am 1.10.2022
Ich habe mich nach „fast-nicht-Österreich“ begeben. Ins Kleinwalsertal. Gemeinsam mit ein paar deutschen Freunden wollen wir Wandern gehen. Der Wetterbericht ist nicht sehr ermutigend, und so lasse ich auch meinen Plan fallen, mit der Bahn anzureisen und den letzten Teil des Weges zu Fuß zu gehen. Wir sind in der Schwabenhütte untergebracht, Teile der Gruppe kommen erst in der Nacht an und ein Teilnehmer erst am nächsten Tag. In der Früh schaut es nicht so schlecht aus, auch wenn es schon in der Nacht geschneit hat
Die Hüttenwirtin, der wir unseren Plan bekanntgeben, auf die Fiderepaßhütte zu gehen, meint, daß sie uns „heute nicht oben sieht“ - es hat geschneit und sie ist der Meinung, das wäre zu viel. Naja, wir werden sehen, ich habe „Umkehr/Abbruch“-Punkte wie immer, wenn es uns zu viel werden sollte. Aber wir machen uns einmal fertig
und wandern los. Zuerst muß man noch ein Stück nach hinten ins Tal
und dann geht es Richtung Brandalpe steil an einem Bachbett entlang. Der Wanderweg sieht auch so aus, als würde er hin und wieder als „Bachbett“ genutzt. Es ist steil genug, daß uns gleich warm wird
Es ist zwar dunkel und bedeckt, aber es regnet nicht.
Wir passieren die Brandalpe, an der Außerkuhgerenalm vorbei kommen wir zur Innerkuhgerenalm
und ja, das das rechts oben - was man fast nicht sieht - ist die Sonne. Oder wäre es. Wir machen kurz Pause, dann geht es weiter. Der Weg von der Innerkuhgerenalm bis hin zur Wannenalpe ist ein wunderschöner Almweg
Der Weg und der wilde Talschluß
und der Blick hier rauf
verleitet eine Julia speziell an den „Herr der Ringe“-Film zu denken. Aber die haben wohl nicht angehalten, um einen Alpensalamander zu fotografieren
Ja, es regnet, seit wir die Wannenalpe passiert haben, aber nachdem alle zustimmen, weiterzugehen und der Schnee zwar liegt, aber es doch gut zu gehen ist, packen wir es und sind froh, bei der Hütte anzukommen. Eigentlich dachte ich ja, daß wir vielleicht auch noch den netten Berg hier oben besteigen könnten (Oberstorfer Hammerspitze) aber heute sparen wir uns das definitiv
Wir flüchten uns lieber in die Hütte, wo wir Sachen in den Trockenraum bringen können, dann gibt es Apfelstrudel, Kaffee und Apfelsaft
So sind wir einigermaßen gestärkt, als wir die Hütte wieder verlassen und uns an den Abstieg machen. Habe ich schon gesagt, daß es auch ziemlich windig oben ist am Paß?
Wir haben spontan beschlossen, den anderen Weg runterzugehen - direkt ans Talende zur Fluchtalpe und dann die längere Querung weiter unten zu machen, sodaß man nicht so lange im rutschigen Schnee unterwegs ist. Es geht gut dahin, als Reiner einen Schrei losläßt und nicht mehr weiterkann - ein kompletter Krampf im Oberschenkel. Wir versuchen ihn, mit Magnesium und Ibuprofen wenigstens halbwegs hinzukriegen - so schleppt er sich dann eher zu Tal während es regnet. Die Ausblicke sind trotzdem schön
Wir erreichen die Fluchtalpe
und ab hier geht es flacher dahin an gurgelnden Bächen entlang
und dann etwas langweiliger im Tal zurück. Trotz Regen und „Verletzungspause“ insgesamt eine schöne Runde