am 22.5.2022
Nein! Wollen wir nicht, war zu fein
Ich will dem Papa wieder einmal was zeigen - den Greterlsteig auf die Rax. Dazu geht es zuerst auf's Preiner Gscheid. Wir sind recht früh dran, Parkplatz ist noch genug. Der Parkplatz war ja einmal kostenpflichtig, dann war er gratis - nun steht eine kleine Obolus-Büchse für freiwillige Spenden unten. Ich wollte beim Runtergehen was reinschmeißen, hab dann aber vergessen - ich komm aber wieder vorbei
Los geht es bei gutem Wetter
und wir gehen am „Zipperleinsteig“ - den ich am liebsten gehe. Er geht sehr schön halbwegs gleichmäßig durch den Wald dahin, der Papa legt Tempo vor
aber seinem Huawei-Band ist das offenbar zu langsam- ständig wird er gefragt, ob er das Training beenden will. Sehr subtil, das Ding, das offenbar der Meinung ist, wir sollten schneller sein. Ich find das Tempo gut so, die Uhr anscheinend nicht Bei der Quelle des Raxenbaches (die ich immer für die Hetzelquelle hielt, weil das auf der Karte so angedruckt war) gibt es kurze Trinkpause mit eiskaltem Wasser. Dann weiter, man schraubt sich nun den Wald hinauf, an einer Forstraßenquerung ist das Ziel ersichtlich (so rund um den Wetterkogel)
Eine der Lieblingsstellen von mir ist dieses kleine Brückerl, das auch um diese Zeit noch durch üppigen Sumpfdotterblumenbewuchs bereichert wird. Und ein Papa wird diesmal dekorativ auf die Brücke gestellt
Es wird im Wald steiler, bis wir an der Reißthalerhütte vorbeikommen. Auf dem Weg sehen wir heute ganz viele Schnecken, die sich offenbar wegen des feuchteren Wetters eher heraustrauen, auch Alpenkuhschellen blühen viele auf den Wiesen, die hier hinaufgehen. Diese geben ja der ganzen Rax ihren Namen, es ist eine Bezeichnung für trockenfallende Quellen bzw. trockene Bergrasen. Ein kurzes Päuschen noch auf einem Bankerl, das einen sehr schönen Blick zuläßt und noch ein bissl Kraft tanken läßt. Denn danach kommt die erste Steilstufe, wo man schon hin und wieder die Hände dazu braucht. Dann geht es durch den Schotter und die Latschen
steiler bergan. Zum Schluß stehen wir vor der Wand
die, so fotografiert, immer ein bissl dramatischer aussieht, als sie ist. Es ist der schönste Teil des Anstiegs und ich sag immer - das könnte ruhig länger gehen, es ist eine kleine Kraxelei, wie man hier im Rückblick besser sieht
Dann noch ein Quergang und schon sind wir oben. Im kleinen „Innenhof“ des Karl-Ludwig-Hauses werden wir gut verköstigt (Apfelstrudel für den Papa natürlich und für mich wieder den Schoko-Nuß-Kuchen) mit Blick auf's Rax-Kircherl
Nach einer halben Stunde (mehr darf man laut Papa nicht rasten) geht es weiter. Ein Stück runter und man weiß, warum man im Gastgarten quasi „hinterm“ Haus sitzt - es bläst hier - wie meistens - auch heute der Wind… und der ist ordentlich kalt. Nur ein kurzer Blick hinüber in den Einschnitt, der dann der „Bärengraben“ wird. Die Almhütten liegen schön in der Sonne
Wir sind froh, als wir übers Törl in den Schlangenweg einbiegen und somit im Windschatten des Predigtstuhls sind. Hier ist es wieder wärmer und nun kommen uns viele Leute entgegen. Kleiner Blick, rechts oben, da kommen wir her
Und raus geht es auf die schönen Wiesen unten im Siebenbrunnenkessel
Beim Rückblick fühlt sich der Papa wieder an Tirol erinnert
Beim Abstieg über die ehemalige Skipiste wird der Papa noch ausgefratschelt. Eine Frau meint, sie bewundert, wie er da raufgehirscht ist und fragt ihn nach dem Alter. Ihr Vater ist 81 (also doch ein paar Jahre älter) und aus Semmering und wünscht sich auch den Greterlsteig zu gehen- jetzt ist sie heute als „Scout“ unterwegs und kundschaftet aus und macht Fotodokumentation, um das Vorzuplanen. Wenn sie es angehen - viel Glück und einen ebensoschönen Tag, wie wir ihn hatten.