am 16.4.2023
Es hat geregnet - was heißt.. geschüttet. Und es hat runtergeschneit. Es ist wirklich schwierig, was passendes zu finden. Doch ich bin schon ewig lang nicht in der Ysperklamm gewesen - und bei Regen und Nebel kann das nur gut mystisch werden. Es hat auch einen Grund, warum ich lang nicht dort war: Man fährt schon lange für eine gar nicht so große Runde. Und es fährt kein öffentlicher Verkehr hin. Zumindest nicht am Wochenende. So fahre ich Auto. Erstmals war ich vor knapp 30 Jahren hier in der Ysperklamm, mit einer mehrtägigen geologischen Exkursion mit dem sogenannten „Himalaya-Fuchs“, der in den 50er-Jahren auf Grönland-Expedition war und danach auf 18 Himalaya-Expeditionen. Er ist vor 3 Jahren gestorben. Es waren schöne Tage damals und es war November und wir wurden durch die Ysperklamm geführt, die damals noch viel weniger begangen war und v.a. im November menschenleer. Heutzutage gibt es einen großen Parkplatz unten und einen Obolus, den man zum Eintritt zu entrichten hat (5€)
Auch heute ist es noch recht ruhig, kein Wunder, das Wetter ist nicht freundlich und obwohl auf der Fahrt schon einmal die Sonne zu sehen war, beginnt es, pünktlich als ich aussteige, wieder zu regnen. Ich geh trotzdem los, beim Parkplatz ist gleich das Ausflugsrestaurant „Forellenhof“, das ich aber heute nicht aufsuche
aber die Klamm selbst ist und bleibt, egal bei welchem Wetter und welcher Jahreszeit, wunderschön
Das Wasser ist zur Zeit besonders braun. Das soll so sein, das stark humose Wasser ist immer braun, aber wohl speziell nach den vergangenen starken Regenfällen ist es fast schon orange.
Wirklich schön, das ist einfach ein Genuß
Ab der Mitte der Klamm liegt schon Schnee
Nicht nur, daß es auf den Brücken äußerst rutschig ist, hier liegt auch noch ein Baum quer und man muß drunter durchkriechen
Ein Stück noch hinauf, dann nach hinten, dort, wo ehemals der „Ödteich“ war - dort ist eine natürliche Weitung des Tals, das im oberen Teil sanfter ist und man hat sich das für die Holztrift zunutze gemacht, hier gestaut und dann gezielt über diesen Kanal abgelassen
Es ist überraschen mühsam, hier zu gehen - obwohl es einfache Wege sind. Denn es liegt gut 10cm Schnee, und es ist nicht nur rutschig, sondern auch sehr schwer zu gehen, der Schnee pickt und ist furchtbar schwer. Wirklich aufreißen tut es auch nicht, auch wenn ich kurz runterschauen kann
Ich passiere die „Vulva“ ein alter Stein, wie es sie viele gibt, wo man durchschlüpfen kann und entsprechend die mystische Deutung ist, daß man hier neu geboren wird, bzw. seine Sünden, oder Ängste oder was auch immer beim durchschlüpfen abstreift.
Ich bin hier nämlich am „Druidenweg“ unterwegs. Es gibt hier zum Teil angebliche, zum Teil aber auch verbürgte keltische Zeugnisse. Mystisch schaut es hier schon aus
Die Steinschale, die immer Wasser hat (auch im heißesten Hochsommer) hat natürlich jetzt auch Wasser. Naja, Wasser. Sieht eher nach… Hexenküche? aus. Nicht gesund auf jeden Fall. Seltsames Slushy.
Ich geh weiter, zur „Wohnhöhle“ wo ich aber nicht durchkraxel
aber ich kraxel nicht durch, sondern setze mich unten hin zum einzigen trockenen Fleckerl wo ich kurz Pause mache. Dann geht es weiter über den „heiligen Bezirk“ mit einem weiteren Steinkreis und einer markanten Felsformation, die Sphinx genannt wird
dann geht es bergab und das ist total mühsam - ich rutsche herum und muß mich immer wieder mit den Stöcken abfangen - ich bin froh, als ich wieder aus den verschneiten Bereichen draußen bin
Bei der Heimfahrt gibt es noch eine kleine Stärkung zwischendurch im Cafe Elisabeth in Weißenkirchen, wenn ich schon heute auf der Tour auf angenehmes Sitzen verzichten mußte. Auch wenn die Ysperklamm sich so nicht von ihrer schönsten Seite zeigt: Einen Besuch ist sie immer wert.