Es rumpelt beim Rumpelmayerreith
am 22.5.2023
Eigentlich hatte ich vor, spät aufzustehen - auch um mich ein bissl von den gestrigen Strapazen zu erholen, doch ich bin quasi mit dem Sonnenuntergang um 9 schlafen gegangen, so wache ich quasi auch mit dem Sonnenaufgang wieder auf - und bin schon um ein bissl was nach 5 wach. So lasse ich mir Zeit, genieße Kaffee und Honigbrot, es ist gar nicht kalt in der Früh. Gestern das Abendlicht, heute das Morgenlicht im Aufstieg
Zum Aufwärmen noch ein bissl auf dem Forstweg, dann wird es steiler und ich kann hinüberschauen auf die Anlaufalm, wo ich gestern war (der grüne Fleck im linken Bereich)
Ich aber bin auf der Blabergalm nach einer guten Stunde.
Die ist nur im Juli und August bewirtschaftet, ich mache trotzdem kurz hier Pause. Ich habe ja schon einmal berichtet - hier, auf der Alm, wo stolz das Zeichen „Luchsweg“ prangt, gab es einen Glasschaukasten, in dem Brandleserbriefe aus irgendwelchen Käeblättchen zu lesen war, daß wir alle STÖRBEN! werden, wenn man nichts gegen den Wolf macht. Entweder hat die Natur die gerechte Strafe für den Unsinn gefunden, oder es gab auch wen, den das gestört hat - der Glaskasten ist kaputt, die Zettel verschwunden.
Herrlich aber ist es hier zu sitzen und die Aussicht zu genießen. Danach geht es jetzt auf einen langen Quergang - den Klosterweg. Ein wunderschöner Weg, nur ganz leicht auf und ab
Das sind einmal echte Naturbankerln - jetzt brauche ich grad keine Pause, aber was ist das für ein Platzerl…
Überall gibt's Bacherl
und der Bach, der den Talschluß bildet, macht sogar so einen kleinen Wasserfall mit Tuffauflagerungen
und ich komme zum Ahornsattel, der Wasserscheide - hinter mir rinnt das Wasser Richtung Enns, wenn ich über den Anstieg drüber bin, geht es vor mir Richtung Steyr
Ahornsattel passiert
dann ein Stück hinunter zur Dörflmoaralm und dann zur Hanslalm. Diese ist nicht mehr bewirtschaftet, aber man kann sich hinhocken und aus dem Brunnen Getränke nehmen und Geld in die Dose stecken. Es gibt „Weißen Spritzer“- das ist 3/4 Wasser und 1/4 Wein - ideal zum Durstlöschen. So sitze ich eine ganze Weile und genießen den Ausblick auf Phyrn und Priel… und bin so begeistert, daß ich nicht fotografiere (ich Hirsch) aber man glaube mir, wenn ich sage: Windischgarsten unter mir, vor mir die noch immer leicht schneebedeckten Berge - ein beruhigender Anblick. Nach fast einer Stunde mache ich mich auf - es geht nun auf wenig ansteigenden Forstwegen dahin. Ja, hier, unter einem Laubhaufen, liegt tatsächlich Schnee
ich unterhalte mich mit einem Radfahrer, der hier sein neues Rad ausprobiert und nach einiger Zeit komme ich dann zum „Haslersgatter“ - ein Parkplatz, den ich auch schon genutzt habe. Heute nutze ich aber das Bankerl bei der kleinen Forsthütte. Es schaut dann schon dunkel aus - es kann heute Gewitter geben. Doch noch schaut es gut aus als ich bei der Rumpelmayerreith vorbeikomme
und ich komme trockenen Fußes bis hinunter am Steyrsteg. Auch mein Essen kann ich gleich futtern, es rumpelt aber schon - und bei der „Nachspeise“ ziehe ich mich dann ins Zelt zurück, weil es etwas tröpfelt - richtig regnen tut es nicht und ich kann mich dann noch raussetzen, es ist nicht wirklich naß geworden. Hier im Vordergrund mein Eßzimmer, im Hintergrund mein Schlafzimmer (mit Himmmelschlüssel)
So kann ich heute auch den Abend noch draußen am rauschenden Bach ausklingen lassen - auch heute bin ich wieder allein mit der Natur.