am 29.4.2023
Ich wollte heute eigentlich auf den Krummbachstein, aber ich kürze dann beim Alpleck schon ab, aber eines nach dem andern. Los geht es in Payerbach, wo es entgegen des Wetterberichts sonnig (und plötzlich sehr warm) ist.
Denn der Wetterbericht prohezeihte noch Regen in der Früh, dann besseres Wetter. Aber leider bleibt es nicht lange so. Ein Stück weiter durch den Ort hinauf beginnt es zu nieseln - von der Rax aus kommt eine Regenwand auf mich zu
und am Mariensteig hat es mich dann erwischt. Schnürlregen.
Auch bei schlechtem Wetter ist dieser „Canyon“ immer beeindruckend. Ich überlege mir, wie es hier wohl in einem Gewitter wäre…Da wäre es vielleicht hilfreich, sich in eine Höhle zu flüchten - auf der anderen Seite: Diese Höhle entstand wahrscheinlich durch einen stehenden Strudel im Bach - und die wäre wohl bei einem Gewitter angesichts des abfallenden Höhlenbodens nicht so sinnvoll - da rinnt Regen rein.
Weiter an der „Schau“- Holzries. Diese Riesen hat man „vereist“ und dort die Bäume zu Tal gebracht. Denn zu Menschenzeiten gab es hier keinen Bach, aber das Holz, das man oben am Plateau geschlagen hat, wollte man trotzdem einfach runterbringen. Heutzutage macht man das natürlich mit LKW, die über Straßen im Norden oder Osten verlaufen. Direkt nach Payerbach runter ist es aber noch immer steil. Die Ries war früher weiter unten aufgebaut, heute ist sie an der Abzweigung zwischen Promischka- und Lackabodengraben aufgestellt
Ich geh den Lackabodengraben bergan, im oberen Teil geht es sanfter dahin und diese „Allee“ mag ich immer besonders gern.
wenn mich nicht hier der zweite Regenguß erwischen würde, wäre es angenehmer. Meine Ärmel sind so naß, daß ich sie hier, am Standort der ehemaligen Lackabodenhütte, einfach auswringen kann. Der blaue Himmel macht mir jetzt doch Hoffnung
Noch ist es hier leider nicht grün, das ist hübscher, lockerer Wald
Aber es zieht sich wieder zu und beim Alpleck beginnt es wieder zu nieseln.
Na, mir reichts - die letzten ca. 250 Höhenmeter rauf spar ich mir jetzt - die andere Seite ist auch felsig und rutschig, das wäre sowieso unangenehm gewesen, aber wenn wenigstens die Sonne da wäre… so gehe ich jetzt quer rüber und bin überrascht, auch hier noch Schnee zu sehn
Ich bewundere noch Seidelbast
und eine richtig schöne Harnischfläche mit klar ersichtlicher Striemung. Diese passieren an einer Verwerfung, wo Blöcke durch die Bewegung der Verwerfung aneinander entlanggleiten. Kein Wunder, daß sich hier auch ein steiler Graben oberhalb des Lackabodens gebildet hat.
2, 3 Mal blitzt die Sonne durch, aber gerade bevor ich zur Knofeleben komme
beginnt es erneut zu regnen. Daher sitze ich heute das erste Mal drinnen im Gastraum. Melange und ein himmlischer Mohn-Zitronenkuchen wärmen mich und ein ausgezeichneter gespritzter Most löscht den Durst. So warte ich den Regen ab, denn danach wird es wirklich besser
Es ist aber nach wie vor alles höllisch rutschig. Da ist der Promischka oder Mitterberggraben sowieso „bekannt“ dafür, heute ist es wieder speziell glitschig und ich bin froh als die sanfteren Teile kommen
Wieder auf dem Mariensteig hinunter
und dann der hübsche Waldweg, der meinetwegen ruhig länger sein könnte
vorbei an der alten Eiche
rechtzeitig zurück. Auf der Heimfahrt erwischt mich noch einmal der Regen, aber angesichts dessen, daß ich im Zug sitze, werde ich nicht noch einmal naß…