Selbst ist der Versorger
am 21.9.2021
Mein eigentliches Ziel heute wäre die Liesgelespitze gewesen - angesichts des Wetters und der nicht besonderen Aussicht entscheide ich mich um und schaue zur Mindener Hütte Das ist eine Selbstversorgerhütte - kein Hüttenwirt, kein Essen, einfach nur alles selbst mitbringen, dann darf man dort übernachten. Wie sowas aussieht, möchte ich sehen.
Dazu starte ich bei einer anderen Hütte, nämlich bei der Stockerhütte
Die steht am Anfang der Mautstraße ins Mallnitzer Tal und ist offenbar gleichzeitig ein Streichelzoo. Schweine, Hühner, aber auch z.b. Schafe.
Was man nicht sieht - die weißen Schafe sind winzig. Das kommt am Bild nicht so raus, aber die sind etwa halb so groß wie das braune Schaf rechts
Ein steiler, aber sehr schöner Weg geht nun durch den Wald hinauf und dann kommt man auf die Wiesen oberhalb hin, wo der Woisgenbach wohl früher einen kleinen Gletscher hatte - die feuchten Wiesen hier hat man mit ein paar Baumstämmen begehbarer gemacht
und diese Kare, die die Gletscher hinterlassen haben - das ist einfach meins. Das mag ich.
Wasser braucht man hier eigentlich keines mitzunehmen. Ich hab welches mit, aber überall gluckert es, manchmal schießt es auch steil über Felsen
dann geht man mehr oder weniger quer am Hang - und auch hier überqert man gefühlt alle paar Meter ein kleines Gerinne -rechts die Liesgelesspitze
So, ich bin am Abzweiger - jetzt könnt ich hinüber (ein bissl hinunter und wieder hinauf) -aber wie gesagt - ich will mir lieber die Hütte ansehen
Noch ein Stück- dann habe ich diese erreicht. Kurz wird mir übrigens hier schwindlig. Ich bin auch blöd -ich bin 3h raufgeschnauft ohne Pause, der Wind geht, es ist kalt - und ich halte für die Fotos die Luft an - das hat mein Herz nicht sehr goutiert…
Aber die Hütte liegt herzig da - klein und flach
und ich schau auch kurz rein: Es gibt einen Mini-Vorraum, wo auch ein 2-Flammen-Herd mit einer Gasflasche steht - und es gibt sogar eine Möglichkeit, an einem 12V-Adapter (wenn man einen für einen Zigarettenanzünder mithat) sein Handy zu laden - gespeist wird das aus einer kleinen PV-Anlage. Dann gibt es 2 Mini-Schlafräume mit Ofen. Es sind auch 2 Leute da, die angesichts des schlechten Wetters heute nicht weiterwandern wollen Richtung Hagener Hütte, sondern noch eine Nacht hier oben dranhängen. Wenn man Essen hat, ist das auch kein Problem. Links sieht man nämlich das Klo, das sogar eine „Wasserspülung“ hat und rechts von der Hütte, etwa 20m entfernt, ist eine kleine Quelle.
Der Blick ist trotzdem ganz gut - rechts die Liesgelesspitze, vor mir Mallnitz und links der lange Zug von Auernig bis zur Maresenspitze - den ich am übernächsten Tag gehen werde.
Nach ausreichender Pause und einem kleinen Schwätzchen mit den „Bewohnern“ geht es wieder bergab. Ein bissl reißt es auf
und ich genieße noch ein Abstiegspäuschen neben dem gurgelnden Bach
bevor ich wieder ganz absteige. Schon seltsam - die Hütte wird versorgt, es gibt einen Hüttenwart, der schaut, daß alles in Ordnung ist und Gas da ist und Holz für den Ofen, aber man muß nichts zahlen - wiewohl es wohl gute Sitte ist, entsprechend einen Obolus dazulassen.