am 5.4.2021
Ich will auf die Reisalpe - und ich fühle mich dank ein bissl gesteigerter Kondi bereit für mehr. So werde ich von unten weggehen, von Furthof.
Im Schöntal bergauf geht es noch zu einem Gehöft und dann beginnt die Forstraße - lustig ist, hier ist Parken verboten (was nicht wundert, ist ja privat), aber der Besitzer hat eine viereckige Tafel aufgestellt, auf der ein großes P drauf ist. Aber in rot. Und drunter steht kleiner „Parken verboten“ und „Besitzstörungsklage“. Also das ist schon ein bissl gaga - weil wenn man schnell schaut, meint man hier parken zu können. Ich möchte dem Besitzer nichts unterstellen und gehe davon aus, daß er es nicht besser weiß, aber quasi ein „Parken“ Schild zu malen und dann „verboten“ drunterzuschreiben, finde ich nicht sehr schlau. Gut, ich steh eh unten beim Sportplatz, da darf man auf jeden Fall.
Zuerst geht es noch durch eher herbstlich anmutenden Wald
doch ich bin überrascht, daß schon bald Schnee liegt
und dann geht es auf den Kamm. Ich bin heute echt beschwingt, es geht gut dahin, das Wetter tut sein Übriges, daß es mir heute wirklich taugt. Immer wieder Ausblicke: Im Hintergrund links der Schneeberg, davor schiebt sich mächtig der Türnitzer Höger ins Bild, daneben die Kette vom Obersberg über die markante Nase des Gippel bis rechts zu den schneebedeckten Höhen des Göller
Ist doch wirklich schön hier
Jetzt folgt die Querung oberhalb der Almerin hin zur Schotterstraße, die vom Parkplatz in der Hahnfeichten heraufführt und betrete damit bekannteres Terrain - die Naglland-Alm ist immer ein Fotomotiv - und ein guter Wegpunkt. Von hier aus noch ungefähr eine Stunde bis zum Gipfel
Wunderschöner Blick oberhalb der Wiese der Nagellandalm zum Ötscher
Wind geht, wie immer, sonst ist es angenehm sonnig. Es ist jetzt doch ein bissl anstrengend -immerhin bin ich fast drei Stunden unterwegs, aber dann kommt das Reisalpen-Schutzhaus in Sicht
Noch bin ich fast allein - das ändert sich aber rasch, bald ist jedes Platzerl hier besetzt. Jeder packt seine oder ihre Jause aus und genießt Essen und Sonne. Hier ist der Kontrast faszinierend. Die obere Hälfte des Bildes sieht aus, als wäre man in den höchsten Bergen eines Hochgebirges, 4 - oder 5000m hoch - schneebedeckte, fast unnahbare Gipfel. Die untere Hälfte, im Vordergrund, der „Schanigarten“ des Reisalpen-Schutzhauses
Herrlich. Schneeberg, Rax, Schneealpe, Göller, Veitsch, Hochschwab, Ötscher und hinten (man sieht es auf dem Bild) kann man heute auch die leuchtenden Gipfel von Gesäuse (ganz knapp) und Totem Gebirge sehen. Beim Abstieg dann zoome ich mir den Ötscher heran - hier sieht man das Tote Gebirge noch besser
Als ich wieder zur Schotterstraße runterkomme, ist der Schnee, der hier vor 2 Stunden noch lag, schon weg
Ich hab gesehen, daß es eine neue Forstraße gibt. Obwohl mir der Kammweg sehr taugt - auf der Forststraße bin ich die ganze Zeit in der Sonne. Daher entscheide ich mich dafür. Ich genieße Sonne und Wärme und komme unten beim Blumelhof heraus
Jetzt muß ich noch ein Stück auf der Asphaltstraße zurück. Bei meiner Rückkehr bin ich überrascht, daß der Sportplatz-Parkplatz gesteckt voll ist - dann sehe ich erst: Das ist offenbar ein Corona-Testzentrum, das Samstag nachmittag geöffnet hat.
Es war einfach ein prächtiger Tag. Zum Sauwohl-Fühlen.