Bissl verschätzt, aber schön
am 2.3.2024
Ich will, da ich eh ein bissl angekränkelt bin, was Kleineres machen. Die Hohe Wand lacht micht an. Ich laß mich bis nach Maiersdorf kutschieren. Dort geh ich das Stückl rauf und komme zur Kirche
die mir der Papa schon empfohlen hat. Die Kirche hat wirklich einiges hinter sich, Kirche, dann Wehrkirche/Wehrhaus, die Innenausstattung ist ein wild zusammengewüfeltes Mischmasch aus den letzten Jahrhunderten und der hintere Teil ist ganz neu
Kurios. Für mich geht es weiter hinter die Häuser und über Wiesen. Mir ist jetzt schon warm. Kreuz und Quer wird hier gewandert, die Wiesen unterhalb der Hohen Wand sind auch beliebt als Spazierwege
und auch die Paragleiter sind heute sehr aktiv
Der Straßenbahnerweg geht immer in Serpentinen bergauf
und die steilste Stelle wird von einer schrägen Rampe überwunden
Ich hab herumerzählt, daß die Gamsen auch schon so zutraulich sind auf der Hohen Wand -in der Vergrößerung sehe ich jetzt (zoom sei dank) daß es eh (junge) Steinböcke waren. Die dunkle Decke des linken solchen hat mich zu der Fehlannahme verleitet.
und darüber erreiche ich das Hochkogelhaus. Das ist dauerhaft geschlossen, dabei ist das so ein großer Komplex und war sonst immer voll… Ich mach kurz Pause, denn jetzt kommt der schöne Waldspazierteil
Was ich nicht bedacht (und auch nicht geschaut habe) ist, daß es ja einen ordentlichen Einschnitt zwischen Hochkogelhaus und Hubertushaus gibt - den Leitergraben.
Überall kleine Warnschilder „nur für Geübte“ und „200 Höhenmeter“ weil es geht jetzt wieder steil nach unten und drüber wieder halbwegs steil rauf. und ich dachte schon, ich könnte da so gemütlich vor mich hinstiefeln am Wandrand. Blick in die „Neue Welt“
dann bin ich beim Hubertushaus. Eigentlich wollte ich wieder zur Eicherthütte, aber da stehen… gute Dinge auf der Karte. Das Tiramisu lacht mich da an, aber ich entscheide mich dann doch für die Linzer Schnitte. Die etwas fahrige Wirtin?/Kassierin? hat einen nicht versteckbaren Südtiroler Dialekteinschlag, das erklärt wohl auch die Schlutzkrapfen auf der Karte. Ich genieße es, draußen zu sitzen und über die Ebene zu schauen. Ich bin nicht der einzige, einige Tische sind besetzt. Aber ich sitz offenbar länger als die - als ich fortgehe, ist fast keiner mehr da. Dann mache ich mich doch auf, Hubertushütte im Rückblick:
passiere die Eicherthütte - der Schneeberg ist in der diesigen und bedeckten Luft nur schwer erkennbar
und gehe wieder am Grafenbergweg hinunter. Dort lerne ich noch was über Alois Wildenauer, dessen Brunnen ich ja schon ein paarmal, einiges entfernt, beim Weg auf's Hocheck passiert habe (und mich dort gestärkt). Pfarrer Wildenauer hat 184 Wege auf die Hohe Wand ersterkundet. Später war er Domprälat und man fand als er starb, 4000 beschriebene Wanderungen. Da muß der Supifant noch einiges gehen, damit er da in die Nähe kommt, und erkunden tu ich auch nix. Angeblich hat der Herr Pfarrer bei der Sonntagsmesse unter dem Ornat schon das Berghemd, Knickerbocker und die „G'nagelten“ getragen, um sich direkt nach dem Messe nur den gepackten Rucksack überzuwerfen und los ging es.
Ich geh nicht mehr los, sondern runter. Da unten sieht man den Parkplatz beim (nun ebenfalls geschlossenen) Seiser Toni
dann geht es nach Grünbach zum Zug zurück