am 11.9.2021
beginnt mein Urlaub. Ich habe mich entschlossen, noch einmal nach Mallnitz zu fahren. Ich fahre daheim los und entgegen der Wettervorhersage ist es warm und sonnig - aber nur genau bis knapp vor meinem Ziel. Damit ich mich gleich eingehe, will ich gleich noch einmal auf die Hagener Hütte auf dem Mallnitzer Tauern. So gehe ich bei durchwachsenen Wetter los
und kaum gehe ich los, beginnt es zu nieseln und dann regnen. Daher mit Zug an der privaten kleinen Hütte mit dem „Wasserspeier“ vorbei
und hinauf. Ich bin glücklicherweise gut ausgerüstet und so kann ich den Anstieg doch genießen. Der ist ja recht gleichmäßig und nicht steil und folgt mehr oder weniger der ehemaligen Römerstraße auf den Mallnitzer Tauern, deswegen geht man eine mehr oder weniger ausgebaute Schotterstraße entlang
Wild schaut die Landschaft aus, bei diesem düsteren Wetter
Am alten Tauernhaus vorbei, das schon zu einem Gutteil abgerissen war und wieder als kleines Museum wieder aufgebaut wurde
Jetzt noch 2 Kehren, dann ist die Hagener Hütter erreicht
und hinein. Mit hervorragendem Apfelstrudel, Kaffee und Most gestärkt gehe ich wieder abwärts. Es sieht einfach wunderschön aus, dieses Seitentälchen
Fast wieder unten
Das hat mir sehr gut getan. Auch schön, daß ich merke, daß ich gegenüber letztem Jahr wesentlich besser unterwegs bin.
Das gibt mir das Selbstvertrauen,
am 12.9.2021
den Ankogel noch einmal anzugehen. Letztes Jahr war es mir zu hoch - heute will ich es schaffen. Mit der ersten Bahn um 08:30 geht es bergwärts
Und bei strahlendem Sonnenschein geht es los, da hinten ist er
Der Blick zurück- traumhaft, man startet ja schon jenseits von 2600m
Des Steinmandl schaut aus wie ein Zeichentrick-Cowboy
Am Lassacher Kees lege ich meine Chainsens-Schneeketten an
dahinter geht es wieder in felsiges Gelände. Zum Teil ist es hier schwierig, die Steine haben einen Überzug aus ganz dünnem Eis. Rückblick vom kleinen Ankogel nach Westen
Ich bin fast als erster unterwegs, nur ein Pärchen hat mich überholt. Jetzt bin ich am Überstieg zwischen kleinem und großem Ankogel - ein Grat, der durchaus gut gehbar ist. Nicht ganz so vertrauenserweckend ist aber, wenn man ein Messingschild sieht, das an einen tödlichen Absturz erinnert - und der hat sich auch im September ereignet - also so wie jetzt, zur besten Wanderzeit. Ist im Vordergrund ersichtlich, im Hintergrund der Ankogel. Das sieht schon… beeindruckend aus
Es wird ja auch eine 1er-Kletterei angekündigt, da schaut das aus, als wäre das ein 3er oder so. Aber in Wirklichkeit ist es gar keine Kletterei - man umgeht den Grat rechterhand und es ist überwiegend ein steiler, steiniger Wanderweg, wo man kaum seine Hände braucht. Aber auch der Rückblick ist nicht zu verachten - leicht rechts unterhalb der Bildmitte sieht man Leute noch im Anstieg auf den kleinen Ankogel
Nicht mehr allzuweit voraus ist das Gipfelkreuz
aber jetzt kommt tatsächlich noch einmal die Schlüsselstelle. Ein kleines Sims oberhalb einer Rinne ist zu überwinden - noch dazu drängt der Fels oberhalb leicht ab - ein bissl Vorsicht und Mut, dann bin ich am Gipfel und kann runterschauen
Smaragdgrüne Bergseen auf der einen Seite und wilde Landschaften und das Gasteiner Tal im Vordergrund auf der anderen
Ich bin wirklich happy. Ich spür die Höhe, aber ich habe es dennoch recht souverän geschafft, die kleine Kletterei war kein Thema, so macht das wirklich, wirklich Spaß. Ich bereite mich gut auf den Abstieg vor, die kleine Kletterstelle ist ja jetzt gleich nachdem man ein paar Meter geht und da ist man noch steif - aber es ist im Abstieg seltsamerweise lockerer zu begehen als rauf. Daher komme ich gut bergab, hier schon unterhalb des kleinen Ankogels mit Blick auf das Lassacher Kees, auch hier sieht man Leute
Als ich fast unten bin, begegnet mir eine Familie, wo ich folgenden Dialog vernehme: Tochter: „Papa, wo kommt der Mann her“ Vater „Na der war sicher am Ankogel oben“ Tochter „DEEEEeeeer??!?!?“
Ja. Dieser Supifant war am Großen Ankogel, auf 3250m.