am 13.1.2024
Ich fahr nach Grünbach-Kohlewerk. Ich möchte übers Gländ auf die Hohe Wand. Kohlewerk heißt das, weil es hier - ja - Kohle gab. Die Kohle stammt aus der sogenannte „Gosau“-Ablagerung. Typlokalität Gosau liegt natürlich nicht hier, aber es gab einige Becken des sich langsam hebenden Alpenbogens. Diese wurden auch wieder vom Meer geflutet, aber einige der Becken bildeten offenbar weitflächiges sumpfiges Terrain und damit feuchte Urwälder, die große Menge organischen Materials beinhalteten. Dies führte durch Bedeckung und Überschiebung sogar zu - qualitativ recht hochwertiger - Steinkohle.
Es wird schon lange nichts mehr abgebaut, dennoch sind die Zeichen noch immer da, in Namen, Museum, Wegen…. Auch wenn der Aufschluß in der Nähe des Grünbacher Sattels, wo wir während meines Studiums noch problemlos mit dem Bus zufahren konnten, ist heute nicht mehr zugänglich und auch nicht mehr sichtbar.
Ich aber möchte aufwärts, zuerst zum Gländ, das man schon direkt (samt Hütte) vom Zug aus sieht
Ein bissl führt mich die Kompass-Karte in die Irre, die Beschilderung ist z.T. da, dann nicht, dann leitet sie mich auf diese Querung
an deren Ende ich durch den Wald hinauf geschickt werde und dann wieder auf ein Stück treffe, das ich schon während der Querung gesehen habe, folge einer Forststraße und schneide so den eigentlichen Aufstiegsweg nach einer kleinen Hangquerung, wo es nur einen Pfad gibt. Wahrscheinlich wäre es schlauer, den nordöstlicheren Weg zu folgen (siehe Kartenausschnitt, also vom Zug ein Stückl nach rechts) statt dem Wanderweg nach links zu folgen. Ich treffe aber trotzdem jetzt auf den richtigen Aufstieg,
Also die Steinböcke (die nie heimisch waren) auf der Hohen Wand bin ich gewohnt, und auch Gamsen scheinen sich bei Pernitz auszubreiten, aber anscheinend haben es die Gamsen auch auf die Hohe Wand geschafft
Es tritt dann auch noch eine zweite heraus. Beide ordentliche „Restln“ - wohlgenährt. Schlecht scheint es ihnen hier nicht zu gehen. Noch einige Serpentinen, dann bin ich oben - am wohl schönsten Aussichtsbalkon beim Schneeberg
Das ist immer wieder ein Genuß, vor allem bei schönem Wetter. Kein Wunder, daß man hier steinzeitliche Besiedlungen gefunden hat, an die diese beiden erinnern
Die „Gländhütte“ hat viel Platz und einen schönen Winterraum, ist aber auch eine von den Hütten, die Pause während der Sommerferien (Juli/August) macht und nur davor und danach offen haben. Ich geh nun bergab, zum „Rastkreuz“, wo die Scheimhittn ist.
Keine Ahnnung, wie die offen hat, ich habe hier noch nie Menschen gesehen, war aber auch noch nie im Sommer da - und im Internet werde ich auch nirgends schlau. Aber gut, ich brauch auch (noch) nichts und marschiere weiter, jetzt wieder bergauf beim Kaltwassersattel und danach bergauf
zur Plackles. Ich passiere den Stützpunkt der Naturwacht und die Waldfreundehütte
und komme zur Eicherthütte auf der kleinenGroßen Kanzel (dank an Karl Szigethy, den Hüttenwart der Eicherthütte für die Korrektur), wo man die Sonne genießen kann
aber draußen sitzen ist noch zu kalt. Ich geh rein, wo (noch) viele Leute sind, die kurz, nachdem ich komme, aufbrechen. Nein, ich glaub nicht, daß ich so fürchterlich aussehe oder stinke, daß ich sie vertreibe - ich bin grad nach der Mittagszeit gekommen. Ich schnabuliere Apfelstrudel, Melange und einen großen Most, dann kann ich den gastlichen Ort wieder gestärkt verlassen
Jetzt geht es auf dem Grafenbergweg wieder bergab (nicht zu verwechseln mit dem Grafensteig, der rund um den Schneeberg führt)
und es gibt sogar ein Betonbankerl auf dem Grafenbergturm
Immer runter in steileren, aber unschwierigen Kehren (das ist wichtig - immer aufpassen, bei der Hohen Wand ist man gleich einmal auf einem Steig, wo man ins Klettern kommt) mit letzten Rückblicken in der Nähe des „Seiser Toni“ - eines ehemals sehr bekannten Gasthauses, das mehr oder weniger der Ausgangspunkt für Kletterer war (ist seit ein paar Jahren geschlossen)
Durch durch Grünbach, zurück zu Zug und nach Hause. Eine wirklich sehr schöne, nicht allzu anstrengende Runde