am 12.2.2022
So scherzt Otto in seinem Film - und obwohl ich keine Madeleine getroffen habe -eine Chaiselongue gab es - you'll see…
Ich gehe heute auf der Höhe gegenüber dem Wechsel - über den Arabichl. Ich lasse mich zuerst nach Gloggnitz chauffieren. Dort sind aber Zug und Bus nicht gut koordiniert - daher nehme ich noch die Gelegenheit wahr, gehe ins Stadtcafe und lasse mir dort noch Kaffee und Kipferl schmecken, bevor es mit dem Bus nach Otterthal geht. Dort bei der Feuerwehr, gegenüber dem Wirtshaus, geht es los
Es ist ein Schild da, das einen über den Bach hinweg hin zur Steyersberger Schwaig weist. Aber dann ist die Beschilderung und Markierung äußerst dürftig. Beim zweiten Gehöft gibt es gar keine Schilder mehr, man muß es hinschätzen. Ich komme hier an einer kleinen Kapelle vorbei. Neben der Kapelle ist noch einmal eine Mini-Holzkapelle (hier nicht zu sehen)
Es ist noch ein bissl sonnig, aber es zieht sich dann zu, sodaß es schon sehr finster scheint als ich hinüber zu den „Ottern“ schaue
Auch hier - kein Schild, kaum einmal verblasste Markierungen. Es war auch niemand unterwegs- dieser Wanderweg ist offenbar selten begangen. So muß ich spuren, was schon müde macht und angesichts des noch langen Weges doch bedenklich stimmt. Schaffen werde ich es, da bin ich zuversichtlich, daß meine Kondition so ist, daß ich das schaffe - aber in welcher Zeit? - denn es wird früh dunkel und der Weg ist eher so berechnet, daß ich quasi mit Einbruch der Dunkelheit in Aspang sein will. Aber ich will nicht vorher im Dunkeln stapfen (auch wenn ich eine Stirnlampe im Rucksack immer mithabe)
Es wird wieder ein bißchen heller und so öffnet sich der Blick zu Sonnwendstein, im Hintergrund Rax und Schneeberg
HUI! Endlich bei der Steyersberger Schwaig und da ist was los. Wow! Das ist so ein verstecktes Platzerl eigentlich und es gibt nur einen kleinen Skilift und sonst eine (offenbar auch recht gut angenommene) Loipe. Ich hätte nicht damit gerechnet, daß das so gut besucht ist.
Diese sollte man natürlich nicht begehen, aber ich biege sowieso hinüber zum Arabichl, der auch das Ziel des ausgeschilderten „Winterwanderwegs“ zu sein scheint. Zumindest das Stückchen ist gespurt und dann bin ich oben am Arabichl. Es ist wieder sonniger, aber kalt und ich schon 4h unterwegs, Zeit für eine Pause
mit schönem Blick zurück. Übrigens: Hier oben ist alles abgeblasen und schneefrei, knapp davor aber ist der Schnee so tief, daß Leute offenbar auf den letzen Metern umgedreht haben, weil sie - ohne Schneeschuhe - einen guten halben Meter eingesunken sind.
Jetzt geht es auf der anderen Seite weiter - hier sind 2 Leute auch mit Schneeschuhen raufgekommen - daher gehe ich mehr oder weniger in ihren Spuren
Heute ist auch der Tag der Kreuze - hier komme ich am „Steinernen Kreuz“ vorbei
Weiter dahin, immer mehr oder weniger am Bergkamm entlang - weite Blicke hier, offenes Gelände
und so erreiche ich den nächsten Wegpunkt - den „Schwarzen Herrgott“
Sehr hübsch hier, aber ich will meine zweite Rast erst bei der Kampsteiner Schwaig machen, also marschiere ich weiter. Hier sollte übrigens auch noch die Langlaufloipe sein, die sich mehr oder weniger entlang des ganzen Bergkammes hier und drüben beim Wechsel ziehen sollte, aber offenbar zahlt sich das nicht aus oder es war zu wenig Schnee
Huch!?! So schlecht ist der Zustand der Weiden? Daß die schon rosten? Na wenigstens wird davor gewarnt!
Noch ein Stück, dann bin ich bei der Kampsteiner Schwaig. Leider ist die seit Jahren nicht bewirtschaftet- aber ich sehe Leute. Wird hier wieder etwas vorbereitet? Daher möchte ich mich doch nicht zur Hütte direkt hinsetzen. Ich möchte die Leute, die arbeiten, nicht stören. Außerdem liegt das Haus schon im Schatten- doch was sehen meine entzündeten Augen? Na klar! Die bereits im Titel erwähnte Chaiselongue! Und die steht (zumindest als ich hinkomme; nicht mehr als ich das Foto mache bevor ich wieder gehe) noch komplett in der Sonne. So esse ich mein Kipferl und trinke Tee im Liegen, wie weiland die Römer. Ha!
Ja, wie gesagt: Sobald der Schatten so richtig daliegt, liege ich nicht mehr da - sondern gehe weiter. Dazwischen Blicke aufs Vorland werfend
komme ich zur Herrgottschnitzerhütte - die auch geschlossen hat, weil die Wasserversorgung im Haus offenbar zusammengebrochen ist. Der Brunnen vor dem Haus tut aber noch
Und ja, das rechts oben im letzten Bild ist schon klar und deutlich der Mond. Es wird schön langsam dunkel, letzte Sonnenstrahlen, als ich das Gehöft Kampichler passiere und auf Straßen wechsle, zuerst noch Schotterstraßen
und unterhalb des Viereckkreuzes (vermutlich wegen der Einfriedung so genannt?)
dann auf Asphaltstraßen weiter. Das Bild täuscht etwas- als ich vor Aspang-Markt bin, ist es schon ganz schön dunkel und tatsächlich finster ist es, als ich durch Aspang durchgehe zum Bahnhof. Perfekt geplant.
Uff. Das war schon sehr weit. Aber toll, daß ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln so richtige Strecken von A nach B gehen kann.