See ich ein Feldsee oder see ich ihn nicht?
am 17.9.2021
Besseres Wetter- höhere Berge. Im wunderschönen Winkel des Mallnitzer Tauerntals bin ich besonders gerne - und der Feldseekopf wird ein lohnenes Gipfelziel sein. Also die Mautstraße hinauf bis zum Parkplatz, und los geht es (nein, das ist noch nicht der Gipfel)
An der Jamnigalm vorbei, dann biege ich dahinter hinauf. Dort drüben treibt der (heute starke) Wind die Wolken vom Gasteiner Tal herüber
Zuerst flacher nach hinten, dann geht es steil in Serpentinen auf den weiten Grashängen bergauf mit herrlichen Rückblicken
Es stürmt direkt - immer wieder kommt man ein bissl in den Windschatten, aber dann bläst es wieder. Ich kämpfe mich weiter, aber es macht auch Spaß. Ein Schlückchen aus einem kleinen Bach und eine Pause baut wieder auf, dann komm ich schon in die Nähe der Feldseescharte
Ich marschier gleich weiter, allzuweit ist es jetzt nicht mehr. Nach Nordwesten zu sieht man nicht so viel. Hier sind fast alle Seen Einergiespeicher: Der Feldsee unter mir, darunter ist der Wurtenspeicher, im Hintergrund wird das wohl der Schwarzsee sein, der unterhalb des Weißsees liegt (kein Witz) und darüber ist der vielleicht doch recht bekannte Hochwurtenspeicher.
Ich setz mich unterhalb des Gipfels auf einen kleinen Absatz, werfe meinen Regenschutz als Windschutz über und genieße meine Jause mit Blick auf das Mallnitzer Tauerntal
Nach ausreichender Pause geht es wieder hinunter (vor mir ein paar Leute, dahinter der kleine See unterhalb des Geißelkopfs hat keinen Namen)
Auf der Feldseescharte gibt es ein Biwak. Davor eine Glocke (mit der man wohl akustisch auf sich aufmerksam machen kann?)
Ich bin neugierig und schau hinein. Hier läßt es sich nicht nur gut aushalten, es gibt sogar ein bissl Proviant wie Riegel, Zuckerl, ein bissl Wasser, ein paar Teelichter und neben dem Eingang stehen zwei gepackte Rucksäcke (vermutlich mit ein bissl Gewand drin, ich hab die nicht durchsucht) - das ist sehr gut ausgestattet, sollte man wirklich einmal in Bergnot sein.
dann geht es weiter auf demselben Weg hinunter, der Blick hinüber zum Bergkamm - die „Kalte Wand“ changiert zwischen düster, vor allem wenn die Wolken mehr werden - und abenteuerlich-herausfordernd.
Wieder hinunter ins Tal
einfach wunderschön, dieses Tälchen. Ich habe mich gleich verliebt, als ich das erste Mal hier war letztes Jahr.
Noch ein reißendes Bacherl überqueren
und ein Murmeltier beobachten (oder beobachtet es mich?)
dann bin ich wieder zurück. Die Wanderung hat fast alles. Sanfte Wiesen, steile Anstiege, wildes Wetter, Sonnenschein, Murmeltiere, Bäche - ich fühl mich so richtig wohl nach diesem Tag.
Meine App hat ein bissl gesponnen und oben den Geist aufgegeben, drum nur der Anstieg mit unglaublicher Geschwindigkeit