Keine Waldburg weit und breit
am 26.5.2024
Ich möchte eine nette kleine Wanderung machen, es sollte sich vom Wetter her ausgehen. Heute auf die Waldburgangerhütte. Da ging ich schon oft vorbei oder habe dort gerastet - aber es war immer zu. Aber im Mai/Juni sollte offen sein. Pünktlich, als ich in Payerbach aussteige, beginnt es zu regnen.
Regnen, Tröpfeln, kurz fast aufhören, dann wieder Schnürlregen…. das ist echt mühsam, weil mit Regenjacke an wird mir zu warm, ohne werde ich naß. Dann läßt es etwas nach, ich gehe steil bergauf durch tropfnassen Wald
Und als ich diese Stelle passiere (es kommt nicht ganz so raus, aber es ist wirklich recht steil und die Seile zum Festhalten heute, wo es naß und rutschig ist, sehr willkommen)
beginnt es so richtig zu schütten. Gerade als ich mir denke „glücklicherweise ist wieder Nebel, wenn Nebel ist, regnet es nicht“ passiert genau das - es regnet im Nebel *grmpf*. Ich ziehe jetzt meinen Poncho an, da kämpfe ich aber heute auch. Mein kleiner Rucksack hat keine Regenhülle, daher versuche ich den Poncho über den Ruksack zu kriegen, was aber eher nur mit Krampf möglich ist (und das meine ich wörtlich, beim Überziehen verkrampft sich meint Unterarm). So passiere ich die sonst so gern besuchte „Jubiläumsaussicht“ - wo ich nicht die paar Meter Abstecher mache, weil heute ist nichts zu sehen. Jetzt kommt für mich der schönste Teil, die Querung durch den Wald im oberen Bereich ist einfach schön - angenehm zu gehen.
Und mir geht es wie Phil, dem Murmeltier, das das Wetter vorhersagen soll - ich meine meinen Schatten sehen zu können, es hört zu regnen auf. Alles dampft, aber da oben ist ein Stück, was fast wie Himmel aussieht
Tatsächlich, als ich zur Hütte komme, hat es ganz aufgehört und es lockert auf.
Es ist tatsächlich offen, ich kann gleich mein nasses T-Shirt ausziehen und auf einen Haken über den (eingeheizten!) kleine Ofen hängen und mir ein trockenes T-shirt anziehen. Dann bekomme ich von der Dame des Hauses eine gute Preiselbeerschnitte. Die Hütte heißt Waldburgangerhütte. Aber eigentlich hieß sie „Waldbuchanger“ - ein Tippfehler in einer Karte hat sich hier verselbständigt, der Name der Hütte hat sich nach der falschen Bezeichnung gerichtet.
Sie war eigentlich als Wohnhaus gedacht, wurde dann zur Hütte und wird, rein um das Gebäude zu erhalten, weitergeführt - nur im Mai/Juni sowie September/Oktober, sonst ist sie geschlossen. Die beiden Damen, die das Haus führen, sind die Nachkommen der Erbauer und berichten gerne von der Geschichte des Hauses. So kann ich mich entspannen. Und ich bin überraschenderweise nicht der einzige Besucher.
Runter geht es - ich wollte eigentlich das Stückl über die Schedwiese gehen, aber das laß ich dann doch und geh direkt auf der Forstraße quer. Auch wenn es mir beim Wandern nicht gefällt, den Pflanzen tut der Regen gut. Hier ein kleines Arrangement, wo sich Immenblatt (links und rechts, kannte ich noch nicht), Waldvögelein (das kenn ich schon, da gibt es unterschiedlich gefärbte) und ganz klein die immer wie frisch gewaschen aussehende Frühlingsplatterbse
Es reißt ein wenig auf, ich kann hinunterschauen nach Payerbach
Und sogar nach Payerbach und Richtung Prein an der Rax kann ich blicken
Hu! Wieder einmal mußte der Gutensteiner Kalk schwer unter Verformung leiden, der ist aber auch ein dankbares Opfer mit seiner Schichtung
Und der Abstieg durch den Wald ist wieder sehr hübsch, zwar noch immer naß, aber nur die Blätter
Wieder einmal hat mich die Wettervorhersage getäuscht - hat sie doch „nächtliche Regenfälle“ angesagt, die dann nachlassen und erst am Nachmittag wieder einsetzen, war es genau umgekehrt: Es war in der Früh trocken, den Vormittag über hat es geregnet und gegen 11 aufgehört. Trotzdem war es ganz nett, einmal die Waldburgangerhütte zu besuchen, wenn sie bewirtschaftet ist.