am 4.11.2023
Die Überschreitung der Dürren Wand ist so eine Sache, die ich richtig genieße, seit ich mit öffentlichen unterwegs bin. Start dazu ist bei der Abzweigung Miesenbach, beim Reichentalerhof
Zuerst einmal muß ich rüber nach Waidmannsfeld, durch den Wald
Hier im Tal sind die Kühe noch auf der Weide und ich werde von den Kalberln genau im Auge behalten
Dann ein bissl der langweilige Teil durch Waidmannsfeld, aber dann geht es wieder auf Wanderwege. Die Herbstfarben leuchten wunderschön
An der „Hundsgrube“ vorbei, wo man wilde Hunde und Wölfe in den Tod getrieben hat
War es bis jetzt noch eher gemütlich, wird es jetzt steiler und der Weg heißt nicht umsonst „Wurzelsteig“
Ich erreiche die Gauermannhütte - wo was los ist, allerdings nur, weil weggeräumt wird für den Winter
und der Blick vom Plattenstein Richtung Schneeberg ist immer wieder ein eigener Genuß
Ein kurzes Päuschen gönne ich mir hier und dann geht es weiter. Immer recht flach dahin auf dem Kamm der Dürren Wand
und ja, in der Nähe vom Katharinenschlag, dem höchsten Punkt der dürren Wand, gibt es bröselweise Schnee
Nicht nur die Wand ist dürr, der Weg ist halt auch schon ganz schön lang. Daher bin auch ich ausgedürrt und ich hab schon so Lust auf Kaffee - im Öhlerschutzhaus ist was los und es müssen wenige den Laden schupfen - die das aber auch schaffen. Kaffee, 2 gespritze Most und einen guten Nutellakuchen später bin ich wieder gestärkt, daß ich den bergab-weg angehen kann.
Nicht ohne ein altes Plakat (von der Eröffnung? oder kurz danach) zu bewundern.
So lernt man, daß 1929 eine Küchenuhr wohl wertvoller war als ein Lamm. Und ein Rehbock und ein Schinken mehr als das. Was allerdings ein „Wetterkragen“ ist, habe ich nicht rausgefunden. „Kragen“ ist wohl altertümlich synonym für eine Art Mantel, und ich kann mir vorstellen, daß da so eine Art Wetterfleck/wetterfester Mantel war.
Der Blick auf Puchberg runter ist schon recht finster
aber auf dem Weg begleiten mich die unheimlich pittoresken Bäume. Hier muß ich an Bob Ross denken „every tree needs a friend“
Ich komme hinunter, dann muß ich noch ein Weilchen auf einer Asphaltstraße gehen, bis ich in Puchberg ankomme - wo es inzwischen finster ist.
Das war eine wirklich schöne Wanderung