Grenzgang
am 17.6.2024
Gehe ich auf den Kärnter Storschitz - ja, ich bin in Urlaub. Schon länger auf dem Plan: Die Gegend südlich der Drau. Dazu quartiere ich mich am Campingplatz beim Gösselsdorfer See ein. Der Campingplatz ist nicht direkt am See, aber sie haben so einen kleinen Teich - wo es Entlein gibt
und auch Schwäne mit ihren Jungen (nicht im Bild). Ich gehe gleich am Abend auf zum Sablatnighof und hol mir mein Urlaubsschnitzel - und kann dabei einen schönen Überblick vom Campingplatz bieten
Aber eben am nächsten Tag begebe ich mich ganz in Grenznähe - oder anders gesagt - ich geh quasi auf der Grenze. Beim Seebergsattel, ein paar Meter vom Grenzhäuschen entfernt, geht es los
Lupinen machen Wiesen bunt
Man muß gleich einmal aufpassen. Der Wanderweg geht über ein Grundstück, dessen Besitzer die Wanderer offenbar nicht mag - der Wanderweg stimmt nicht mehr und geht nicht mehr der Forstraße entlang rauf, sondern daneben direkt an der Grenze - und dann sind noch solche Schilder aufgestellt:
Sehr fein und einladend. Und noch dazu: Wenn hier wirklich Kameras aufgestellt sind, sollte sich der Betreiber dringend die entsprechenden Rechtsverordnungen durchschauen. Denn diese „Drohung“ scheint in Wäldern um sich zu greifen - aber zulässig ist das eher nicht (Stichwort: Folgeabschätzung bzw. „gelindere Mittel“) Na gut, egal, weiter geht es ein Stück entlang eines Forstweges mit Blicken hinüber zur Kočna und Nachbarn. Der Weg zweigt nun ab und vor mir liegt mein Ziel
die Hänge hinauf und dann auf den Kammweg
und es wird am Kamm noch steiler. Geht man zuerst schon an einem schmalen Sims entlang wo es eine Seilsicherung gibt, so gilt es danach ein paar Meter zu kraxeln, dann noch einmal am Kamm entlang und dann noch ein längeres Kraxelstück
aber dann ist es nicht mehr weit und ich genieße den Blick nach Süden
und kann mich etwas trocknen. Wirklich schön hier oben. Nach Norden zu werden die Berge schnell sanfter
die vom ehemaligen Drautalgletscher abgeschliffen wurden. Dahinter liegen die sanfteren Hügel und Moore, die die Reste besagten Gletschers sind und auch der Gösselsdorfer See, das Sablatnigmoor und die anderen Seen (wie der Klopeiner See) wurden so gebildet und dann die Drau.
Ich mache mich dann auf, den Abstieg Richtung Norden zum Kepp und Pasterksattel
zuerst steil, dann flacher werdend und dann gemütlich auf einem Forstweg fast eben zurück, noch einmal an den netten Häuschen vorbei, die bei der Abzweigung hinauf stehen
und zurück zum Seebergsattel, wo es das Seebergstüberl gibt. Ein… uriges Selbstbedienungslokal mit einem alten Ehepaar (?) das sich anmotzt, aber Kaffee und Sacherschnitte sind einwandfrei. Das genieße ich, dann geht es zurück zum Zelt, wo ich eine eigene „Hausamsel“ habe - die sitzt im Baum und singt mir Lieder und manchmal beäugt sie mich auch
Eine sehr nette Wanderung an der Grenze, durchaus empfehlenswert