am 8.12.2023
Am Hinweg sitze ich im Zug und eine Mitreisende fragt mich, bevor ich in Mürzzuschlag aussteige „Wo geht's denn hin?“ - Als ich sage „auf die Scheibe“ meint sie, angesicht des Nebels „na aber man sieht ja nichts“ - da entgegne ich zuversichtlich: „Ist im Mürztal Nebel, dann ist oben Sonnenschein“
Ja, hier, direkt beim Bahnhof schaut es… grauslich aus
Ein Stück durch den Ort durch die Siedlung Pernreit hinauf, dann geht es auf den Wanderweg
Auch wenn es hier nicht unbedingt nötig wäre (der Weg ist sehr gut gespurt) nehme ich trotzdem die Schneeschuhe - wozu habe ich sie denn mit. Dann rutsch ich auch nicht so weg.
Ah, der Tausender hängt wieder richtig herum
und ich kann heute, hier, auf über tausend Meter, die Sonne genießen - und den Ausblick auf die Hütte! Das habe ich selten, daß ich schon hier die Hütte im Blick habe - so klar ist es hier heute.
Nachdem auch andere den alten Wanderweg oberhalb der Franzlbauernwand gehen, mache ich das auch wieder einmal - also direttissima rauf. Nach Süden hin ist es noch dunstig, die Sonne setzt sich schwer durch
Es wird aber immer mühsamer, der Weg ist kaum mehr gespurt und eigentlich mache ich im oberen Teil neue Spuren, nachdem ich das junge Pärchen im unteren Teil überholt habe (er würde ja wesentlich schneller sein, aber sie scheint das nicht gewohnt zu sein und schafft keinen „gleichmäßigen Schritt“ und ist daher ständig außer Atem) und das ältere Pärchen, das micht - zooooom - überholt, dreht gleich wieder um, weil sie eine Achillesoperation hatte (na seawas Gschäft, wie sind die zwei unterwegs, wenn sie beide fit sind!?!)
Ich bin froh, als ich wieder auf den gut gespurten Hauptweg gelange
Noch letzte Meter vor der Hütte
und ein wunderbarer Blick über das Mürztal
dann setze ich mich rein und bekomm Almraunkerl -Teig rausgebacken mit Zucker und Marmelade. Und es ist schön warm drin. Draußen war mir nämlich heute doch schon kühl, es hat Minusgrade, die Sonne wärmt nicht. Es ist ja wirklich eine nette kleine Hütte, über 125 Jahre alt, ein ganz kleiner Gastraum hinter einer noch kleineren Küche, und die Küche/der Ofen heizt gut ein.
Eigentlich wollte ich meine Runde gehen, wie sonst, aber die Forstraße ist auch dick verschneit und nicht gespurt - ich bin vom Aufstieg schon ziemlich fertig, das Steilstück bei der Franzlbauernwand mit Spuren über die Schneewechten hat mir Kraft geraubt-daher steige ich am gleichen Weg ab, geh aber nicht den Abkürzer. Raus aus der Hütte… ist das ein Winterfoto, oder ist das ein Winterfoto
Wieder runter, drüben sind Schneealm und Rax zu sehen
„Man sieht ja nichts“ - wie gut, daß ich es besser wußte.
Bergab und nun nicht grade weiter, sondern nach links am „Normalweg“, der angenehmer und flacher durch den Wald verläuft
und dann auf der tiefverschneiten Forststraße dahin. Wie tief die Sonne schon um 3 Uhr nachmittag steht
Also schnell noch hinunter - doch das hätte ich mir sparen können. Durch den deutschen Eisenbahnstreik kann der Railjet nicht rechtzeitig bereitgestellt werden - so fahre ich mit dem Cityjet der Raaber Bahn heim, der sonst eher meiner Hinfahrt dient. Wirklich eine schöne Runde und gerade mit Schneeschuhen zu empfehlen. Die Hütte ist an Wochenenden ganzjährig geöffnet, kein Wunder, daß hier immer gut gespurt ist.