am 19.11.2022
Irgendwie überrascht es mich doch. Ja, man sollte doch irgendwann mit Schnee rechnen, vor allem, wenn man von der flachen Ebene in ein Gebiet kommt, wo man im Tal bereits auf 800m ist. Dennoch - durch die letzten Wochen, die nur wesentlich zu mild waren im Oktober und November und wirklich bis zum letzten Tag vor meinem Urlaub, bin ich einfach nicht eingestellt. Es regnet auch noch bei meiner Anreise am Freitag. Am Samstag liegt aber oben Schnee. Ich fahre Richtung Liezen und habe vor, eventuell auf den Wörschacher Raidling zu gehen. Es reicht dann aber heute nur für das Gottseidank-Bankerl.
Start ist beim Parkplatz Schönmoos, der schon einiges oberhalb des Ennstals liegt.
Ich habe heute noch nicht die Schneeschuhe mit. Denn es hat ja erst frisch geschneit und ich geh nicht davon aus, daß schon richtig was liegt. Zuerst ist das auch noch so
Im Vorbeigehen bewundere ich wieder die mächtigen Gletscherablagerungen hier am Hang. Der Ennstalgletscher hat unglaubliche Seitenmoränen hinterlassen, die bis heute noch die Hänge prägt
Da drüben wäre mein Ziel: Der linke ist der Wörschacher, der rechte der Reidling ohne Namenszusatz. Allerdings ist mir angesichts des doch höheren Schnees klar, daß ich das heute nicht gehen werde - das ist mir auch deswegen klar, weil ich kaum Luft bekomme - ich kämpfe seit Wochen wieder mit rinnender Nase und schmerzenden Nebenhöhlen.
Ein anderer Berg liegt links von mir. Der wäre soooo reizvoll: Der Tausing. Ein auch im Panorama immer markanter, von allen Seiten steiler Gupf. Es gibt von diesem leider keinen leichten Abstieg. Ich hab noch einmal nachgelesen - ich hatte den Ostanstieg als B/C im Kopf (also zu schwer für mich üblicherweise) aber es ist nur ein A/B mit 1+ Stellen dazwischen. Das wäre dann doch machbar. Abklettern würde ich es aber ungern, ist doch recht lang. Man kann über den Tonisteig im Westen runter. Das Problem ist dort, daß es auch ein A/B-Steig überwiegend ist, mit einer B/C-Stelle. Das ist für's Abklettern zu viel, auch wenn das angeblich eine Leitern-Stelle ist.
Ich passiere die ersten Häuser der Langpoltenalm
und am Langpoltner Klamml (das eigentlich nur ein Tälchen ist, keine echte Klamm) komme ich endlich wieder in die Sonne
Oben gibt es am Sattel einen neuen Bildstock
und ab jetzt geht es am Grazersteig den Hang quer bergauf
Gegenüber sehe ich die Schneehitzalm
Dieses originelle Bildchen habe ich zwar schon einmal hier drin, aber das kann man durchaus noch einmal sehen - Geschlossen:
und offen:
Ich komme zum „Gottseidankbankerl“
und überlege noch ein Stück weiterzugehen bis zur Hochmölbinghütte
aber ich bin müde und schon 2,5h unterwegs - und der Schnee wird noch mehr - so entscheide ich mich, hier meinen Anstieg zu beenden und in die Gegend zu schauen, den Gnanitzbach hinunter Richtung Tauplitz
Dann geht es wieder bergab
Runter wieder - im Vordergrund die Langpoltenalm, im Hintergrund das Ennstal
Die Sonne steht tief, somit muß ich überwiegend schon wieder im Schatten von Sonnwendköpperl und Hochtausing bergab
Schönes Wetter, frischer Glitzerschnee - ich hab ein wenig unterschätzt, daß das bissl Regen halt auf dem Berg doch gut 20cm Schnee war