut um die Ecke - ich denk mir „naja, jetzt sitz ich da, und in Corona-Zeiten werden wir jetzt nicht Verbrüderung feiern, Pech gehabt, war zuerst da“ - da kramanzen die an der Hütte herum und sperren die auf - die hatten den Schlüssel und machen es sich drin gemütlich. Mir auch (sehr) recht. Heute ging es so fein, und auch dank dessen, daß es an den südlichen Hängen aper war, daß ich fast Lust gehabt hätte, noch ein Stückl weiter zu gehn. So genieße ich die Aussicht und mache mich dann an den Abstieg
Am Bahnwanderweg geht es nun bergab. Und hier ist was los - ganz viele Leute nutzen, daß man hier einfach „an die Sonne“ kommt. Ein Herr fotografiert und meint „man muß ja Beweisfotos machen, sonst glaubt einem wieder keiner, daß heroben Sonne ist“
aber voraus ist schon der Nebel. Bei der Hengsthütte
ist die Suppe so dick, daß man nicht einmal vom Eingangsschild bis zum Haus sieht. Ich möchte nun an der Hengsthütte vorbei, nehm aber den Abzweiger unterhalb der Hütte, der sich als Sackgasse herausstellt. Zurück mag ich jetzt auch nicht, also folge ich der (gar nicht so steilen) Falllinie, bis ich auf die Forststraße komme und folge dieser dann wieder. Oberhalb von Marias Land scheint auch ein kleiner, recht einfacher Klettersteig zu entstehen, der aber noch nicht eröffnet ist
So kehre ich zurück, kaufe noch Fisch und „Alpannonia“-Fleisch und kann zufrieden nach Hause zurückkehren.