am 18.9.2024
Eigentlich - ja, eigentlich - wollte ich meinen Herbsturlaub als Mischung aus 2 mal ein paar Tage Wanderungen und 2 Tennisturnieren gestalten. Doch das über Wochen unerträglich heiße Wetter wird plötzlich kühler. Ich fahre daher nicht weg - und selbst das Tennisturnier fällt größtenteils ins Wasser als 200-400mm Regen in kürzester Zeit im Osten Österreichs fallen, Sturm inklusive. Ich nutze den ersten Tag, als sich so alles gelegt hat, und fahre nicht weit fort - nur ins Helenental zum Lindkogel
Bei der Cholerakapelle stelle ich mich auf den Parkplatz - ja, ich bin heute mit dem Auto unterwegs. Das war flexibler, falls irgendwo etwas doch nicht passierbar gewesen wäre (z.B. Brücken über die Schwechat gesperrt) dann hätte ich schneller umdisponieren können.
Aber auch wenn neben der Brücke sichtbar ist, wie hoch das Wasser stand (nämlich bis hinauf zum Wanderweg, ich komme zum Abschluß noch einmal zu dem Punkt)
ist es kein Problem, die Brücke zu passieren. Ich gehe jetzt weiter im Graben Richtung Jägerhaus
Ein Stück dann auf der Forstraße, bis man in den Kalkgraben abbiegt. Recht gemütlich geht es hier gleichmäßig bergan
aber bald schon stoße ich auf Hindernisse.
Der Wald hat den Sturm nicht unbeschadet überstanden. Es sind einige Hindernisse zu überkraxeln, mühsam ist es dort, wo die Krone auf den Weg gestürzt ist. Und frappierend, mit welcher Wucht hier Bäume zerbrochen wurden - es sieht manchmal eher nach einer Explosion des Stammes aus, als nach einem Umreißen durch den Sturm.
Ich steige aus dem Graben aus und komme auf den Kammweg, der vom hinteren Lindkogel herüberzieht - sicher einer der schönsten Abschnitte, besonders bei den beginnenden Herbstfarben
Ein kleines Stück geht es noch so durch den Wald bis zu dem Sattel, wo der Murggengartengraben heraufzieht (was für ein Name). Hier kann man sich entscheiden, ob man steil hinauf will oder nicht. Ich will steil hinauf und es geht über den Brennersteig - er ist offizell als Klettersteig geführt, hier die Schlüsselstelle:
Dann wird es wieder sanfter
Und ich komme zum Schutzhaus „Eisernes Tor“ mit der Aussichtswarte
Ich hatte mir zur Sicherheit was mitgenommen. Ich wußte nicht, ob die es geschafft haben, auf den Forstraßen durchzukommen, doch ich werde sofort begrüßt, die nette Dame vom Schutzhaus meint, es wäre kein Problem wegen den Bäumen gewesen, aber die Straßen waren extrem ausgeschwemmt. Ich bekomme aber alles und kann in der Sonne sitzen und der (sehr scheuen) Hüttenkatze zuschauen. Danach gehe ich (zum ersten Mal!) auf die Sina-Warte. Es ist dunstig, aber da drüben ist Wien
Jetzt geht es wieder runter, Richtung Karlsruhe (nicht das in Deutschland) und „Steiniger Weg“. Eine Allee, die Blätter hat der Wind vorzeitig heruntergerissen, die waren noch grün
Herbstfarben aber im Abstieg
Der steinige Weg ist nicht so steinig, wie sein Name sagt, eher angenehm
Da unten liegt die Krainerhütte
Ich biege aber hinüber zurück und gehe an der Schwechat entlang. Deutliche Kolkungen am Weg und umgeknickte Vegetation zeigt, bis wohin die gereicht hat beim Hochwasser.
Was ich nicht fotografiert habe - unzählige Klappsessel hängen in den Bäumen am anderen Ufer - offenbar sind flußaufwärts, bei der Krainerhüttensiedlung einige in den Gärten (?) gestanden, die mitgerissen wurden. Am Beethovendenkmal vorbei (er ist von Baden bis hier raus gewandert, denkend und komponierend und hat sich hier gern niedergelassen)
und ein Stück weiter wurde der Weg komplett weggerissen, der nackte Fels ist nun zu überklettern
Dann bin ich zurück. Wenigstens eine (und eine wirklich schöne) Wanderung war mir vergönnt, halt sehr nahe der Heimat.