weitab vom Schuß - und lauter tolle Dinge
am 18.1.2025
Heute möchte ich auf den Gromannberg, der auch Grobmannberg oder Großmannberg (aber offenbar nie Grohmannberg) auf Karten verzeichnet ist. Dazu lasse ich mich sehr gemütlich mit der Mariazellerbahn bringen, muß aber Knöpfchen drücken, weil die Haltestelle Boding ist eine Bedarfshaltestelle.
Mh! Grmpf! Betrug! Es war angekündigt, daß sich der Nebel lichtet, und obwohl durch eine Verzögerung meines Railjets ich die eine Mariazellerbahn verpaßte (und eine Stunde in einem Cafe abgewartet habe) hat sich noch nichts gelichtet. Es geht aber dann angenehm bergauf, ein sehr schöner Weg
Und ich komme zum Gehöft Gugans. Hier gibt es etwas besonderes: Das Gungansschluckloch. Man sieht es nicht so gut auf dem Bild, aber von links kommt ein Bach, der rechts in der Böschung verschwindet.
Soweit ich das überblicke, ist die Höhle, die folgt, noch nicht befahren worden - denn es hat eine Besonderheit: Die CO2-Konzentration ist dort drin aus noch ungeklärten Gründen immens (lebensgefährlich) hoch. Und offenbar hat noch niemand versucht, mit vollem Atemschutz vorzudringen - wenn das überhaupt geht. Naturrätsel quasi vor der Haustür. Ich geh weiter zum nächsten Taleinschnitt und ja - jetzt kommt endlich die Sonne raus und ich kann mein Gipfelziel sehen
Das kleine Tälchen bergauf gehe ich auf der Straße, wo man auch zum „Eibeck“ kommt - dort will ich auch hin, aber ich möchte ja zuerst noch auf den Berg, also noch ein Stück weiter nach Süden
Leider steht die Sonne tief, sodaß unten oft noch Schatten ist - aber dafür gibt es phantastische Bilder
Dann geht es nach Nordosten auf den Bergkamm hinauf, bei der Lichtung bei der Schöntalalm kann man wunderschön nach Westen schauen, wo der Ötscher aus den Hügeln herausragt
Jetzt geht es noch einmal steiler dahin, nach 3 Stunden bin ich jetzt ordentlich müde und bin froh, daß ich mich beim Gipfel kurz hinschmeißen kann
Es ist zwar Aussicht am Gipfel, aber eher nur „durch die Bäume“ durch Richtung Schneeberg- ich glaube im Sommer hat man hier gar keine Aussicht - ist halt kein Aussichtsberg. Mit Obst gestärkt geht es weiter auf schönem, durchaus steilen Weg - leider gleich wieder im Schatten
aber bei der „Marc-Digruber-Aussicht“ komme ich wieder in die Sonne
bis ich beim Berggasthaus Eibleck bin. Die haben viel Platz und schöne Extra-Platzerln mit Aussicht
Ich dachte mir: Schönes Wetter _und_ man kann mit dem Auto bis hin fahren _und_ ich habe unten im Tal bei der letzten Kehre auch einige Autos geparkt gesehen, das wird ordentlich voll sein. Dann sehe ich keine Leute und fürchte schon, daß geschlossen ist. Ist es nicht. Aber ich bin der einzige Gast. Die Wirtin meint, daß man halt merkt, daß jetzt alle Leute lieber Skifahren gehen. Ich bekomme Kaffee und Most und Schaumrollen und wir plaudern noch ein bissl, weil sie sich wundert, was mich hierher führt und wir sind uns einig, daß Niederösterreich schon viele schöne Gegenden hat. Gestärkt geht es weiter (Rückblick auf das Berggasthaus)
Ein paar Schritte muß ich noch aufwärts, wo passend zum Namen Eibeck eine Eibe steht
und passiere das dort stehende Leonhardkreuz mit einem schönen Blick hinaus
dann geht es wieder in den Schatten. Gut ist, daß es hier ein Geländer gibt, es ist ordentlich rutschig und der Waldhang ist steil. So kann ich flott entlangschlittern und komm im Redtenbachtal unten raus
und ab jetzt geht es auf der Asphaltstraße dahin, was nix mehr ausmacht. Geschlittert bin ich genug (ich bin heute ohne Schneeschuhe unterwegs, das ging auch gerade noch) und es fährt kein einziges Auto hier. Bei der Redtenbachmühle vorbei
und runter nach Frankenfels
wo ich gemütlich zum Zug komme. Der kleine Warteraum ist lustig - es ist gleichzeitig eine Bücher/DVD-Tauschbörse. Leider ist es nicht beheizt, das ist ganz schön kühl zu sitzen. Insgesamt wirklich eine tolle Runde in einer Gegend, die man vielleicht nicht so prominent am Radarschirm hat wie andere.